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In der Schlossküche gearbeitet

Margret Richert (79) wuchs in Eicks im Kontrast zur Adelsfamilie in einem der ältesten Höfe unter beengten Verhältnissen auf – Dennoch ist die „Wasserburg“ ein Lieblingsort

Mechernich-Eicks – Etwas schwankend zwischen eigenem Garten, den Weingartener Höfen und dem örtlichen Wasserschloss entscheidet sich Margret Richert am Ende doch für Schloss, Burggraben und Schlossbrücke als „das“ Lieblingsensemble in ihrem Geburts- und Heimatort Eicks. Sie zeigte ihren schönste Platz dem Mechernicher „Bürgerbrief“ aus Anlass des Jubiläums „50 Jahre Kommunale Neugliederung und zehn Jahre neues Rathaus“.

Margret Richert (79) an ihrem Lieblingsort vor dem Eickser Schloss. Zwischen Brücke, Nepomuk und Toreinfahrt fühlt sie sich so wohl wie im eigenen Garten oder an den Weingartener Höfen. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Im Schloss hat die heute 79jährige selbst als Jugendliche in der Küche und im Haushalt bei der alten Freifrau von Gescher noch gearbeitet. Die zum Barockschloss umgebaute Wasserburg ist weit über die Grenzen des Dorfes und der Stadt Mechernich bekannt.

Pfarrkirche St. Martin mit Friedhof und Umgebung. Luftbild: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Als Eickserin ist Margret Richert schon ein bisschen stolz, dass ein so bedeutendes architektonisches und kulturhistorisches Relikt den Ort ziert. Die Mentalität der Menschen von Eicks bezeichnet sie als ausgeglichen: „Der eine so, der andere so, das ist wie überall…“

Arboretum des Forstwissenschaftlers
Freiherr Geyr von Schweppenburg

Die Mutter dreier Kinder und Oma von vier Enkeln ist seit 14 Jahren verwitwet. Der Tod ihres Mannes Erwin, den sie schon mit 18 Jahren heiratete, versetzte ihr einen schweren Schlag. Dabei war sie schon von Kind auf nicht an sonderlich günstige Rahmenbedingungen gewöhnt.

Jährliches Volksfest zu Pfingsten: Das berühmte Eickser Burgfest. Archivfoto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Im Kontrast zum Schloss wuchs sie selbst im „Drühs“, einem der ältesten Höfe des Dorfes, auf, dessen Bewirtschaftung, aber auch den Wohnraum sich die Eltern noch mit der Familie einer Tante teilen mussten. Vier Erwachsene und sechs Kinder lebten unter einem Dach, es gab einen einzigen Wasserhahn und im Winter musste man mit Wärmflaschen und heißen Bügeleisen die Betttemperatur erträglich machen.

Langbogenturnier im Schlosspark Eicks. Archivfoto: Veranstalter/pp/Agentur ProfiPress

Bei einem Unfall trug die damals fünfjährige Margret Funk ein zertrümmertes Bein davon. Nach einiger Zeit holten sie die Eltern – auf eigene Verantwortung – aus dem Mechernicher Krankenhaus ab. In der Nacht traf eine amerikanische Fliegerbombe den Trakt, in dem das Mädchen gelegen hatte, ihre kleine Zimmernachbarin kam ums Leben. Trotz weiterer Rück- und Schicksalsschläge im Leben hat sich Margret Richert ihre Courage nie nehmen lassen.

Waldkapellenfest im Eickser Busch mit Pastor Heinz-Josef Arenz und Musikverein Eicks. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Ihr Heimatort Eicks ist nicht nur wegen des Schlosses weithin bekannt, sondern auch wegen seiner Wassermühle, zahlreichen Fachwerk- und Bruchsteingebäuden, dem Schlosscafé, Frohnhof, der Waldkapelle mit umliegendem Arboretum des Forstwissenschaftlers Freiherr Geyr von Schweppenburg.

Großer Beliebtheit erfreuen sich das Eickser Burgfest an Pfingsten sowie Jagd- und englische Gartenmessen im Umfeld der Burg.

pp/Agentur ProfiPress