Zwischen den Zeilen heiße Insiderinfos
Bestseller-Autor Carsten Henn berührt und umarmt mit seiner Geschichte des Buchspazierers und Lesung in der Nettersheimer Klosterkapelle – Gelungener Auftakt der Lit.Eifel
Nettersheim – Dem Abend lag ein Zauber inne. Carsten Henn lässt seine Zuhörer eintauchen in die Geschichte des Buchspazierers. „Es heißt, Bücher finden Ihre Leser – aber manchmal brauchen sie jemanden, der ihnen den Weg weist“, liest der sonst dem kulinarischen Krimi-Genre verschriebene Autor und Restaurantkritiker in der Kapelle des ehemaligen Nettersheimer Herz-Jesu-Klosters aus seinem neuen Roman.

Die Minuten verfliegen, innig lauschen die Zuhörer. Sanft wiegen Henns Worte bei Carl Kohlhoff, dem Buchhändler und zugleich in die Jahre gekommenen Protagonisten. Umso mehr nimmt seine Stimme rasant Fahrt auf bei der frech-quirligen Schascha, das neunjährige Pendant für Carl, die ihm hilft. Lässig unkompliziert, das eine Bein auf das andere lehnend, liest er, im Sessel sitzend, und lüftet wie nebenbei im Schein der Stehlampe die Geheimnisse hinter den Buchdeckeln, seinem neu gewählten Roman-Pseudonym (Carsten Henn statt Carsten Sebastian Henn), dem schnell überwundenen Corona-Schreib-Blues und frisch geschlossenen Verfilmungs-Verträgen für diesen, seinen ersten Bestseller-Roman.

Echter Buchspazierer inspirierte
Zwischen den Zeilen verwebt er wie selbstverständlich Privates mit heißen Insiderinfos für die Lit.Eifel-Gäste. Die genießen sichtlich den Auftakt der Lit.Eifel-Lesung, nebenbei ein Gläschen Wein oder Wasser, und lernten sogar auch Haluk Turat kennen. Er ist im wahren Leben als Buchspazierer für die Buchhandlung Backhaus in Aachen engagiert und inspirierte Henn, wie die Lit.Eifel-Gäste erfahren, zum Plot. Carl Kohlhoff und Haluk Turat sind täglich unterwegs, um Bücher zu Fuß an die Kundschaft auszuliefern. Bilder über Bilder entstehen vor den Augen, wenn Carsten Henn „Frau Langstrumpf“ als ältere Version der Astrid Lindgren Pippi beschreibt oder die Gesprächsszene auf der Bank als Wendepunkt und Schlüsselszene im Buch einläutet.

Freund sowie Erstleser des Buch-Manuskripts Ralf Kramp moderiert gewohnt galant, plaudert unterhaltsam und mitsamt einer unterhaltsamen Portion Schalk im Nacken mit der Hauptperson des Abends. Seine Frage nach den Filmrechten für den Bestseller beantwortet Henn frei heraus: „Die ersten Optionen sind bereits verkauft“. Sympathisch schmunzelnd fügt er die Bedingung dafür hinzu: „Ich habe mir zusichern lassen, wenn es verfilmt wird, möchte ich zumindest einmal mit meiner Tochter durchs Bild laufen.“ Schließlich habe sie (die heute 15-Jährige) Pate gestanden für die im Buchspazierer neunjährige Schascha, die kluge Fragen stellt, alles Wissenswerte in einem Poesiealbum notiert und zwischendurch fordert: „Wir bringen jedem, das Buch, was er braucht.“ Traurige Bücher gehörten nicht per se zu traurigen Leben oder dahin wo bereits bunte Seifenblasen zerplatzt sind.

Carsten Henn hatte für den Abend jedenfalls genau das richtige Buch für die Lit.Eifel-Zuhörer eingepackt: Herzerwärmend und gefühlt umarmend.

pp/Agentur ProfiPress