Florian „bewacht“ den Haupteingang
Holzheiligenfigur aus der Werkstatt von Johannes Trimborn wurde nach der Meditationsstunde im Advent von Gottesdienstleiter Gerhard Mayr-Reineke eingesegnet
Mechernich-Kallmuth – Seit Dienstagmorgen hängt der Heilige Florian wieder über der Haupteingangspforte zum Fest- und Versammlungssaal des Kallmuther Bürgerhauses alte Schule. Und zwar mit dem kirchlichen Segen des Pfarrhelfers und Gottesdienstleiters Gerhard Mayr-Reineke, der das von Johannes Trimborn geschnitzte Standbild benedizierte.
Er tat das nach der ersten von ihm geleiteten meditativen Frühschicht im Advent 2023, zu der sich am Dienstagmorgen eine Reihe Gläubige in der örtlichen Pfarrkirche St. Georg versammelt hatten. Nach dem Gottesdienst zog die kleine Gemeinde ins Bürgerhaus, um das Frühstück gemeinsam einzunehmen.
Dabei wurde gleichzeitig Sankt Florian, der Schutzpatron gegen das Feuer, eingesegnet. „Jetzt sind wir nach der Flut wieder vollzählig“, sagte Ortsbürgermeister Robert Ohlerth, der die Heiligenfigur zwischen alten Kallmuther Vereinsfahnen an der Wand befestigte.
Alle dankten Johannes Trimborn, der bereits mehrere Heiligenfiguren an prominenten Stellen in Kallmuth geschaffen hat, darunter einen Christopherus und eine Barbara. Er betreibt sein Hobby Schnitzen zur Entspannung und als Ausgleich zum Bürojob in Köln. Manchmal sitzt er stundenlang beim Schnitzen und merkt gar nicht, wie die Zeit vergeht.
Von Söhnen unterstützt
Wenn es in der Garage zu kalt wird, was dem robusten Naturliebhaber eher selten passiert, dann kommt die Schnitzbank zum Leidwesen seiner Frau auch schon mal mit ins Wohnzimmer. Vor sieben Jahren hat er sich das Handwerkszeug fürs Schnitzen selbst beigebracht. Auslöser war der Wunsch nach einem geschnitzten Bergmann und einer heiligen Barbara.
Als ehrenamtlicher Grubenführer hat er ein Faible für diesen Berufsstand. Doch alles, was er im Internet so fand, gefiel ihm nicht so richtig. Also lautetet die Devise: Selber machen. So entstand in seiner Kallmuther Garage eine kleine Werkstatt.
Das Know-how ist aus Videos im Internet erwachsen. „Und aus Trial-and-Error“, sagt Johannes Trimborn schmunzelnd. Das bedeutet Ausprobieren und Scheitern – und so sind einige Holzstücke auch schon mal im Kamin gelandet.
Auch wenn das figürliche Arbeiten, also die Holzbildhauerei, so etwas wie die Königsdisziplin im Schnitzhandwerk ist, verleiht Johannes Trimborn seiner Liebe zum Werkstoff Holz noch in ganz unterschiedlicher Weise Ausdruck. Dabei wird er auch von seinen Söhnen Jakob (16) und Matthias (13) unterstützt.
pp/Agentur ProfiPress