Entführungsfall geklärt
Kleiner Marokkaner mit anderthalb Jahren verschleppt – In Monschau gestrandet, Verein „Eifel hilft“ fand die Eltern und gewährt Hilfe zur Rückkehr
Monschau/Eifel – Der Verein „Eifel hilft“ um den bekannten Journalisten und Kabarettisten Hubert Franke („Hubert vom Venn“) hat einem spektakulären Entführungsfall zu einem guten Ende verholfen.

Das Opfer, Noureddine Eddoumi, erhielt diese Woche am Düsseldorfer Konsulat seiner marokkanischen Heimat den lang ersehnten Pass – aus aktuellen Corona-Gründen durch das Eingangstor gereicht. Hermann Mertens, der Vorsitzende von „Eifel hilft“, gratulierte.

Der Verein hatte vor Jahresfrist für Schlagzeilen gesorgt, als er den Fall Noureddine Eddoumis klärte und publizierte. „Keiner hatte ihm geglaubt: Der Flüchtlingsjunge aus Marokko – so riefen es ihm spielende Kinder in der Heimat auf der Straße zu – sei nicht das Kind seiner Eltern, sondern vor Jahren entführt worden“, beginnt Hubert Franke seinen Bericht: „Er konnte den Spott nicht mehr ertragen und begab sich auf eine jahrelang Flucht, die schließlich in der Eifel endete. Ausweisen konnte er sich nicht, keiner glaubte ihm.“
Rechtsanwalt dankt Gott
Hermann Mertens, damals Allgemeiner Vertreter der Monschauer Bürgermeisterin Margareta Ritter, heute Pensionär, glaubte dem jungen Mann. Er fand schließlich in Marokko einen Rechtsanwalt, der wochenlag recherchierte und schließlich auf dem Lande die wahren Eltern fand, vor deren Haus der Junge vor über 25 Jahren als anderthalbjähriges Kleinkind entführt worden war.

Die Frage nach dem Honorar wies der marokkanische Rechtsanwalt weit von sich: „Sie werden doch nicht ernsthaft glauben, dass ich hierfür ein Honorar annehme. Ich danke Gott, dass ich an diesem Wunder mitwirken durfte.“ Als schließlich die Geburtsurkunde vorlag und weitere Recherchen den Wahrheitsgehalt bestätigten, konnte der marokkanische Pass beantragt werden.
Mit seiner Hilfe will Noureddine Eddoumi nun nach Marokko reisen und – wenn es die gegenwärtige Situation erlaubt – erstmalig seine Eltern nach fast dreißig Jahren besuchen. Vielleicht kehrt er ganz nach Marokko zurück. Der Verein „Eifel Hilft“ will ihn dabei unterstützen.
pp/Agentur ProfiPress