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Vier Bauteile, 90 Tonnen Steine

Brücke bei Floisdorf wurde erneuert, Gewässerlauf wurde angepasst – Weitere Flutsanierung soll am 19. August mit der Brücke in Roggendorf beginnen – Auch in Kallmuth ist bereits einiges geschehen

Floisdorf/Roggendorf – Die Bauzeit sollte mit dieser Methode massiv verkürzt werden – und es hat funktioniert. Lediglich 20 Werktage benötigten die Mitarbeiter der Firma Backes um die Brücke bei Floisdorf zu erneuern, dank bereits vorgefertigter Fertigbauteile. Vier davon wurden mit einem Autokran an die Stelle gesetzt, wo zuvor eine Brücke stand, die arg von der Flut in Mitleidenschaft gezogen worden war.  

Mechernichs Erster Beigeordneter Thomas Hambach, Teamleiter Andreas König und Tiefbausachbearbeiter Marvin Perschke machten sich kürzlich ein Bild vom Fortgang der Arbeiten. An diesem Sommertag lag der Bergbach gemütlich in seinem Bett. Von seiner zerstörerischen Kraft ließ er sich nichts anmerken.

Die neue Brücke bei Floisdorf: Der Erste Beigeordnete Thomas Hambach (v.r.), Tiefbausachbearbeiter Marvin Perschke und Teamleiter Andreas König machten sich mit Polier Jens Plinius ein Bild von den Arbeiten. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Die neue Brücke bei Floisdorf: Der Erste Beigeordnete Thomas Hambach (v.r.), Tiefbausachbearbeiter Marvin Perschke und Teamleiter Andreas König machten sich mit Polier Jens Plinius ein Bild von den Arbeiten. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Um diese Kraft künftig etwas mehr zu bändigen, wurde im Rahmen der Brückenerneuerung auch in den Gewässerlauf eingegriffen. „Der Bergbach fließt jetzt durch den angepassten Bogen etwas geschmeidiger um die Kurve“, erklärt Andreas König. Dafür haben die Mitarbeiter der Baufirma massive Wasserbausteine aus Basalt in die Uferbereiche eingearbeitet. „Insgesamt 90 Tonnen Steine wurden hier verbaut“, erläutert Polier Jens Plinius, der mit seinen Kollegen schließlich noch die Abdichtung auf der Brücke, den Gussasphalt über das Bauwerk und die Wiederherstellung des Wirtschaftsweges erledigen musste.

Sperrung der Bleibachstraße

Derweil sind bereits weitere Fertigbauteile in Arbeit. Denn auch die Brücke in der Roggendorfer Johann-Baptist-Straße soll mit der gleichen Methode wie das Floisdorfer Exemplar erneuert werden. Allerdings sind dafür deutliche mehr Bauteile erforderlich und daher braucht es auch eine etwas längere Bauzeit. Los gehen soll es ab Montag, 19. August.

Zugewachsen und marode: Das Bild vom April dieses Jahres zeigt die Floisdorfer Brücke vor der Erneuerung. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Zugewachsen und marode: Das Bild vom April dieses Jahres zeigt die Floisdorfer Brücke vor der Erneuerung. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Durch die Fertigbauweise soll die örtliche Baustelle in rund acht Wochen erledigt sein. Während der Arbeiten muss allerdings die Bleibachstraße gesperrt werden. Der Verkehr soll über die Bundesstraße 266 umgeleitet werden.

Das ist die nächste Maßnahme: Die Brücke in Roggendorf soll ab dem 19. August erneuert werden. Für die Bauzeit von etwa acht Wochen muss die Bleibachstraße allerdings vollständig gesperrt werden. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Das ist die nächste Maßnahme: Die Brücke in Roggendorf soll ab dem 19. August erneuert werden. Für die Bauzeit von etwa acht Wochen muss die Bleibachstraße allerdings vollständig gesperrt werden. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Und auch weitere Maßnahmen zum Hochwasserschutz sind in Arbeit oder kürzlich bereits erledigt worden. In und um Kallmuth zum Beispiel wurden die Gräben ausgebaggert und gereinigt. Die Baustelle zum Regenrückhaltebecken wurde bereits eingerichtet, die Arbeiten sollen in diesen Tagen starten. Auch in Satzvey sind weitere Durchlässe am ehemaligen Kreisbahndamm geplant, um das Wasser besser abfließen zu lassen und Rückstau in den Ort zu verhindern.

Bürgerversammlungen geplant

Im Planungsausschuss hatte der Erste Beigeordnete Thomas Hambach gemeinsam mit der Beratungsfirma Okeanos Smart Data Solutions GmbH 100 Maßnahmenvorschläge präsentiert, um die Folgen künftiger Starkregen- und Hochwasserereignisse abzumildern. Okeanos-Mitarbeiter Benjamin Freudenberg hatte die ersten 21 Maßnahmen vorgestellt, die prioritär angegangen werden sollen.

In und um Kallmuth wurden bereits Gräben ausgebaggert und gereinigt. Die Arbeiten zum Regenrückhaltebecken sollen in diesen Tagen starten. Foto: privat/pp/Agentur ProfiPress
In und um Kallmuth wurden bereits Gräben ausgebaggert und gereinigt. Die Arbeiten zum Regenrückhaltebecken sollen in diesen Tagen starten. Foto: privat/pp/Agentur ProfiPress

Thomas Hambach hatte damals bereits angekündigt, dass es nach den Sommerferien drei Bürgerversammlungen geben wird, jeweils eine für die Einzugsgebiete von Bleibach, Rotbach und Veybach. Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick fasste schließlich das gemeinsame Ziel zusammen: „Wir werden versuchen, von diesen Maßnahmen so viele wie möglich für unsere Stadt umzusetzen – und das am besten auch mit Fördergeldern.“

pp/Agentur ProfiPress