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In allen Ecken und Enden gelesen

Vorlesetag in der Grundschule Satzvey – Dezernent Ralf Claßen als Gastleser aus der Verwaltung – Kinder hörten spannende Geschichten und lernten Gebäude kennen

Mechernich-Satzvey – Fürs Lesen benötigt man ein Buch und Licht. Mehr nicht. Wo man liest? Egal. Menschen tun es täglich auf dem Boden sitzend in überfüllten Bahnen, abends vor dem Einschlafen im Bett oder gemütlich in einem eigens dafür angeschafften Ohrensessel. Die Geschichten finden nicht mehr nur gedruckt den Weg zu den Konsumenten, sondern auch auf elektronischem Wege. Und Kinder lieben es, auch schon mal heimlich zu lesen – mit einer Taschenlampe unter der Bettdecke, wenn eigentlich schon längst Schlafenszeit ist.

Deshalb war das Bild, das sich dem Betrachter in der Grundschule Satzvey bot, kein ungewöhnliches. Am Vorlesetag wurde gelesen – und zwar an allen Ecken und Enden der Schule. Nicht nur in den Klassenräumen, die die Schüler ohnehin kennen. Sondern überall. Organisatorin Alwine Klein etwa hatte sich in den Heizungsraum zurückgezogen, in dem es seltsamerweise eiskalt war. Aber die Lehrerin hatte vorgesorgt und Decken für die Schüler mitgebracht, die gebannt dem Vortrag über „Ella und der Millionendieb“ mitfieberten. Bei Rektorin Alexandra Offermann lagen die Schülerinnen und Schüler auf dem Fußboden, den Kopf auf Kissen oder Kuscheltiere abgelegt, und lauschten der „Reise zum Glück“.

Als Vertretung für Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick sprang der städtische Dezernent Ralf Claßen ein, der unter anderem aus „Jim Knopf und die Wilde 13“ vorlas. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Als Vertretung für Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick war der städtische Dezernent Ralf Claßen eingesprungen, der in der ersten halben Stunde Passagen aus „Jim Knopf und die Wilde 13“ vortrug. Auch bei ihm hatten es sich die Kinder im Klassenraum der 4b gemütlich gemacht und sich unter anderem auf die Tische gelegt, ein Schüler hatte eine Kuscheldecke um den Kopf. Die meisten Kinder kannten das Buch oder den jüngsten Film, wie Claßen per Abfrage herausfand. Ein Mädchen gab ihm zu verstehen, dass ihre Schwester Emma heiße. „Sie ist aber keine Lokomotive“, erläuterte es weiter. In der zweiten halben Stunde las Claßen aus „Die Reise zur Wunderinsel“.

Im Büro von Rektorin Alexandra Offermann hatte es die Kinder „umgehauen“. Während sie aus „Reise zum Glück“ vorlas, lagen die Zuhörer vor ihr auf dem Boden. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Im Schulsekretariat saßen die Kinder mit Sekretärin Kirsten Thumser hinter ihrem Schreibtisch im Kreis auf dem Boden. Lea Hück las, zunächst auf der Couch in der Aula, später unter der Treppe sitzend, aus „Ronja Räubertochter“ vor. Dorothea Sina hatte es sich mit ihren Zuhörern auf der Bühne bequem gemacht und den Vorhang zugezogen. OGS-Mitarbeiterin Bettina Knowles saß mit „Grimms Märchen“ in der Schulküche. Antje Driftmeyer hatte es sich im Arztzimmer gemütlich gemacht und Unterstützung von „Frieda Kratzbürste“.

„Es gehört zum Konzept des Vorlesetages dazu, dass wir auch die Räume nutzen, die für die Kinder sonst im Regelfall tabu sind“, erklärte Schulleiterin Alexandra Offermann. Normalerweise fand der Vorlesetag am 15. November 2019 statt. Aus Termingründen musste die Grundschule Satzvey ihn aber in den Januar verschieben. Welche Bücher vorgelesen wurden, durften die Vortragenden – Lehrer, Eltern, ehemalige Lehrer, Mitarbeiter der OGS und einige Viertklässler – selbst auswählen. Die Schüler durften dann fünf Bücher auswählen, daraus erstellte Alwine Klein in mühevoller Arbeit einen Plan, denn jeder Schüler sollte an diesem Tag zwei Geschichten hören. Eine Arbeit, die sich gelohnt hat.

pp/Agentur ProfiPress