Andere Zufahrt für „P&R“ Satzvey
Modifizierte Planung für Park-and-Ride-Anlage in Satzvey im Planungsausschuss vorgestellt – Verlegung Bahnhof Satzvey sowie Autobahnanschluss
Mechernich-Satzvey – Die Planung für den Park-and-Ride-Parkplatz in Satzvey wurde modifiziert. Die Details stellt Wolfgang Fourate vom beauftragten Mechernicher Ingenieurbüro „MR“ jetzt im Planungsausschuss der Stadt vor. Die Zufahrt zum Gelände muss verlagert werden.
Sie war ursprünglich an der L11 unweit des Satzveyer Bahnüberganges vorgesehen. Dagegen hatte der Landesbetrieb strassen.nrw jedoch Einwände erhoben. Im neuen Plan ist sie nun an der L11 Richtung Mechernich eingezeichnet. „Das hat allerdings zur Folge gehabt, dass die Landstraße umfangreich angepasst werden muss“, betonte Fourate.
Damit der fließende Verkehr auf der Landstraße durch den Wald nicht behindert wird, sind für den Parkplatz je eine Links- bzw. Rechts-Abbiegespur von mindestens 20 Metern eingeplant worden. „Ein großer Sattelzug oder vier bis fünf PKW passt da locker hin“, so Fourate. Auch weiteren Verlauf wird es für die Links-Abbieger Richtung Bahnübergang eine weitere, separate Spur geben.
Weniger Stellplätze
Durch die geänderte Zufahrt verringert sich laut Fourate allerdings die Anzahl der Stellplätze. Geplant sind jetzt 290 Pkw-Parkplätze, vier Wohnmobilplätze, sechs E-Ladeplätze sowie maximal zwei Bushaltestellen. Eine WC-Anlage ist optional eingeplant. Für Pendler via Rad zum Bahnhof steht eine Fahrradabstellanlage mit E-Ladepunkt und eine Fahrradverleihstation bereit. Doch nicht nur die reine Funktionalität stehe im Vordergrund. „Wichtig ist uns auch, ein kleiner Platzcharakter mit Baumreihe und Sitzmöglichkeiten, um das ganze aufzulockern und zum Verweilen einzuladen, im modernen Look des zukünftigen Bahnhofs.“
CDU-Chef Peter Kronenberg lobte das Konzept als „sehr durchdacht“. „Wir begrüßen die Maßnahme“, sagte Hans Schmitz von den Sozialdemokraten.
Autobahn-Anschluss?
Offen ist allerdings bislang weiter, wann die Verlegung des Satzveyer Bahnhofs durch die Deutsche Bahn angepackt wird. „Je früher, desto besser“, betonte Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick. Es gebe keine Alternativfläche, die so nah am Bahnhof läge, wie diese. Mit dem P&R-Parkplatz werde aber die Situation vor Ort schon verbessert. „Schnell umsetzen“, forderte auch SPD-Mann Hans Schmitz.
2005 sei die Idee eines Satzveyer Autobahnanschluss favorisiert und eine Umgehungsstraße für Satzvey „vom Tisch gefegt“ worden. Trotzdem appellierte er an Bürgermeister und seine Ausschusskollegen, diese Möglichkeit nicht ganz außer Acht zu lassen. Er befürchtet: „Der Bund hat überhaupt kein Interesse, zwischen zwei Autobahnanschlüssen die grob gerechnet zehn Kilometer auseinander liegen, noch einen dritten dazwischen zu nehmen.“
Die angedachte Umgehung sei damals aus naturschutzfachlichen und damit guten Gründen ad acta gelegt worden, konterte Bürgermeister Dr. Schick: „In der Tat ist es so, dass wir dem Autobahnanschluss 15 Jahre hinterherlaufen. Der Umgehung laufen wir aber schon 40 Jahre hinterher.“ Außerdem gestalteten sich die naturschutzrechtlichen Vorgaben inzwischen noch weitaus restriktiver als seinerzeit.
Inzwischen seien zumindest Bestrebungen erkennbar, den Großraum Köln vom PKW-Verkehr zu entlasten, gerade vom Verkehr aus dem Umland. Deshalb könne der Park-and-Ride-Anlage und eine weitere Ausfahrt zum Bahnhof Satzvey durchaus am Ende eine entscheidende Rolle in der Argumentation zukommen.
Keine Kumpanei
Der Bürgermeister rief zur politischen Geschlossenheit in dem Ansinnen auf. „Natürlich ist es kein einfaches Unterfangen“, sagt er und sicherte zu im Gespräch mit der Landesregierung mögliche Alternativen zu erörtern. An die Parteien gerichtet, sagte er: „Letztlich können wir nur zu einem Erfolg gelangen, wenn wir alle gemeinsam in dieser Sache vorgehen.“ Auch in Sachen Bahnhof-Verlegung. Denn, so Schick: „Steter Tropfen höhlt den Stein.“
Nebenbei informierte Dr. Hans-Peter Schick die Ausschussmitglieder darüber, dass eine anonyme Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Bonn keinen Erfolg gehabt habe. Sie sei im Sommer 2020 wegen des Kaufs des Park-and-Ride-Areals eingereicht worden. Die Stadt hatte die Fläche vom Burgherrn Franz Josef Graf Beissel von Gymnich erworben.
Hans-Peter Schick: „Ich kann Ihnen mitteilen, dass das Strafverfahren gar nicht erst eingeleitet worden ist. Die Ermittler haben den Vorgang anhand der vorliegenden Unterlagen intensiv untersucht.“ Am Ende seien sie zu dem Ergebnis gekommen, dass mit dem Erwerb kein Gefälligkeitskaufpreis vereinbart, schon gar nicht Steuergelder veruntreut worden waren und auch keine Bevorteilung des Verkäufers und schon gar keine „Kumpanei“ vorgelegen habe.
pp/Agentur ProfiPress