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Dr. Hans-Peter Schick zur Vollendung des 60. Lebensjahres

Würdigung des Stadtoberhauptes durch den Mechernicher Journalisten und Publizisten Manfred „Manni“ Lang 

Hans-Peter Schick hat in diesem Frühjahr sein 60. Lebensjahr vollendet. Fast zeitgleich ist er genau 21 Jahre als Bürgermeister dieser Stadt im Amt. Als “Mann mit Ecken und Kanten” wird er klischeehaft beschrieben. Aber was heißt das schon?

Vermutlich wollen diejenigen, die es anerkennend sagen, aber auch die, die dem Bürgermeister grundsätzlich Böses wollen, damit zum Ausdruck bringen, dass dieser Mann kein Leisetreter ist. Damit haben sie Recht. Man kann genau sehen, was er gerade tut – und meistens kann man es auch hören.

Einer von hier, konservativ, aber tolerant, jovial und energisch, seit 21 Jahren Bürgermeister von Mechernich: Dr. Hans-Peter Schick (60). Foto: Archiv/pp/Agentur ProfiPress

Er weiß genau, was er will, wohin er will und wie – und das macht ihn unbequem. Er lässt sich schlecht vom Kurs abbringen. Dr. Hans-Peter Schick scheut weder politische Auseinandersetzung, noch Konflikt. Der gelernte und studierte Ökonom (Agrarwissenschaft) und promovierte Ökologe ist nicht bang, kann sich wehren, reagiert mit zunehmendem Alter zwar dünnhäutiger, besitzt aber immer noch einen guten Überblick und klares Urteilsvermögen.

Parteipolitisch ist der am 11. April 1961 in Mechernich geborene Bescheider überzeugter Christdemokrat. Der erste Bundeskanzler Konrad Adenauer in der großen – und die Mechernicher Journalistin Gabriele Gräfin von Plettenberg in der lokalen und regionalen Politik – waren seine konservativen Vorbilder.

Sein Vater Josef Schick war Kreistagsabgeordneter und brachte seine fünf Söhne beizeiten mit Kommunalpolitik und Pragmatik in Berührung. Schick sen. unternahm auch mit Frau und dem ältesten Sohn Hans-Peter eine für den Bürgermeister bis heute prägende Art Pilgerfahrt zum toten “Alten” (Adenauer), den man im Kölner Dom aufgebahrt hatte und mit einem Schnellboot der Bundesmarine nach Rhöndorf überführte…

Politische Mütter und Väter


Museumsdirektor Dr. Dieter Pesch, Hans-Peter Schicks Vorgänger als Stadtverbandsvorsitzender der Union, gilt als sein strategischer Lehrmeister – und anfangs auch mit allen Wassern gewaschener Ratgeber. Doch schneller, als seine Gegner und diejenigen, die meinten, Dr. Schick in ihre Tasche stecken zu können, ahnten, schwamm sich der neue Bürgermeister frei – auch aus dem Einflussbereich des seinerzeit mächtigen Dr. Pesch.

Zum väterlichen Freund wurde ihm der jahrzehntelange Kommerner Ortsvorsteher und Ratsherr Johannes Ley, der zur Zeit von Dr. Hans-Peter Schicks erster Wahl zum Mechernicher Bürgermeister 1999 Fraktionsvorsitzender war – ein Mann mit großer Reputation, aber auch Warmherzigkeit, Standvermögen, Humor und Kenntnissen im rheinischen Klüngel. Zu seiner Zeit bildeten die Kommerner Stadtverordneten häufig eine über Fraktionsgrenzen reichende Phalanx im Stadtrat…

Zwei politische „Ziehväter“ des Bürgermeisters: Johannes Ley (l.) und Dr. Dieter Pesch. Fotos: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Größten Einfluss hatte allerdings – von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt und von den Medien unkommentiert – Dr. Hans- Peter Schicks stellvertretender Verwaltungschef, Erster Beigeordneter und verlässlicher Partner Christian Baans. Ein Sozialdemokrat, was die Freundschaft und das Teamwork in der Stadtverwaltung keineswegs schmälerte.

Baans und Dr. Schick dachten und handelten synchron. Beim Umbau und Stellenabbau in der Verwaltung. In puncto Bürgernähe und Bürokratieabbau. (“Die Akten müssen wandern, nicht die Menschen”). Und bei der Einführung eines revolutionär kaufmännischen Kommunalmanagements.

Die Vernunft bekam am Bleiberg Oberwasser. Seit den späten achtziger Jahren hatte Mechernich neben Hellenthal und Weilerswist zu den drei schlagzeilenträchtigsten “Skandalkommunen” im Kreis Euskirchen gehört, in denen es permanent im Parlament parteipolitische Grabenkämpfe gab.

