Kruses Kunst in Steinfeld
Pater Wieslaw Kaczor eröffnet dem Kulturschaffenden aus Floisdorf ab 23. Juni Ausstellungsmöglichkeit in der Eifelbasilika – Drei Tage vorher Fronleichnamsprozession und Pfarrfest mit Ex-Prior Pater Hermann Preußner
Kall-Steinfeld/Mechernich – Nach St. Peter und Paul in Eschweiler, St. Johannes Baptist in Mechernich, der Communio in Christo und dem Nikolausstift in Füssenich darf der Floisdorfer Künstler Franz Kruse seine christlich inspirierten Engel- und Kreuzdarstellungen, Bibelzitate und andere religiöse Motive im Sommer in der Eifelbasilika Steinfeld ausstellen.
Darauf verständigten sich jetzt Pfarrer P. Wieslaw Kaczor SDS und der Kulturschaffende aus der Stadt Mechernich bei einer Besichtigung von Kloster, Kirche und Kreuzgang. Letzterer sei zwar auch ein idealer Ausstellungsort, fanden die beiden, aber Kruse wünscht sich möglichst viel „Begegnung“ seiner Bilder mit den Betrachtern. „Und im Sommer ist in Steinfeld einfach am meisten los“, so Pfarrer Pater Wieslaw: „Dann kommen nicht nur viele Gläubige, wie das ganze Jahr über, sondern auch eine Menge Touristen.“
Wenn Kruse auch nicht jemand ist, dem man den gläubigen Katholiken und Kirchgänger auf den ersten Blick ansieht, so ist er doch ein christlich inspirierter Mensch, der schon für den früheren Floisdorfer Pfarrer Heinz Jumpertz ein großdimensioniertes stilisiertes Gemälde mit einem Vorhang aus aufgehängten Krücken vor der Lourdes-Grotte für die Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Pankratius entwarf.
Inspiration aus dem „richtigen Leben“
Seine Anregungen nimmt Kruse aus dem Alten und Neuen Testament und aus dem sogenannten „richtigen Leben“. Seine Gemälde nennt er „Advent“, „Welt im Chaos“ oder auch „Money-People“. Sie zeigen kunstvolle Kreuze, Engelgestalten und metaphorische Anspielungen auf Glaubensinhalte.
Nahezu sechs Wochen lang – die ganze Fastenzeit 2017 – hingen die Bilder in der Mechernicher Pfarrkirche St. Johannes Baptist, im Jahr zuvor in St. Peter und Paul in Eschweiler, wo der jetzige Blankenheimer Pfarrer Andreas Züll Kaplan war. Züll und der damalige Eifeldekan Erik Pühringer predigten zu Kruses Darstellungen.
Franz Kruse, seit Jahrzehnten Bürger von Floisdorf mit Atelier in Mechernich selbst, freut sich ausgesprochen auf die Ausstellung in der berühmten Steinfelder Basilika. „Ich muss schon zugeben, dass ich stolz bin, in diesem geistlichen Zentrum für die Eifel meine Bilder zeigen zu dürfen“, sagte er Pater Wieslaw. Ab 5. Mai zeigt Kruse zuvor im Klosterstift Füssenich bei Zülpich seine Ausstellung „Das Kreuz in der Kunst“.
Eröffnung nach der Sonntagsmesse
Für die Steinfelder Ausstellung ab 23. Juni (die Vernissage erfolgt im Zusammenhang mit der 11.30 Uhr-Sonntagsmesse) will Kruse einige spezielle Bilder schaffen, für die er sich von Kloster, Basilika und dem Grab des Heiligen Hermann-Josef inspirieren lassen will.
Drei Tage vor der Ausstellungseröffnung, am Donnerstag, 20. Juni, feiert die Steinfelder Pfarrgemeinde St. Potentinus an Fronleichnam ihr Pfarrfest. Anlässlich seines 80. Geburtstages wird der frühere Steinfelder Prior Pater Hermann Preußner von den Philippinen als Festprediger in der alten Heimat erwartet.
Franz Kruse wurde bei Egon Pein zum Gestalter und Maler ausgebildet, es folgten Studien bei namhaften Gelsenkirchener Künstlern wie Bert Schadeck (Gestaltung und Grafik), Hans Rahn (Landschaften) und Kurt Janitzki (Zeichnen und Akt). Kruse zog 1968 nach Köln, übernahm dort die Gestaltung von Bühnenbildern, Kostümen und Bühnenfiguren, aber auch Theaterregiearbeiten. Als weitere Schwerpunkte bildeten sich Fernsehausstattungen und Ausstellungsarchitektur für Museen heraus.
Kruse gestaltete Plakate und Programmhefte für Oper, Theater und Ballett. Er arbeitete unter anderem mit Wolf Vostell, Mauricio Kagel, Achim Freyer, Jean Pierre Ponnelle und Jörg Zimmermann zusammen. Er wirkte an Bühnenbildern für Produktionen in Rom, Oslo, Drottningholm, Mailand, Paris, London und Washington. Seine Werke wurden bei zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt.
pp/Agentur ProfiPress