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„Da Capo“ im Musikraum

Heimat- und Geschichtsverein Vussem e.V. startete mit Hilfe des Theatervereins Holzheim und des Mechernicher Mundartaktivisten Manni Lang Attacken auf die Zwerchfelle von 75 Zuhörern

Mechernich-Vussem – Einen richtig schön entspannten Theater- und Vortragsabend erlebten rund 75 Zuschauer im Rahmen der 800-Jahr-Feiern von Vussem im Musikraum neben der Turnhalle. Der „Heimat- und Geschichtsverein Vussem e.V.“ lud nach zweijähriger Pandemie-Pause zu diesem eigentlich traditionellen Mundart-Theaterabend, bei dem lange Jahre die „Heimatbühne Eifeler Mundartfreude“ für Spaß und Unterhaltung gesorgt hatte.

Ortsbürgermeister Carsten Vogel hatte diesmal den reaktivierten Theaterverein Holzheim mit dem Einakter „Wer melkt die Ziege?“ und den Mechernicher Diakon und Mundart-Rezitator Manni Lang eingeladen, der unter anderem die Fritz-Koenn-Ballade „Thiatr om Dörp“ zur Aufführung brachte.

Die energische Posthalterin Donner (Nadine Nießen-Hoss) stellt den von Hilde Schumacher gespielten Briefträger zur Rede. Der in Frauenkleider gehüllte Posthalter Senf (Kali Ponsen) versucht sich derweil im Hintergrund unsichtbar zu machen, was natürlich nicht gelingt. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Organisiert und durchgeführt hatten Andrea Dreesen und Stefan Schmitz den Abend auf zuverlässige Weise. Auch für Essen und Trinken war reichlich gesorgt, Stefan Schmitz führte als Moderator durch das Programm. Schauspiel-Ensemble und Solokünstler ergänzten sich bestens. Für die Lachmuskeln der Zuschauer war der Abend eine anstrengende Angelegenheit.

Unter anderem berichtete Manni Lang von Eifeler Hochzeitsbräuchen. Er stellte die Beichte eines Wilderers und den Restaurantbesuch eines Eifelbauern in Köln dar, gab Anschauungsunterricht in Geburtenkontrolle der Nachkriegszeit und Einblick in das Laientheaterwesen dies- und jenseits des Mechernicher Bleibergs.

Das Publikum war vom kombinierten Theater- und Mundartabend nach zwei Jahren Corona-Zwangspause hellauf begeistert. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Das Publikum war vom kombinierten Theater- und Mundartabend nach zwei Jahren Corona-Zwangspause hellauf begeistert. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Posthalter in Frauenkleidern

Für den von Christoph Ohlerth geführten und im Winter 1909/1910 gegründeten Theaterverein Holzheim war es nach mehrjähriger Pause eine Auswärtspremiere, wie die Erstaufführung des Stücks „Wer melkt die Ziege?“ an Pfingsten daheim in Holzheim ein Heimspiel gewesen war.

Die Reaktivierung des Theatervereins, der früher auch regelmäßig in anderen Dörfern wie Vussem gespielt hatte, ist der gebürtigen Bescheiderin Nadine Nießen-Hoss zu verdanken, die im Stück auch die energische Postoberinspekteurin Donner mimte, die eine dörfliche Posthalterstelle zu kontrollieren hatte.

Unter anderem berichtete Mundartakrobat Manni Lang von Eifeler Hochzeitsbräuchen, der Beichte eines Wilderers und dem Restaurantbesuch eines Eifelbauern in Köln. Foto: Stefan Schmitz/pp/Agentur ProfiPress
Unter anderem berichtete Mundartakrobat Manni Lang von Eifeler Hochzeitsbräuchen, der Beichte eines Wilderers und dem Restaurantbesuch eines Eifelbauern in Köln. Foto: Stefan Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Tragischerweise ausgerechnet in dem Augenblick, in dem sich Posthalter Senf alias Kali Ponsen gerade in den Kleidern seiner Frau anschickte, die störrische Ziege der Familie zu melken, die keinen Mann an sich heranließ – weder ihn, noch seinen Kollegen, den Briefträger, der von Hilde Schumacher gespielt wurde.

In weiteren Rollen waren Miriam Franzen, Laura Siebum, Margret Nießen, Annalena Ohlerth und Alexandra Nitschke zu bewundern. Regie führte Edith Emonds, es soufflierte Simone Wacks. Das Publikum war vom kombinierten Theater- und Mundartabend nach zwei Jahren Corona-Zwangspause hellauf begeistert. Mehrfach wurde „Da Capo“ geklatscht.

Die energische Posthalterin Donner (Nadine Nießen-Hoss) stellt den von Hilde Schumacher gespielten Briefträger zur Rede. Der in Frauenkleider gehüllte Posthalter Senf (Kali Ponsen) versucht sich derweil im Hintergrund unsichtbar zu machen, was natürlich nicht gelingt. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Das Ensemble der Holzheimer Theaterfreunde mit (v.r.) Miriam Franzen, Laura Siebum, Margret Nießen (unter der Ziegenmaske), Annalena Ohlerth, Nadine Nießen-Hoss, Alexandra Nitschke, Kali Ponsen und Hilde Schumacher. Nicht im Bild sind Regisseurin Edith Emonds und Souffleuse Simone Wacke. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress    

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