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IHK fordert weitsichtigen Aufbau

„Noch herrscht eine erwartungsvolle Stimmung, diese darf nicht in Depression umschlagen“ – Unternehmen und Kommunen sollen ihre Kräfte bündeln, um den Hochwasser-Opfern gezielt helfen zu können

Aachen/Mechernich/Eifel – Nach der Hochwasser-Katastrophe richten viele wieder den Blick nach vorne. Noch fehlt es an einer gebündelten Zusammenführung aller Kräfte. Die Industrie- und Handelskammer zu Aachen machte einen ersten Anlauf, um auf die Notwendigkeit einer konzertierten Aktion der ganzen Region aufmerksam zu machen.

Sie hatte einige kommunale Vertreter der betroffenen Gebiete in der Städteregion Aachen und im Kreis Euskirchen mit Unternehmensvertretern aus dem Bereich Standortplanung und -entwicklung sowie Dr. Fritz Jaeckel, dem Beauftragten für den Wiederaufbau in den von Hochwasserschäden betroffenen Gebieten in Nordrhein-Westfalen, an einem Tisch zusammengebracht.

„Wir müssen den Betroffenen – Privatleuten wie Unternehmern – rasch helfen, und doch verantwortungsvoll eine moderne Infrastruktur schaffen, immer den Hochwasserschutz im Hinterkopf“, erklärte in einer anschließend stattfindenden Pressekonferenz Patrick Haas, der Bürgermeister der vom Hochwasser betroffenen Stadt Stolberg.

Vielen ist Wiederaufbau zu wenig, die Nordeifel brauche ein zukunftsfähiges tragendes Konzept.

Hochwasserschutz und Aufbau

Zentrale Aufgaben seien der Hochwasserschutz, die konsequente Umsetzung von Digitalisierungsprozessen, die Verbesserung urbaner Lebensqualität sowie die Schaffung eines attraktiven Branchen-Mixes. „Wir brauchen ein intelligentes Fördermanagement“, forderte Sabine Preiser-Marian, die Bürgermeisterin der Stadt Bad Münstereifel.

Für die Unternehmen spielt die Erneuerung von Infrastruktur und Stadtteilen eine entscheidende Rolle. „Nach der Entscheidung über die Wiederaufbaurichtlinie des Landes NRW muss der Prozess der Antragstellung für alle Geschädigten-Gruppen in Gang kommen. Dabei gibt es am Anfang viele Detailfragen und Abstimmungsbedarf. Wir geben ihnen Hinweise, wie die komplexen Aufgaben personell und in der Praxis gestemmt werden können“, erklärt Dr. Fritz Jaeckel. Betroffene Unternehmen können sich ab sofort an die IHK Aachen wenden.

Um mit den Bürgern noch direkter und intensiver ins Gespräch zu kommen, hat der Aachener Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier 50 Kollegen abgestellt, die in mobilen Bürgerbussen die Betroffenen aufsuchen. Ein ähnliches Konzept plant der Kreis Euskirchen mit kommunalen Beratungsstellen in den elf Städten und Gemeinden und einem Infomobil in den am schwersten Betroffenen Kreisteilen.

„Wir müssen schnell handeln, daher gibt es klare Förderprogramme: Schäden ermitteln, Maßnahmen beschreiben, Priorisierung festlegen“, sagte Dr. Jaeckel dem WochenSpiegel-Redakteur Thomas Förster. Jaeckel hatte einst beim Oder-Hochwasser in Sachsen den Wiederaufbau mitorganisiert.

Zukunftsfähige Ideen vorbringen

Bei der konkreten Umsetzung sehen die Beteiligten zwei Perspektiven: Zum einen sind die Akteure vor Ort gefragt, mit ihrer spezifischen Kenntnis der Region zukunftsfähige Ideen und Lösungen zu entwickeln. Zum anderen sind für den Wiederaufbau und die Stadtentwicklung von morgen Impulse von außen, aber auch überregionale und internationale Investitionen und Projekte notwendig.

Dafür müsse man Handwerker und Dienstleister aus ganz Deutschland und darüber hinaus rekrutieren: „Die internationale Immobilienmesse EXPO REAL in München kann uns als Kontaktbörse und Ideengeberin dienen – nämlich für innovative Investitions- und Bauprojekte, die in den vom Hochwasser betroffenen Kommunen umgesetzt werden könnten“, so Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier als einer der Vertreter des Messeauftritts „aachen1a – drei Länder ein Standort“.

pp/Agentur ProfiPress