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Auf die Plätze, fertig, spielen

Die Bauzäune sind weg, der Spielplatz im Mühlenpark kann wieder genutzt werden – Bleibelasteter Boden wurde ausgetauscht und das Areal mit neuem Rollrasen sowie Abgrenzungen aus Hecken und Pflastersteinen aufgewertet –Aufträge zur Sanierung weiterer Spielplätze sind bereits erteilt 

Mechernich-Kommern – Die Bauzäune waren gerade weg, schon enterten Frieda und Mats das Piratenschiff. Die beiden vier und drei Jahre alten Geschwister waren zufällig mit Mama Wladilena und Labrador Dexter in den Kommerner Mühlenpark gekommen und freuten sich umso mehr, dass das Spielgelände kurz zuvor wieder geöffnet wurde.

„Der Spielplatzprüfer hat das Gelände abgenommen und grünes Licht für die Freigabe erteilt“, erläuterte der städtische Landschaftsarchitekt Christof Marx. So konnten die Mitarbeiter der Kaller Gartenbaufirma Natur Breitegger Anfang Mai die Bauzäune abbauen – der sichtbare Abschluss einer Baumaßnahme, die Ende vergangenen Jahres begonnen wurde.

Piratenschiff und Kletterpyramide im Mühlenpark sind wieder bespielbar, nachdem die Mitarbeiter der Kaller Gartenbaufirma Natur Breitegger die Bauzäune beseitigt haben. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Piratenschiff und Kletterpyramide im Mühlenpark sind wieder bespielbar, nachdem die Mitarbeiter der Kaller Gartenbaufirma Natur Breitegger die Bauzäune beseitigt haben. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Jetzt gab es dann auch den offiziellen Startschuss für das frisch sanierte Gelände. Vertreter von Land, Kreis, Stadt und AAV – Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung waren am Bistro im Mühlenpark zusammengekommen, um einerseits den Platz seiner Bestimmung zu übergeben und andererseits über die Gesamtmaßnahmen zur Bleisanierung zu informieren.  

Einer von 29 Spielplätzen

Denn der Mühlenpark-Spielplatz ist einer von insgesamt 29 Spielplätzen im Mechernicher Stadtgebiet, deren Sanierung der AAV mit Sitz in Hattingen in enger Abstimmung mit dem Kreis Euskirchen und der Stadt Mechernich durchführt.

„Dabei werden die obersten und mit Blei belasteten Bodenschicht bis zu einer Tiefe von 35 cm ausgetauscht“, erläuterte AAV-Geschäftsführer Dr. Roland Arnz. Nachdem Geogitter und Geotextilien eingebracht wurden, die verhindern sollen, dass spielende Kinder mit ihren Schäufelchen ins belastete tiefere Erdreich graben, wurde der belastete Boden durch unbedenklichen Mutterboden aus der rheinischen Börde bei Bliesheim ersetzt.

Alle vor einem Boot: Die Sanierung ist eine Teamleistung vom Kreis Euskirchen um den Allgemeinen Vertreter Achim Blindert (3.v.l.), vom Landes-Umweltministerium um Prof. Dr. Jens Uttermann (4.v.l.), von der Stadt Mechernich um Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick (3.v.r.) und vom AAV – Verband für Flächenrecycling um Geschäftsführer Dr. Roland Arnz (2.v.r.). Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur für Profipress
Alle vor einem Boot: Die Sanierung ist eine Teamleistung vom Kreis Euskirchen um den Allgemeinen Vertreter Achim Blindert (3.v.l.), vom Landes-Umweltministerium um Prof. Dr. Jens Uttermann (4.v.l.), von der Stadt Mechernich um Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick (3.v.r.) und vom AAV – Verband für Flächenrecycling um Geschäftsführer Dr. Roland Arnz (2.v.r.). Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur für Profipress


„Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung durch den AAV“, betonte Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick. Aufgrund der Historie der Stadt Mechernich würden viele Spielplätze in Bereichen liegen, die bleibelastet seien. „Der Spielplatz hier zeigt, wie schön es nach der Sanierung wieder aussehen kann“, so Dr. Hans-Peter Schick, der auch Prof. Dr. Jens Uttermann vom NRW-Umweltministerium für die fachliche Begleitung und Moderation in den zurückliegenden Jahren dankte.

