„Zwillinge“ für Strempt und Weiler
Die beiden Löschgruppen freuen sich über brandneue, 10,8 Tonnen schwere Tanklöschfahrzeuge – Moderne Technik und reichlich Platz in der Kabine – 1400-Liter-Wasser an Bord – LKW-Führerschein ist Bedingung
Mechernich/Strempt/Weiler am Berge – Ihre komplette Feuerwehrmontur hatten die zwei Löschgruppen gleich mit im Gepäck. Schließlich ist man bei der Mechernicher Feuerwehr zu jeder Zeit für den Ernstfall bereit. Sogar selbst dann, wenn die Löschgruppen Strempt und Weiler am Berge zwei brandneue Fahrzeuge übergeben bekommen, wie jetzt vor dem Mechernicher Rathaus.
Sehnsüchtig hatten die Feuerwehrleute der beiden Ortschaften auf diesen Moment gewartet. Nase an Nase aufgestellt, glänzten die neuen TLFS, der beiden Löschgruppen ganzer Stolz, in der prallen Sonne. Jeweils 10,8 Tonnen schwer ist das Fahrzeug, beladen mit moderner Technik und endlich auch reichlich Platz in der Kabine, für insgesamt eine Gruppe von acht Personen plus Fahrer.
Reichlich Platz
Das große Platzangebot sei ein Segen, darüber sind sich die beiden Löschgruppenführer Marcus Henk (Strempt) und Gerd Dederichs (Weiler) einig. Nun müsse das Gros der Einsatzkräfte eben nicht mehr mit dem privaten Fahrzeug zur Einsatzstelle eilen, sondern könne vereint mit Martinshorn zum Ort des Geschehens flitzen.
Um sofort Loszufahren, fehlte allerdings bis dahin ein entscheidender Gegenstand: die Schlüssel. Die hielt noch Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick in der Hand. „Da muss ich jetzt aufpassen, dass ich sie nicht vertausche“, scherzte er.
Denn wie Zwillinge sind die beiden „LF 10“ tupfengleich und damit praktisch identisch für die beiden Löschgruppen ausgestattet. Mit einem 1400-Liter Wassertank, etlichen Schläuchen sowie einer Tragkraftspritze, 2000-Liter-Heckpumpe und Rückfahrkamera, schwärmt Dederichs im Detail. Allerdings sind die Maße des Fahrzeugs um ein Etliches größer, um nicht zu sagen, überragender als das jeweilige, in die Jahre gekommene Vorgängerfahrzeug.
Die Löschgruppe Weiler am Berge hatte für das neue Löschfahrzeug sogar ihr Feuerwehrgerätehaus baulich erweitert und das Dach höher gesetzt, damit das neue Fahrzeug in die Garage passt.
LKW-Führerschein nötig
Mit den dicken „Brummern“ stellt sich aber auch eine weitere Herausforderung an die Feuerwehr-Crew, wie Henk erläutert: „Wir müssen jetzt alle den LKW-Führerschein machen.“ Nach und nach soll das erfolgen.
Mit dem neuen Fahrzeug wird sich für beide Löschgruppen auch das Einsatzspektrum erweitern. „Wir hatten vorher kein Tankfahrzeug“, erklärt Henk. Deshalb musste man bei einem kleinen Feldbrand trotzdem auch die Mechernicher mit anfordern.
Mechernichs Bürgermeister freut sich mit den Feuerwehrleuten über die neue Errungenschaft. Er ist stolz auf die Einsatzkräfte und dankte ihnen ausdrücklich für die hervorragende Arbeit: „Wir haben eine sehr aktive Feuerwehr hier im Stadtgebiet Mechernich und die größte im Kreis Euskirchen. Dank Ihres Engagements sind wir in der glücklichen Situation, dass wir keine ehrenamtliche Wehr stellen müssen.“ Die Mechernicher Feuerwehr sei auch technisch gut aufgestellt.
Bereits 2017 hatte sich eine Delegation aus Mechernich mögliche neue Tanklöschfahrzeuge vorführen lassen und bestellt. Als Lieferzeitraum wurde damals schon das Jahr 2020 avisiert. Allerdings gab es zwischendurch nochmal reichlich „Gedöns“ um die eingereichte Bestellung der „LFs“, wie Thomas Wolff, Mechernichs stellvertretender Wehrführer, berichtete. Statt der Staffelkabine (mit weniger Platz für Einsatzkräfte) habe man sich doch lieber für die Gruppenkabine ausgesprochen.
„Spitzenergebnis“
Abschließend konstatierte Wolff: „Wir sind zusammen mit der Verwaltung zu einem Spitzenergebnis gekommen.“ Er prophezeite, dass die neuen Modelle wahrscheinlich nicht mehr so lange wie deren beiden Vorgänger im Einsatz blieben, die 37 und 40 Jahre gute Dienste geleistet hatten. Weil heutzutage die Technik viel schneller voranschreite.
Auf die Mechernicher Feuerwehr sei in jedem Fall Verlass. „Wir sind eine Spitzenfeuerwehr und haben eine schlagkräftige Mannschaft“, lobte er und wünschte seinen ehrenamtlichen Einsatzkräften mit den neuen Fahrzeugen allzeit gute Fahrt.
pp/Agentur ProfiPress