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Von Ganztagsklasse begeistert

Neue Klassenform an der Grundschule Kommern kommt bei Eltern, Kindern, Lehrern und Betreuerinnen gleichermaßen gut an

Mechernich – Die Stadt Mechernich hat ihr Betreuungsangebot erweitert. Seit dem Schuljahr 2015/2016 existiert an der katholischen Grundschule Kommern eine Ganztagsklasse. Die Anregung dazu kam von Rektor Willy Gemünd, dessen Schule die einzige Grundschule kreisweit ist, die diese eigenständige Klassenform anbietet.

Und das mit großem Erfolg, wie nun nach mehr als einjähriger Erprobung berichtet werden kann. „Die Kinder fühlen sich aufgehoben, die Eltern vertrauen uns“, sagt Klassenlehrerin Anne Heinrichs. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Frank Drehsen und den OGS-Mitarbeiterinnen Claudia Möhring und Margret Thome bildet sie ein vierköpfiges Team, das ausschließlich für die Ganztagsklasse zuständig ist. Dies mache den besonderen Charakter dieser Klasse aus. Die Kinder verbringen den gesamten Tag im Klassenverband und haben stets dieselben verlässlichen Ansprechpartner. In den Pausen und in den „freien“ Zeiten des Nachmittags können die Kinder ihre sozialen Kontakte über den Klassenverband hinaus auf alle Kinder der Schule ausweiten.

Die Klassenlehrer Frank Drehsen und Anne Heinrichs (l.) und die OGS-Mitarbeiterinnen Claudia Möhring und Margret Thome bilden die feste Bezugsgruppe der kreisweit einzigen Ganztagsklasse an der katholischen Grundschule Kommern. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress
Die Klassenlehrer Frank Drehsen und Anne Heinrichs (l.) und die OGS-Mitarbeiterinnen Claudia Möhring und Margret Thome bilden die feste Bezugsgruppe der kreisweit einzigen Ganztagsklasse an der katholischen Grundschule Kommern. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress

Melden Eltern ihre Kinder für den Ganztag an, besteht die Möglichkeit zur Teilnahme an fünf Tagen bis 16 Uhr, und zwar zu den gleichen Kosten wie im offenen Ganztag. Im Gegensatz zur OGS an der Kommerner Grundschule, für die aktuell 126 Kinder angemeldet sind, bleiben die 24 Kinder der Ganztagsklasse mit ihrem vierköpfigen Betreuerteam unter sich – beispielsweise auch beim Mittagessen und bei der Hausaufgabenbetreuung. Der Klassenraum ist gleichzeitig auch neben anderen Räumen OGS-Raum.

Klassenlehrerin Anne Heinrichs ist begeistert: „Ich habe noch nie so zufrieden arbeiten können. Im Team schafft man viel mehr, als wenn man alleine für eine Klasse verantwortlich ist.“ Die etwas andere Rhythmisierung des Tages ermögliche ein entspanntes Arbeiten und nehme Druck sowohl von den Lehrern als auch von den Kindern.

Claudia Möhring (l.) und Margret Thome betreuen die Kinder am Nachmittag. Indem sie im täglichen engen Kontakt sowohl mit den Eltern als auch mit den beiden Klassenlehrern stehen, können sie individuell auf jedes Kind eingehen. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress
Claudia Möhring (l.) und Margret Thome betreuen die Kinder am Nachmittag. Indem sie im täglichen engen Kontakt sowohl mit den Eltern als auch mit den beiden Klassenlehrern stehen, können sie individuell auf jedes Kind eingehen. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress

Als „sehr beruhigend“ empfinde sie den engen Austausch und die Zusammenarbeit mit ihrem Kollegen Frank Drehsen und den Mitarbeiterinnen der Nachmittagsbetreuung. Gerade in schwierigen Situationen sei es von großem Vorteil für Kinder und Lehrer, wenn eine zweite Person mit ganz anderem Blick darangehe.

Dank des täglichen engen Austauschs des vierköpfigen Klassenleitungsteams könne man viel individueller auf jedes Kind eingehen. „Wir wissen immer alle vier darüber Bescheid, warum bei dem ein oder anderen Kind gerade heute und genau bei diesem Lerngegenstand Probleme auftauchen und haben so eher die Möglichkeit, unterstützen und gezielt aktiv zu werden“, erklärt Anne Heinrichs. Das Gemeinschaftsgefühl in der Klasse, die sich aktuell im zweiten Schuljahr befindet, sei besonders ausgeprägt. „Die Kinder verbringen den Nachmittag nicht notgedrungen miteinander, sondern freuen sich richtig auf die gemeinsame Freizeit“, berichtet Frank Drehsen aus der Praxis.

Yalina (l.) und Sarina versorgen die „Klassenmäuse“. Die Anwesenheit der kleinen Nager bewirkt, dass sich die Lautstärke in der Klasse im Rahmen hält. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress
Yalina (l.) und Sarina versorgen die „Klassenmäuse“. Die Anwesenheit der kleinen Nager bewirkt, dass sich die Lautstärke in der Klasse im Rahmen hält. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress

Waren anfangs selbst einige der Eltern, die ihre Kinder für die neue Klassenform angemeldet hatten, skeptisch, so erlebte das Modell bei der Anmeldung für das Schuljahr 2017/2018 einen regelrechten Boom, wie Schulleiter Willy Gemünd berichtet. Zu verdanken sei das vor allem einem überaus positiven Informationsfluss unter den Eltern. Gemünd: „Wir hätten zwei Ganztagsklassen bilden können, so groß war das Interesse.“

Solange jedoch die Finanzierung einer zweiten Klasse nicht beschlossen ist, wird im nächsten Schuljahr nur eine zusätzliche Klasse gebildet. Die positive Resonanz von allen Seiten jedenfalls beweist, dass Schulleiter Willy Gemünd und die Stadt Mechernich mit dem zukunftsträchtigen Modell auf dem richtigen Weg sind.

pp/Agentur ProfiPress