Aktuelles

ProfiPress

Agentur für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, journalistische und redaktionelle Dienstleistungen.

AllgemeinStadt Mechernich

Sportplatzfrage vertagt

Konzept für Eifel- und Wälschbachstadion löst im Ausschuss für Bildung, Soziales und Kultur intensive Debatte aus – Zahlreiche Aktive und Funktionäre der TuS Mechernich und des VfL Kommern demonstrierten im Ratssaal gegen die Pläne

Mechernich/Kommern – Rote Trainingsjacken auf der einen, blau-schwarze Oberteile auf der anderen Seite. Wäre das nicht der Mechernicher Ratssaal, sondern eine Stadionkulisse, dann wäre das wohl der untrügliche Beleg für ein Lokalderby zwischen der TuS Mechernich und dem VfL Kommern gewesen. Doch an diesem Abend stehen die Vereine vereint, um gegen die Pläne für ihre Sportstätten zu protestieren. Denn der Ausschuss für Bildung, Soziales und Kultur befasst sich mit dem städtischen Konzept für Eifel- und Wälschbachstadion.

Zahlreiche Aktive und Funktionäre der TuS Mechernich und des VfL Kommern waren in den Mechernicher Ratssaal gekommen. Sie machten im Ausschuss deutlich, dass sie mit dem neuen Konzept nicht einverstanden sind Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Zahlreiche Aktive und Funktionäre der TuS Mechernich und des VfL Kommern waren in den Mechernicher Ratssaal gekommen. Sie machten im Ausschuss deutlich, dass sie mit dem neuen Konzept nicht einverstanden sind Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Nach einer intensiven und teils emotionalen Debatte stand am Ende fest: Der Beschluss wird vertagt, die Verwaltung beauftragt, noch einmal mit den Vereinen ins Gespräch zu gehen, um an einer konsensfähigen Lösung zu arbeiten. „Die Zeit werden wir nutzen“, betonte Dezernent Ralf Claßen, der zuvor den weiteren Fahrplan skizziert hatte. Zeitnaher Austausch mit den Vereinen und anschließende Präsentation des Ergebnisses in der Schulausschuss-Sitzung im März. „Da wir erst danach den Haushalt einbringen und verabschieden, verlieren wir durch dieses Vorgehen auch keine Zeit“, erläuterte Claßen, der auch Kämmerer der Stadt am Bleiberg ist.

Als solcher hat er naturgemäß die finanziellen Spielräume der Kommune im Blick – und die sind am Ende die begrenzende Ressource. „Wir müssen das große Ganze, also alle Vereine im Stadtgebiet, im Blick behalten“, so Ralf Claßen. Schließlich gebe es auch Anträge von den großen Vereinen SG Rotbachtal und Satzvey, die gerne Kunstrasenplätze hätten. „Wenn wir also vier solcher Plätze bauen würden, dann wären das Kosten von bis zu fünf Millionen Euro“, so der Kämmerer. Investitionen, die am Ende möglicherweise über Steuererhöhungen finanziert werden müssten.

Mit der Rasenschicht vom Schulzentrum könnte das Mechernicher Eifelstadion zum Rasenplatz umgestaltet werden. So sah es das Konzept der Stadt vor, das jetzt vertagt wurde. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Mit der Rasenschicht vom Schulzentrum könnte das Mechernicher Eifelstadion zum Rasenplatz umgestaltet werden. So sah es das Konzept der Stadt vor, das jetzt vertagt wurde. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Vor diesem Hintergrund hatte die Verwaltung folgendes Konzept für die Zukunft der Sportstätten erarbeitet: Der Fußballplatz im Eifelstadion sollte von einem Asche- zu einem Rasenplatz umgestaltet werden. Geplante Kosten: etwa 200.000 Euro.

Kunstrasen fürs Schulzentrum

Der Rasenplatz am Schulzentrum sollte demnach abgetragen und stattdessen ein Kunstrasenplatz gebaut werden. Dieser Kunstrasenplatz wäre wetterbeständig und könnte auch von den Schulen intensiver genutzt werden. Die geschätzten Kosten: 500.000 Euro. Schließlich sollte der Tennenplatz in Kommern erhalten bleiben, um als Ausweichmöglichkeit für den Rasenplatz zu dienen. Doch die Vereine fühlten sich nicht so recht mitgenommen, waren nicht einverstanden mit diesen Planungen – und zeigten das mit der großen Präsenz von Aktiven und Funktionären im Ratssaal.

Rechtliche Vorgaben machen eine Erweiterung der Kommerner Sportanlage unmöglich. Im Konzept der Verwaltung sollte daher der Tennenplatz erhalten werden. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Rechtliche Vorgaben machen eine Erweiterung der Kommerner Sportanlage unmöglich. Im Konzept der Verwaltung sollte daher der Tennenplatz erhalten werden. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Diese neuen, offenbar umstrittenen Überlegungen waren nötig geworden, weil eine vorherige Konsenslösung nicht umsetzbar war. Die Aufgabe und Vermarktung des Eifelstadions sollte eigentlich ausreichend Geld einbringen, um die Kommerner Anlage auszubauen. Doch eine Vermarktung war wegen der Bodenverhältnisse unwirtschaftlich, am Wälschbachstadion eine Erweiterung wegen neuer rechtlicher Vorgaben des Landes nicht umsetzbar. So musste das neue Konzept her, das für den Ausschuss aber noch nicht beschlussfähig war.

Darauf konnten sich alle Politikerinnen und Politiker nach einer gut anderthalbstündigen Diskussion und einer 15-minütigen Sitzungsunterbrechung einigen. Ein Unentschieden also, dass den Gang in die Verlängerung bedeutet. Für die Zuschauer mit den roten Trainingsjacken und den blau-schwarze Oberteilen derweil noch kein Grund zum Jubeln, aber in einer Verlängerung lässt sich das Spiel schließlich noch in jede Richtung drehen.  

pp/Agentur ProfiPress