Es ging vorwiegend ums Rechthaben und Rechtbekommen und um die Urheberschaft, wer was zuerst gesagt oder beantragt, aber dann doch nicht wegen der Borniertheit der anderen durchbekommen hatte. Unrühmlicher Titelheld in der Schlussszene dieses Dramas war der Interimsbürgermeister Heinrich Schaper, der das Vorschaltgesetz zur Abschaffung der kommunalen Doppelspitze in NRW für sich zu nutzen verstand, und als Gegenleistung für zwei volle Jahre Arbeit im Rathaus lebenslängliche Pensionsansprüche mitnahm…

Stil und Effizienz wandeln sich

Unter seinem Nachfolger Dr. Hans-Peter Schick auf dem Bürgermeisterstuhl wurde plötzlich im Rathaus und zunehmend auch in der Politik nicht mehr danach getrachtet, möglichst viel Aufhebens und öffentliche Wirkung zu erzielen und politische Gegner zu beschädigen, sondern effektiv und im Interesse der Bürger zu entscheiden und zu handeln.

Gerichtsverfahren und Prozesse gegen “seine” Bürger führt Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick eher nicht – anders als seine Vorgänger im Rathaus, die mit Vorliebe schon bei kleinsten Differenzen mit größtmöglicher Satzungstreue gegen Menschen dieser Stadt vorgingen.

„Ohne Rat und Verwaltung hätte ich das alles nicht vollbracht“: Teamplayer Dr. Hans-Peter Schick im Kreis seiner engsten Mitarbeiter Thomas Hambach (v.l.), Manuela Holtmeier und Ralf Claßen. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Es war zeitweise im Mechernich der achtziger und frühen neunziger Jahre unter Stadtdirektor Bernhard Wachter und dem Beigeordneten Winfried Schoeller wenig von Bürgernähe und Solidargemeinschaft die Rede und viel von Steuerzahlern und Gebührenpflichtigen.

Da wurde mit juristischem Scharfsinn um jeden Quadratmeter anlieger-beitragspflichtigen Straßenraum, um jeden Meter Kanalanschluss von der theoretischen Straßenmitte aus und jede Bürgerbeteiligung an Gullideckeln und Straßenrinnen gefightet. Oft vor Gericht.

Manchmal zum Leidwesen der Führenden seiner 130 Mitarbeiter in städtischen Diensten hat Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick meistens ein Ohr für die Anliegen “seiner” Leute im Stadtgebiet und auch in der Stadtverwaltung und vom Bauhof. Er lässt auch andere Weltanschauungen und politische Richtungen neben der seinen gelten, früher war es üblich, dass er sich einmal im Monat mit einem Vertreter jeder Fraktion zusammensetzte.

Konservativ, aber tolerant

Das galt auch für den damaligen Ratsherrn der Linken, dem Schick sogar kommunalpolitische Nachhilfe gab und ihm die Finessen der Verwaltungsvorlagen und des parlamentarischen Prozederes erläuterte. Schick hat einen weiten Horizont, auch wenn seine politischen Gegner und Bürgermeistergegenkandidaten ihm ausdauernd Gegenteiliges nachsagen.

Dabei schreckten die, die diesen Bürgermeister allem Anschein nach auch als Mensch und in seinem Ansehen beschädigen wollten, nicht vor haarsträubenden Ungerechtigkeiten und Gemeinheiten zurück wie zur Zeit einer in Szene gesetzten “Bleikampagne” seit 2018…

Im Ergebnis bleibt Vieles, was in der “Ära Schick” alles bewegt wurde und wird. Und so, da bin ich mir sicher, wird man die Zeit zwischen 1999 und vermutlich 2025 eines nicht allzu fernen Tages auch nennen. In seiner “Ära” und der seiner Mitstreiter und Teamplayer in der Verwaltung entstanden neues Rathaus, neue Polizeiwache, Jobcenterniederlassung, eigene Straßenverkehrsbehörde, Baugenehmigungsbehörde in interkommunaler Zusammenarbeit auch für die Stadt Zülpich, sich entwickelnde City, komplett neuer Bahnhof einschließlich Bahnhofstunnel und behindertengerechter Bahnsteige.

Es gibt heutzutage in Mechernich ein expandierendes Schulwesen mit fast allen Schulformen einschließlich Gesamt- und Waldorfschule, Modernisierung und Förderung von Vereins- und Dorfgemeinschaftshäusern, Komplettspielplatzsanierungen wegen Bleibelastung, Gewerbeansiedlungen und wachsende Wirtschaftskraft.

Christdemokrat Schick und „Sozi“ Baans: Zwischen den neuen Bürgermeister und den bereits zwei Jahre zuvor im Amt befindlichen Beigeordneten passte trotz unterschiedlicher Parteibücher kein Blatt Papier. Foto: Archiv/

Mit 60 Lebens- und nach 21 Bürgermeisterjahren ist es Zeit für eine publizistische Würdigung dieses kantigen wie eloquenten Gestalters und energischen Erbauers von Neuem in dieser Stadt, im direkten wie im übertragenen Sinne. Auch wenn er dies ganz sicher nicht alleine, sondern im engen Verbund mit großen Teilen des Stadtrats und der Stadtverwaltung, vor allem mit seinem Beigeordneten Thomas Hambach, dem Dezernenten Ralf Claßen und last not least der Politik- und Bürgerbüroleiterin Manuela Holtmeier vollbracht hat.

