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Ausweichplätze und Mahnwache

Kommerner Kicker spielen in Firmenich und am Schulzentrum, während der heimische Rasenplatz saniert wird – Zeitpunkt der Maßnahme sorgte für Irritationen – Rundschau und Stadt-Anzeiger berichten über eine Mischung aus Solidaritätsbezeugung, Bestandsaufnahme und Blick in die Zukunft

Mechernich-Kommern – „Nachgetreten wurde nur ein bisschen“, titelten Kölnische Rundschau und Kölner Stadt-Anzeiger in ihrer Montagsausgabe vom 24. April. Ein bisschen deshalb, weil zum Zeitpunkt der Mahnwache, zu der die Vereinsmitglieder des VfL Kommern eingeladen hatten, der größte Teil der Aufregung um den verschwundenen Rasenplatz bereits verraucht war. Ausweichplätze waren längst gefunden. Laut Journalist Stephan Everling wurde aus der Mahnwache dann auch „eine Mischung aus Solidaritätsbezeugung, Bestandsaufnahme inklusive Wundenlecken und Blick in die Zukunft“.

Aber warum sollte hier überhaupt nachgetreten werden? Aus Sicht der Stadt hatte es Anfang Dezember eine Mail an Kommerner und Eiserfeyer Vereinsvertreter gegeben, in der die Sanierungen der jeweiligen Rasenplätze angekündigt wurden. Die Eiserfeyer reagierten daraufhin und baten um eine Terminverschiebung in den Juni. Eine Rückmeldung aus Kommern blieb aus, so dass mit der Maßnahme am Dienstag, 18. April, begonnen wurde. Doch als der Rasen weg war, war die Aufregung in Kommern groß. Dort war man vom Beginn der Arbeiten überrascht worden.

Der Rasen auf der Kommerner Anlage wurde abgefräst, um anschließend das neue Grün einzusäen. Je nach Witterung gehen die Verantwortlichen davon aus, dass der Rasen in drei Monaten wieder bespielbar ist. Foto: Stephan Everling/pp/Agentur ProfiPress

Schnelle Lösungen gefunden

In gemeinsamen Gesprächen mit Vereinen, Stadt und Stadtsportbund wurden allerdings schnell Lösungen herbeigeführt. Den Kommerner Kickern wurden Ausweichrasenplätze in Firmenich, Strempt und am Schulzentrum angeboten. „Alle Beteiligten waren sehr kooperativ. Danke dafür!“, resümierte Dezernent Ralf Claßen, der sich im Namen der Verwaltung zudem für die entstandenen Irritationen entschuldigte.

Die Stadt habe sich vielmals entschuldigt, konstatierte dann auch Kommerns Vorsitzender Dr. Hans-Wilhelm Garrelfs gegenüber Journalist Stephan Everling. Zudem habe sie intensiv mitgeholfen, den Schaden zu begrenzen und Ausweichflächen für Training und Spielbetrieb zu organisieren. Dafür zeigte er sich dankbar.

Gleichzeitig bestreiten die Verantwortlichen in Kommern gegenüber den Euskirchener Lokalzeitungen, dass die Aktion der Stadt in einer E-Mail angekündigt worden sei. „Das klingt so, als seien wir nicht in der Lage, E-Mails zu lesen“, betonte Jugendleiter Sascha Franke gegenüber Journalist Stephan Everling.

Die Mahnwache, an der sich rund 100 Mitglieder des VfL Kommern beteiligten, war laut Zeitungsbericht eine Mischung aus Solidaritätsbezeugung, Bestandsaufnahme inklusive Wundenlecken und Blick in die Zukunft. Foto: Stephan Everling/pp/Agentur ProfiPress

Der Blick nach vorne

In einer langen Nachricht, in der es vor allem um Düngevorschriften gegangen sei, sei vor einigen Monaten mitgeteilt worden, dass der Rasenplatz erneuert werden müsse, dass dies allerdings erst im Juni stattfinden würde, denn vorher sei noch eine andere Maßnahme an der Reihe. „Wir hatten noch Sorge wegen unseres Sportfestes und haben nachgefragt“, betont Franke. Doch dann sei die Reihenfolge der Maßnahmen gedreht worden, ohne dass der Verein etwas davon erfahren habe, sagte er.

Letztlich zog auch er im Gespräch mit dem Autor der Rheinischen Redaktionsgemeinschaft einen Schlussstrich unter die Schuldzuweisungsdebatte. Sascha Franke: „Fehler passieren, jede Entschuldigung wird angenommen.“ Denn der Blick gehe nun nach vorne.

Groß sei die Solidarität der anderen Vereine gewesen, ist dann auch im Zeitungsbericht zu lesen. „Strempt und Stotzheim haben auch Hilfe angeboten, doch da ist die Entfernung zu groß“, wird Dr. Hans-Wilhelm Garrelfs zitiert. „90 Prozent des Trainingsplans stehen fest, da hat vor allem Sascha Wagner ganze Arbeit geleistet“, lobte der Kommerner Vorsitzende laut Zeitungsartikel den Trainer der B-Juniorinnen, die gerade von einem Turnier in Barcelona zurückgekommen waren, bei dem sie den zweiten Platz belegt hatten.

Beteiligten sich an der Mahnwache: B-Jugend-Trainer Sascha Wagner (v.l.), Jugendleiter Sascha Franke, Vorsitzender Dr. Hans-Wilhelm Garrelfs und Vorstandsmitglied Armin Caspary. Foto: Stephan Everling/pp/Agentur ProfiPress

Nun sei vor allem die Unterstützung der Eltern gefragt, die die Jugendlichen zum Training fahren müssten. „Das geht nicht mehr mit dem Fahrrad“, bedauerte Dr. Hans-Wilhelm Garrelfs gegenüber Rundschau und Stadt-Anzeiger. Sechs Wochen laufe die aktuelle Saison noch. So lange sei daher Herumfahren angesagt, dann komme die Sommerpause.

Neuer Rasen kostet 40.000 Euro

Die aktuelle Ausweichsituation der Kommerner Kicker wird je nach Witterung rund drei Monate andauern. Nachdem die Vorarbeiten und die Einsaat des neuen Rasens erledigt sind, heißt es nun warten. „Der April ist grundsätzlich optimal für eine solche Maßnahmen, weil Rasen zum optimalen Wachstum Niederschlag und Sonne benötigt. Auch die Temperaturen sind ideal“, sagt der städtische Landschaftsarchitekt Christof Marx über die rund 40.000 Euro teure Erneuerung des Kommerner Rasens.

„Bei allem Verständnis für den entstanden Ärger, ist das Ziel der Maßnahme absolut begrüßenswert: Nach der Sommerpause können die Sportlerinnen und Sportler des VfL Kommern wieder auf einem neuen und bestens aufbereiteten Rasenplatz spielen“, betont dann auch Mechernichs Erster Beigeordneter Thomas Hambach.

pp/Agentur ProfiPress