„Was für lange Winterabende…“
Manfred Lang (Hg.) und Ralf Kramp (Zeichner und Erzähler) stellten runderneuertes Eifel-Winter-Lesebuch im Mechernicher Bergbaumuseum vor – Ein Pressespiegel aus Berichten von Stephan Everling
Mechernich – „Wenn die Abende lang und kalt werden“, schreibt Stephan Everling im „Kölner Stadt-Anzeiger“ und in der „Kölnischen Rundschau“, „ein Scheit Holz im Ofen knistert und draußen der Wind pfeift, dann ist es Zeit für Gemütlichkeit und ein gutes Buch“.
Und wenn diese Lektüre dann auch noch von Kälte, Schnee und schneidendem Wind erzähle, dann sei der kuschelige Moment nochmal so schön: „Wie gut, dass Manfred Lang, Autor, Journalist und ausgewiesener Kenner Eifeler Mundart, seine Anthologie über den »Eifel-Winter« aktualisiert und neu aufgelegt hat.“
Gemeinsam mit Ralf Kramp, dem Zeichner des 312 Seiten starken Werkes und Chef des Hillesheimer KBV-Verlages, las Lang bei einer Benefizlesung und Buchpremiere Geschichten vor. Zuvor hatte Günter Nießen, der Leiter des Besucherbergwerks, die knapp 50 Gäste begrüßt. Stephan Everling: „Kramp und Lang sind als brillante Leser und Rezitatoren bekannt, beliebt und immer gut für ein gelungenes Programm.“
Um der Vielseitigkeit des neu aufgelegten Buches gerecht zu werden, hätten sie sich in der bewährten „Eifel-Gäng-Manier“ abgewechselt: „So lasen sie die Texte von Autoren wie Stefan Andres, Karl Heinrich Waggerl, Hermann Prümmer, Peter Kremer oder Fritz Koenn.“
Vaters Land, Mutters Erde
Fundorte alter Eifelliteratur seien antiquarische Bücher, vor allem aber Heimat- und Eifelkalender gewesen, berichtete Lang, der 1989 gemeinsam mit dem heute in Houverath lebenden Schriftsteller und Herausgeber Jochen Arlt seine erste Anthologie „Vaters Land und Mutters Erde“ herausgegeben hatte: „Es war das Jahr, in dem auch Jacques Berndorfs »Eifel-Blues« erschien – die beiden Bücher wirkten ein Startschuss zur Renaissance einer neuen und weitgehend kitschfreien Eifeler Heimatliteratur, die mittlerweile richtig boomt.“
Über den Großmeister der „Eefeler Stöckelcher“, Fritz Koenn, erzählte Lang, er habe in dessen Lyrik und Prosa fließend Platt lesen gelernt und sei vor allem mit der Rezitation von Koenns Geschichten und Gedichten schon als Jugendlicher auf Eifeler Bühnen aufgetreten. „Er hat sein Erbe inzwischen in meine Hände gelegt, worauf ich besonders stolz bin“, so Manfred Lang. Allerdings gehe Koenn Fritz mittlerweile stramm auf die 100 Jahre zu und es sei durchaus offen, wer länger liest und schreibt…
Stephan Everling: „Ralf Kramp trug mit einer mörderischen Weihnachtsgeschichte zu Buch und Abend bei, indem er in seiner unverwechselbaren Manier souverän die Schlusspointe humorvoll vorbereitete. Besinnlich sei diese Geschichte allerdings nicht, gab er zu, aber es sei ja auch kein Buch über Weihnachten, sondern den Eifel-Winter.“
Das Spektrum der von Manfred Lang zusammengestellten und von Ralf Kramp illustrierten Storys reicht von nachdenklich über besinnlich bis hin zu mörderisch und zum Brüllen komisch – und ist in Kapitel eingeteilt wie „Zurück ins Dorf meiner Kindheit“, „Mach es wie Gott, werde Mensch“, „Lasst uns froh und munter sein“ oder auch „Sagenhaft“.
Christbäume kauft man nicht
Auch die Weihnachtsevangelien auf Moselfränkisch und Ripuarisch sind abgedruckt. Immer wieder geht es um Beschaffungskriminalität der besonderen Sorte. Denn Weihnachtsbäume werden hierzulande laut Manfred Lang weder gekauft, noch geklaut, sondern „geholt“.
„Das Phänomen der Jahreszeit Winter gehört zum Wesen der Eifel“, stellte er klar. Ihm sei hierzulande der blaue Himmel in der Eifel stets verdächtig, schreibt Stephan Everling: „Wenn es aber neblig wird, dann wird es so richtig gemütlich.“
Die Anthologie „Eifel-Winter“, herausgegeben von Manfred Lang, mit Illustrationen von Ralf Kramp, hat 312 Seiten. Die überarbeitete Neuauflage ist als Klappenbroschur erschienen und unter der ISBN 978-3-95441-643-1 zum Preis von 17 Euro im Buchhandel erhältlich.
pp/Agentur ProfiPress