Der Bescheider Neu-Sechziger, und diese Zeilen schreibe ich nicht als Pressedienstleister der Stadtverwaltung, sondern als Publizist, Autor, Zeitzeuge und, ja, auch als Freund, wird am Ende seiner Amtszeit als längst dienender und auch bedeutendster Bürgermeister in die Geschichte dieser Stadt eingehen.

Und das sehen die Menschen von Mechernich offensichtlich ähnlich: Schicks Wahlergebnisse haben sich von 1999 (43,4%) auf 2020 (58,33%) ganz beträchtlich gesteigert. Wobei das vermutlich letzte Wahlergebnis seiner Ära bereits nach so langer Amtszeit “normale” Abnutzungserscheinungen zeigt.

Anonyme Verleumdungen

Und die Folgen einer beispiellosen Hetz- und zum Teil anonym im Netz geführten Verleumdungskampagne sind, in der es vorgeblich um die Gesundheit der Bürger gehen sollte, in der Tat aber gegen Schick, seinen Stadtplaner Thomas Schiefer und die von ihnen vorangetriebenen Neubaugebiete ging. Voll auf die Zwölf und mit allen, auch unlauteren Mitteln…

Da kann man zu ihm stehen, wie man will: Die wahlberechtigten Bürger sehen das anders und sprachen Dr. Hans-Peter Schick 2004 (59,3%), 2009 (63,5%) und 2014 (71,4%) auf überwältigende Weise ihr Vertrauen aus. Sie hatten und haben ein sicheres Gespür dafür, dass dieser eckige und kantige Pragmatiker aus dem kleinen Bescheid diese Stadt bis heute am besten führen kann.

Hans-Peter Schick wird Anschauungen und Ideen hinterlassen, von denen einige schon Wirkung zeigen, wie der Zusammenschluss des Elektroversorgers “ene”/KEV mit der Gasversorgung Euskirchen zu dem Ver- und Entsorgungskonzern “e-regio”. Andere werden folgen, zumindest werden sie ernsthaft in Erwägung gezogen werden.

Zum Beispiel hat der von einem der kleinsten Dörfer des Stadtgebietes kommende Bürgermeister stets für größere kommunale Einheiten plädiert. Unvergessen war seine Neujahrsansprache vor zehn Jahren, als Dr. Hans-Peter Schick statt eines Kreises Euskirchen und elf selbstständiger Kommunen den Wegfall der Kreisverwaltung und an ihrer Stelle die Bildung von zwei, drei leistungsfähigen Stadtverwaltungen empfahl.

Ideengeber und Vorkämpfer

Der Neubau der Molkerei “Hochwald” im städtischen Gewerbegebiet “Obergartzem III” brachte für Schick die Begrenztheit und Unzulänglichkeit der einzelnen Wasserversorgungsverbände ans Tageslicht. Er forderte Zusammenschlüsse der Organisationen und umschaltfähige Rohrverbindungen, um sich in Notzeiten mit Trinkwasser gegenseitig helfen zu können – wie das im internationalen Geflecht der Stromversorger bereits funktioniert.

Und er nennt mutig die Stadtentwicklung Mechernichs auch im Kontext mit der Millionenmetropole Köln, deren Zuwachs an Menschen und Möglichkeiten keine luftblasenförmige Ausklammerung um Mechernich zulassen wird. In dem Zusammenhang spricht dieser Bürgermeister Punkte an, die relevant sind, ob uns das gefällt oder nicht.

Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick hier mit der hundertjährigen Maria Tillenburg. Foto: Archiv/pp/Agentur ProfiPress

Diese Stadt Mechernich wird weiter Wohnraum für Zuwächse aus der Region, aber auch aus dem Ballungsraum bilden. Der Kernort Mechernich wird sich dabei nicht weiter unbegrenzt in die Fläche ausdehnen, sondern in die Höhe wachsen. Und einen S-Bahn-Anschluss alle 20 Minuten von und nach Köln erhalten.

Dr. Hans-Peter Schick wird nicht alles vollenden, was er im Team mit Rat und Verwaltung begonnen hat, und er und seine Weggefährten werden auch nicht alle Früchte ihrer Arbeit ernten dürfen. So ist das Leben – und das entspricht auch dem Sinn von Hand gemachter Politik für die Menschen hier: Es geht nicht um den Showeffekt der Stunde, sondern um nachhaltiges vernunftbegabtes Schaffen für diese und künftige Generationen.

Und es geht nicht in erster Linie um Dr. Hans-Peter Schick. Nicht einmal ihm selbst. Er ist gewiss kein Heiliger und nicht ohne Schwächen und Fehler. Aber er ist ein respektabler Mensch – und ein guter Bürgermeister! Einer, der für seine Bürger alles meistert, was kommt…