Für Julia gerockt
Benefizkonzert in Euskirchen war der vorläufige Höhepunkt einer enormen Welle der Hilfs- und Spendenbereitschaft für Wilfried Sievernich und seine schwerstbehinderten Tochter – Ihr Traum vom neuen Transporter für gemeinsame Ausflüge rückt in greifbare Nähe
Mechernich-Weyer/Euskirchen – Überwältigt, sprachlos, unheimlich dankbar. Das sind die Worte, die Wilfried Sievernich in den Sinn kommen, wenn er darüber spricht, was ihm und seiner Tochter Julia in den zurückliegenden Wochen widerfahren ist. Nach Berichten darüber, dass sich der 57-Jährige und seine 27 Jahre alte schwerstbehinderte Tochter, einen Transporter wünschen, mit dem sie endlich mal wieder Ausflüge unternehmen können, erreichte die beiden eine unbeschreibliche Welle der Hilfs- und Spendenbereitschaft – und die gipfelte jetzt in einem vorläufigen Höhepunkt mit einem rundum gelungenen Benefizkonzert in der Euskirchener „Manufaktur“.
Dort konnte Wilfried Sievernich rund 23.000 Euro an Spendengeldern entgegennehmen, die dazu dienen sollen, dass der gemeinsame Traum von Vater und Tochter in Erfüllung gehen kann. Möglich gemacht wurde diese Summe durch die Zusammenarbeit ganz vieler engagierte Menschen aus der Region. Zum Benefizkonzert trugen bei die Band Schohnzeit mit Rainer Behr und Sue Behr-Lauscher, „Zafari“ mit Kati Vollmer und Stefan Dürselen, die RitmoCongaz alias Johannes Bernd Moses und Guido Strang, der Verein „Kinder ein Lächeln zaubern“ um Sven Shah und Vanessa Hilger von der „Manufaktur“.
Dreigestirn und Spielmannszug
Zu den Akteuren zählten zudem noch Liedermacher Uwe Reetz aus Kommern oder Musiker und Künstler Ralf König, der den Abend zudem als Fotograf dokumentierte. So konnte er Bilder davon machen, wie der Spielmannszug der Euskirchen Feuerwehr auf dem Berliner Platz aufspielte oder zu später Stunde Rene Albert seine Feuershow präsentierte. Neben dem Roitzheimer Prinzen Dirk I. (Schneider) mit Gefolge, hatte es sich auch das Euskirchener Dreigestirn nicht nehmen lassen, die Benefizaktion zu unterstützen. Stellvertretend für Tochter Julia durfte Wilfried Sievernich die Orden der närrischen Regenten in Empfang nehmen.
Ebenso wie ganz viele symbolische Spendenschecks. So hatte Daniel Skudayski von DS-Gartenbau aus Bad Münstereifel mit seinen „Tiroler Jagdfreunden“ einen Betrag von 3500 Euro zusammengetragen. Auch die Firma „Buchauer – Bauen, Renovieren, Sanieren“ hatte einen Beitrag von 660 Euro gesammelt.
Sagenhafte Spendensumme
Die sagenhafte Summe von 16.651 Euro stand auf einem weiteren Scheck. Das ist das Ergebnis einer Spendenaktion, die Jürgen Engels und dessen Lebensgefährtin Monika Kiefel aus Bad Münstereifel, initiiert hatten. „Wir hatten uns zwar persönlich ein Ziel von 20.000 Euro gesetzt, aber das hier ist einfach fantastisch und auch für uns überwältigend“, sagten die beiden augenzwinkernd.
Auch abseits der Benefizaktion wurde fleißig gesammelt. Etwa von Ilona Nagy und Björn Deistung die bei der Stadtverwaltung Bad Münstereifel arbeiten, und durch eine Aktion über 2.000 Euro für den guten Zweck sammeln konnten. Nicht vergessen werden darf die Dorfbevölkerung aus Weyer, wo Wilfried Sievernich und seine Julia seit zwei Jahren Leben. Nach einer Dorfsammlung kamen weitere 3.800 Euro zusammen. Bei der Barspende während des Benefizkonzerts sind noch einmal 433,33 Euro zusammengekommen. Alles addiert sich zusammen auf einen Spendenstand von fast 43.000 Euro, so dass der Kauf eines neuen Transporters in greifbare Nähe rückt. Auch deshalb, weil inzwischen auch der Landschaftsverband Rheinland angekündigt hat, helfen zu wollen.
Anlass für Wilfried Sievernich sich während des Benefizkonzerts sehr herzlich bei allen Spenderinnen und Spendern zu bedanken. „Meine Eindrücke sind so was von überwältigend und unbeschreiblich gewesen. Viele Bekannte und mitunter auch völlig fremde Menschen sind gekommen – und das nicht aus Neugierde, sondern aus Mitgefühl“, so Wilfried Sievernich, der auch betont: „Ein ganz großes Lob allen Musiker, die den Saal gerockt haben.“
pp/Agentur ProfiPress