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Den „Bellejeck“ gerettet

Mechernicher Dirk Gemünd (57) ist in dieser Karnevalssession der Eulenspiegel der Großen Kölner Karnevalsgesellschaft von 1900 – Zum Dank für Feuerwehreinsatz im brennenden Moselhotel nach Kues gereist

Mechernich/Köln/Kues – Für den 57-jährigen Mechernicher Dirk Gemünd geht in der aktuellen Karnevalssession ein Traum in Erfüllung. Er ist der neue „Bellejeck“ der Großen Allgemeinen Karnevalsgesellschaft. Im rot-grünen Narrenkleid mit Schellen und Narrenkappe wurde er nach dem 11.11. bei der Jubiläumsgala zur Sessionseröffnung der Großen Allgemeinen, die diese Session ihr 125-jähriges Bestehen feiert, im Dorint am Heumarkt mit Applaus empfangen.

Dort präsentierte der Mechernicher an der Seite seines Sohnes Dustin und Dr. Peter Schweikert-Wehner das neue „Bellejeck“-Lied. Der „Bellejeck“ ist eine historische Kölner Karnevalsfigur aus dem Mittelalter und ähnelt in Aussehen und Wesensart dem legendären Till Eulenspiegel.

Der neue „Bellejeck“ der Großen Kölner Karnevalsgesellschaft von 1900, Dirk Gemünd aus Mechernich (3.v.l.), sagte Feuerwehrchef Ralph Herges (r.) Dank für seine Rettung und Evakuierung aus einem brennenden Moselhotel in Kues. Links Sohn Dustin, zweiter von rechts Dr. Peter Schweikert-Wehner. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress
Der neue „Bellejeck“ der Großen Kölner Karnevalsgesellschaft von 1900, Dirk Gemünd aus Mechernich (3.v.l.), sagte Feuerwehrchef Ralph Herges (r.) Dank für seine Rettung und Evakuierung aus einem brennenden Moselhotel in Kues. Links Sohn Dustin, zweiter von rechts Dr. Peter Schweikert-Wehner. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

„Ich wollte nicht einfach nur Reden halten“, sagte Dirk Gemünd dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Erstmals habe die Karnevalsfigur deswegen eine eigene Hymne, die bei den Auftritten gespielt wird. Geschrieben hat Gemünd sie gemeinsam mit seinen Adjutanten aus Mechernich – auch das eine Neuheit für die Figur. Annika Müller schreibt im „Stadt-Anzeiger“: „Die Melodie kommt von einem befreundeten Musiker, der auch die Quetsch dazu eingespielt hat. Und ein im Bellejeck-Stil beklebtes Auto soll auf der Straße für Aufmerksamkeit sorgen.“

„Opstoon, opstoon, Dreijjestirn“

Willi Loeven, der die Figur 2019 und 2020 verkörperte, übergab Gemünd die große Schelle, mit der er an Weiberfastnacht den ersten Zoch durch die Stadt anführen und das Dreigestirn wecken soll. Der „Bellejeck“ tritt bei allen Veranstaltungen der Karnevalsgesellschaft auf und absolviert verschiedene karitative Auftritte, etwa in Heimen. An Weiberfastnacht ist der „Bellejeck“-Zug der erste offizielle Umzug in Köln. Vom Dom zieht er zur Hofburg, wo er das Dreigestirn mit dem Ruf „opston, opston“ aus den Betten holt.

Einen ganz außergewöhnlichen Einsatz absolvierte der Mechernich-Kölner „Bellejeck“ jetzt an der Seite von Sohn Dustin und Peter Schweikert-Wehner in Kues an der Mosel. Dort dankten die Narren vom Bleiberg dem örtlichen Feuerwehrchef Ralph Herges für einen Rettungseinsatz im vergangenen August.

Der „Bellejeck“, eine Traditionsfigur aus dem Kölner Karneval, kommt in dieser Session aus Mechernich und heißt Dirk Gemünd. Foto: Peter Schweikert-Wehner/pp/Agentur ProfiPress
Der „Bellejeck“, eine Traditionsfigur aus dem Kölner Karneval, kommt in dieser Session aus Mechernich und heißt Dirk Gemünd. Foto: Peter Schweikert-Wehner/pp/Agentur ProfiPress

Ein Hotel war in Brand geraten, 30 Gäste mussten gerettet und evakuiert werden, darunter auch der damals noch nicht im Amt befindliche Mechernicher „Bellejeck“. Dr. Peter Schweikert-Wehner schreibt dem „Bürgerbrief“: „Feuerwehr bedeutet oft Improvisieren und so zögerten die Kameraden nicht lange und bauten im eigenen Schulungsraum einen provisorischen Schlafraum auf. Natürlich gab es morgens auch Frühstück für die Gäste.“

Am Samstag besuchte eine kleine Mechernicher Delegation das Moselstädtchen, um sich persönlich zu bedanken. Dabei gaben Dirk Gemünd und Adjutanten auch das „Bellejeck“-Lied zum Besten und verteilten Orden. Ralph Herges, Wehrführer der Feuerwehr Kues: „Ich habe in meiner Dienstzeit schon viel erlebt und leider wird unsere Arbeit oft für zu selbstverständlich angesehen und ein Danke selten ausgesprochen, aber ich bin mir sicher, mit einer solchen Darbietung sind wir noch nicht überrascht worden. Wir bedanken uns herzlich für diese Wertschätzung und für diesen lustigen und tollen Nachmittag. Ihr seid immer wieder herzlich willkommen bei uns.“

pp/Agentur ProfiPress