Größen des Karnevals in Mechernich
Kultveranstaltung „Jeck sin, lache, Musik mache“ steigt wieder am 21. und 22. November in der Dreifachturnhalle – Mit dabei: „Höhner“, „Brings“, „Bläck Fööss“, „Kasalla“ und„Paveier“
Mechernich-Satzvey – Versammelt ist der „harte Kern“, bestehend aus Rudi Kaiser mit seinen beiden Töchtern Sophie und Anna, Jörg Kuschel mit Tochter Kim, Jörg Grewe, Guido Meyer und Guido Heske. Es fehlen lediglich seine Söhne Jan und Leon. Zusammengekommen ist die muntere Runde, um ihr Highlight des Jahres zu planen: die Kultveranstaltung „Jeck sin, lache, Musik mache“. Hierüber berichtet Wochenspiegel-Redakteur Michael Nielen.
Denn in der Dreifachturnhalle Mechernich spielen jeweils am Freitag, 21. November, ab 20 Uhr (Einlass 18 Uhr) und am Samstag, 22. November, ab 19 Uhr (Einlass 17 Uhr) wieder sechs Top-Bands des Kölner Karnevals: „Höhner“, „Brings“, „Bläck Fööss“, „Kasalla“ sowie die „Paveier“. Freitags spielen zudem „Kempes Feinest“ und samstags „Fiasko“.
Nielen fährt fort: Und während die Gruppe das kommende Event plant, schweifen die Gedanken, zumindest der älteren, zurück ins Jahr 1997. Damals war es der JGV Satzvey, der die Idee in die Tat umsetzte, die Kölner Karnevalsgrößen in die Eifel zu holen. Wohl niemand ahnte, dass „Jeck sin, lache, Musik mache“ zu einer absoluten Kultveranstaltung werden sollte – eine der bekanntesten im gesamten Eifeler Karneval. „Im ersten Jahr war es nur ein Tag. Schon im zweiten Jahr mussten wir auf zwei Tage erweitern – die Nachfrage war einfach zu groß“, erinnert sich Rudi Kaiser.
Kurioses aus über 25 Jahren
Auch dieses Jahr heißt es wieder zwei Tage feiern – mit der „vier plus eins“-Maßgabe. „Unser Bestreben ist, dem Publikum neben den großen Bands auch weitere bekannte Gruppen zu präsentieren“, so Guido Meyer: „`Kempes Feinest´ und `Fiasko´ freuen sich sehr, endlich mal in der Eifel aufzutreten.“ So wolle man auch jüngeren Besuchern etwas Neues bieten, ohne die alten Fans zu verprellen. Übrigens: Eine Band gehört seit 1997 fest dazu – die Paveier. Sie gilt als „Hauskapelle“ und ist die einzige Gruppe, die bis heute bei jeder Ausgabe dabei war.
Die Veranstalter denken darüber nach, künftig auf einen Tag zu verkürzen. Momentan sei der Freitag für das nächste Jahr nichtmehr geplant. Es werde nämlich immer schwieriger, genügend Karten zu verkaufen. „Die Kosten steigen, die Gagen der Bands ebenso. Und wir sind ein eingetragener Verein. Wenn irgendwann Minus gemacht wird, haften wir als Vorstand privat – das Risiko können wir nicht eingehen“, so Guido Meyer stellvertretend für das ganze Team. Noch sei nichts entschieden, aber man müsse jedes Jahr aufs Neue sehen, wie das Publikum reagiere.

„Wir waren die Ersten, die die Kölner Bands in die Eifel geholt haben“, sagt Guido Heske nicht ohne Stolz. Über mehr als ein Vierteljahrhundert hat „Jeck sin, lache, Musik mache“ auch lustige und kuriose Geschichten geschrieben. Ein Karnevalsprinz etwa, der die Veranstaltung zwanzig Jahre lang als Helfer begleitet hatte, nahm beim großen Auftritt in der Dreifachturnhalle plötzlich den falschen Bühnenaufgang. „Da haben wir alle nur den Kopf geschüttelt – das war typisch Karneval“, lacht Rudi Kaiser.
Ein anderes Mal stand Brings auf der Bühne, als es einen kompletten Stromausfall gab – „ärgerlich, aber am Ende haben wir selbst darüber gelacht.“ Legendär waren auch die Sonntage nach dem Abbau. „Früher sind wir nach der Nacht einfach direkt zum Frühschoppen. Da kam es schon mal vor, dass einer an der Theke einschlief oder mit zerrissenen Jeans nach Hause ging“, heißt es aus der Runde.
„Jugend ist fest integriert“
„Jeck sin“ ist längst zur Generationen- und Familiensache geworden. Viele Kinder der Gründungsmitglieder packen heute selbst mit an. „Unsere Jugend ist inzwischen fest integriert“, so Jörg Kuschel lachend. „Es ist über die Jahre ein Familienunternehmen geworden.“ Und die nächste Generation bringt ihre neuen Ideen mit ein – und macht „Jeck sin“ nicht nur durch ein tolles YouTube-Video, sondern auch auf Facebook, Instagram oder TikTok populär.
„Früher war Werbung mit Plakaten und Mundpropaganda, heute läuft vieles digital – und wir sind froh, dass die Jugend das übernimmt“, sagen die älteren Herrschaften. „Für mich ist es jedes Jahr ein Highlight, mit dieser Truppe das Fest zu stemmen“, sagt Jörg Kuschel: „Jeder weiß, was er zu tun hat, und alle packen an. Ohne diese Truppe ginge es nicht.“ Hört sich ganz danach an, als könnte im nächsten Jahr die 30. Veranstaltung gefeiert werden.
Tickets gibt es für 44 Euro pro Person. Der Vorverkauf startet am Sonntag, 14. September, ab 11 Uhr bei der Fima „Bünder“ in Euskirchen (Carl-Benz-Straße 9), und bei der Bäckerei „Milz“ im Kommerner Rewe-Markt. Karten gibt´s ab Montag, 15. September, auch beim „SVE Euskirchen“, im „Bierverlag Meyer“ in Satzvey oder online unter www.jecksinlachemusikmache.com erwerben. Aktuelle Infos, Bilder und Videos gibt es auch unter „Jeck sin, lache, Musik mache“ auch auf Facebook, Instagram, TikTok und YouTube.
pp/Agentur ProfiPress