„Unfallort wie Tatort behandeln“
„Einweihung“ neuer Räumlichkeiten und Technik mit Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick und Landrat Markus Ramers beim Verkehrsunfallteam der Kreispolizeibehörde in Mechernich – Neu eingerichtet neben, um Veränderungen und technischem Fortschritt nachzukommen – Wirkungskreis erstreckt sich weit über den Kreis Euskirchen von Aachen bis Bonn und Jülich bis Siegburg
Mechernich – Verkehrsunfälle und die Sicherheit im Straßenverkehr gehören zu den Kernaufgaben der Polizei. Ihre diesbezügliche Arbeit wird immer komplexer. „Die Beamten haben es heute mit einer unglaublichen Technik in den Fahrzeugen zu tun“, berichtete Landrat Markus Ramers jetzt als gesetzlich nominal eingesetzter Chef der Kreispolizeibehörde.
Zu seinen Zuhörern während einer Pressekonferenz in der Polizeidirektion Mechernich gehörten auch Dr. Hans-Peter Schick, der erste Bürger der Stadt Mechernich, Frauke Prieß, die Leiterin, und ihr Stellvertreter Marco Herschbach vom Verkehrsunfallteam sowie einige Berichterstatter der Medien, darunter der Redakteur Frederik Scholl vom Euskirchener und Schleidener WochenSpiegel.
Die Auswirkungen, die Verkehrsunfälle heute haben, hätten erheblich an Stärke und Variationsvielfalt zugenommen, so Ramers weiter. Er stellte die neuen Räumlichkeiten des verstärkten Verkehrsunfallteams (VU-Team) in Mechernich vor. Es gehe bei den immer kleinteiligeren und genaueren Recherchen der Polizei am Unfallort immer auch um Schadensersatzansprüche, Versicherungsfragen, Opfer und Angehörige.
Wie ist das genau passiert?
Deshalb soll möglichst zweifelsfrei ermittelt werden, warum und wie es zum Unfall gekommen sein könnte und wie die Dinge am wahrscheinlichsten abgelaufen sind. Für diese Arbeit sei die Polizei im Kreis Euskirchen nun personell und technisch optimal ausgestattet, so der Landrat. „Das Team besteht aus insgesamt zehn Personen, darunter sieben Polizeibeamten und drei angestellten Experten wie Kfz-Meister und Vermessungstechniker“, schreibt Frederik Scholl im WochenSpiegel.
„Wir sind alle sehr stolz darauf, dem VU-Team anzugehören und mit Herzblut bei der Sache“, betonte Frauke Prieß, die Leiterin des VU-Teams: „Jeder Unfallort ist ein Tatort und wird als solcher behandelt.“ Das VU-Team Mechernich ist eines von insgesamt 17 Teams in ganz Nordrhein-Westfalen. Das Einsatzgebiet erstreckt sich außer dem Kreis Euskirchen auch auf die Städteregionen Aachen und Bonn, den Kreis Düren, den Rhein-Erft-Kreis und den Rhein-Sieg-Kreis.
Aufgrund der hohen Spezialisierung kommen Mannschaft und Technik nur bei besonders heiklen Unfällen zum Einsatz. Marco Herschbach, der stellvertretende Teamchef: „Angefordert werden wir grundsätzlich bei Unfällen mit getöteten Personen und bei Unfällen mit Schwerverletzten in akuter Lebensgefahr. Außerdem nach illegalen Autorennen mit Personenschäden oder bei Unfallgeschehen mit großem öffentlichen Aufsehen, beispielsweise Schulbusunglücken.“
Drohnen und 3-D-Scanner
Das VU-Team ersetzt nicht die reguläre Unfallaufnahme, sondern erweitert sie. Neben einer umfangreichen Beweissicherung durch Fotos kommen bei der „Spurensicherung“ unter anderem technische Spezialgeräte, wie ein 3-D-Scanner, der den Unfallort digital festhält oder Drohnen zum Einsatz, die andere Blickwinkel auf das Unfallgeschehen ermöglichen.
„Eine derartig spezielle Unfallaufnahme und Beweissicherung kann fünf Stunden in Anspruch nehmen“, wird Marco Herschbach zitiert. Untergebracht ist das Equipment in einem neuen Spezialfahrzeug. Landrat Ramers und das Verkehrsunfallteam dankten Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick und der Stadt Mechernich für ihre gute Kooperation, die es ermöglicht habe, das VU-Team in unmittelbarer Nähe der Verkehrsdirektion in der Bergstraße unterzubringen.
pp/Agentur ProfiPress