Echte „Waldkönner“
Rotkreuz-Kita Kirchtal in Weilerswist-Groß-Vernich erhielt Auszeichnung der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald – Zweijähriges Zertifizierungsverfahren mit waldpädagogischen Inhalten im Kita-Alltag – Tiere beobachtet, Fotosynthese erforscht, Sträucher gepflanzt
Weilerswist-Groß-Vernich – Um echte „Waldkönner“ zu werden, haben die Kinder der Rotkreuz-Kita Kirchtal in Weilerswist-Groß-Vernich viel gelernt. Sie waren im Wald, um den Frühling zu suchen und Tiere zu beobachten; sie haben Vogelhäuschen für den Kita-Garten gebaut, Vogeltränken aufgestellt, Wildbeerensträucher gepflanzt und sogar gelernt, wie Fotosynthese funktioniert. Für ihr waldpädagogisches Engagement erhielt die Rotkreuz-Kita jetzt die Auszeichnung „Waldkönner“ der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW).
Clemens Pick, Vorsitzender des SDW-Kreisverbands Euskirchen, überreichte die „Waldkönner“-Plakette an Kita-Leiterin Iris Böhme. Für die Erzieherinnen der Nationalpark-Kita war die zweijährige Zertifizierung zum „Waldkönner“ eine Vertiefung bereits bestehender Schwerpunkte. Wald und Umweltbewusstsein gehören fest zum Kita-Alltag dazu. „Unsere Erzieherinnen zeigen hier ein überdurchschnittliches Engagement in Sachen Natur“, lobt auch Ralf Krutwig, Bereichsleitung Kindertagesstätten beim Roten Kreuz im Kreis Euskirchen.
Für die 80 Kinder der viergruppigen Kita in Vernich sei es außerdem gerade nach der Flutkatastrophe, die die Kindertagesstätte schwer getroffen hatte, besonders wichtig, einen positiven Bezug zur Natur herzustellen. Das sieht auch Iris Böhme so: „In Zeiten des Klimawandels ist es wichtig, dass die Kinder verstehen, dass in einem natürlichen Kreislauf alles ineinandergreift und voneinander abhängig ist. Die Natur ist schützenswert – das wollen wir unseren Kindern bewusst machen.“
Junge Menschen an die Natur heranführen
Das Auszeichnungsverfahren zum „Waldkönner“ möchte die langfristige Einbindung waldpädagogischer Inhalte in der Bildung voranbringen. Ziel sei es, junge Menschen an die Natur heranzuführen und ihr Umweltbewusstsein zu stärken. Clemens Pick: „Es ist toll, wenn in den Kitas so engagierte Erzieherinnen das Interesse an der Umwelt weitergeben und die Natur zu den Kindern bringen.“
Im Rahmen der Zertifizierung wurden auch die Kinder selbst an der Themengestaltung beteiligt. „Sie haben viele Vorschläge gemacht und Ideen entwickelt“, freut sich Iris Böhme. Dabei habe man auch feststellen können, dass die Kinder sich im Wald anders als in der Kita verhalten. Es gebe weniger Streit, mehr spontane Bewegung beim Kraxeln über Stock und Stein „und wenn wir einen Vogel hören möchten, wird es ganz mucksmäuschenstill“.
Dass sie auch anders können zeigten die Kinder bei der Übergabe der Zertifizierung, als sie gemeinsam das Waldlied sangen. Als Dankeschön überreichten sie Clemens Pick und Ralf Krutwig außerdem jedem einen Blumentopf mit selbst gezogenen Sonnenblumen.
pp/Agentur ProfiPress