Gesundes Leben und Arbeiten

„Im Fokus unserer Arbeit steht immer, dass wir gesundes Leben und Arbeiten für die Anwohnerinnen und Anwohner sicherstellen“, so Prof. Dr. Jens Uttermann. Insbesondere sei es wichtig, dass Kinder, die in einem bestimmten Alter ja auch ihre Umgebung mit dem Mund erkundeten, eben nicht in Kontakt mit belastetem Material gelangten. Das gelte natürlich für die öffentlichen Flächen, wie Spielplätze, aber eben auch für den heimischen Bereich.

Hier setzte Achim Blindert an. „Wir müssen immer wieder aufklären und informieren“, so der Allgemeine Vertreter des Landrats. Der Kreis tue das einerseits mit einem Merkblatt zur gesundheitlichen Vorsorge, das über die Webseite des Kreises abrufbar ist. Darin enthalten sind wichtige Hinweise zur Nutzung des Gartens in der Mechernich-Kaller Bleibelastungszone. Andererseits gebe es beim Kreis eine umweltmedizinische Beratungsstelle, die Sprechstunden anbiete, so Achim Blindert, der sich ebenfalls beim AAV für die gute Zusammenarbeit bedankte – insbesondere bei Projektleiterin Christiane Maxin.

Mit neuem Rollrasen wurde das Areal aufgewertet. Zuvor wurde der mit Blei belastete Boden bis zu einer Tiefe von 35 cm abgetragen und durch unbedenklichen Mutterboden aus der rheinischen Börde bei Bliesheim ersetzt. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Unter ihrer Leitung wurde nicht nur der Kinderspielplatz im Mühlenpark fertiggestellt. Laut Mitteilung von AAV-Pressesprecherin Sabine Schidlowski-Boos sind auch die Spielplätze in Breitenbenden, Kalenberg und Strempt (Am Hüttenacker und Haus Rath) vollständig saniert worden. In Kalenberg und in Strempt (Am Hüttenacker) fehle lediglich noch die Einzäunung. Die Arbeiten in der Kita Strempt stünden kurz vor dem Abschluss. Als nächstes sei die Kita im Ortsteil Weyer an der Reihe.

Ende des Jahres alles erledigt

Wenn die Witterung mitspiele, heißt es weiter in der gemeinsamen Mitteilung von AAV, Kreis Euskirchen und Stadt Mechernich, soll die Sanierung auf allen 29 Flächen bis zum Ende des Jahres abgeschlossen sein. Vor dem gemeinsam mit dem AAV abzuarbeitenden Sanierungspaket hatte die Stadt Mechernich bereits einige Spielplätze auf eigene Faust saniert, als erstes Lückerath, wo sich außer Blei auch Arsen im Boden befand. Außerdem den Spielplatz an der Friedrich-Wilhelm-Straße in Mechernich, den Spielplatz „Mühlengarten“ in Firmenich/Obergartzem, den Spielplatz Ecke Pützgasse/Auf dem Acker in Kommern und den Spielplatz Wacholder in Kommern.

Im Dezember wurde mit dem Bodenaustausch begonnen. Damals informierten Vertreter von AAV - Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung, Planungsbüro, Stadt Mechernich, Kreis Euskirchen und der Natur Breitegger GmbH. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Im Dezember wurde mit dem Bodenaustausch begonnen. Damals informierten Vertreter von AAV – Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung, Planungsbüro, Stadt Mechernich, Kreis Euskirchen und der Natur Breitegger GmbH. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Die gemeinsam mit dem AAV durchgeführten Maßnahmen kosten zusammen rund drei Millionen Euro. Davon trägt der Verband 80 Prozent, die Stadt Mechernich muss die restlichen rund 600.000 Euro beisteuern.

pp/Agentur ProfiPress