Symbol für Solidarität mit Soldaten
Gelbe Schleife soll Rathaus zieren und ein Zeichen setzen – Am Standort in Mechernich wird ab 2023 in zweistelliger Millionenhöhe investiert – Bundeswehr hat Entwicklung der Stadt in den vergangenen 60 Jahren mit geprägt
Mechernich – Dahin? Dorthin? „Am besten außen.“ Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick ist wichtig, dass die gelbe Schleife für alle Bürger gut sichtbar angebracht wird. Sie soll das Rathaus schmücken und ein Zeichen setzen. Mit Thomas Hambach, dem Ersten Beigeordneten, und Ralf Claßen, Dezernent und Kämmerer, sucht er deshalb den besten Platz am Eingangsportal des Rathauses.
Die gut einen halben Meter große Schleife ist ein Symbol für Solidarität und ein Zeichen der Verbundenheit mit den Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr, die sich für die Sicherheit der Menschen in Deutschland einsetzen und dafür auch Auslandseinsätze leisten. Aber auch die Entwicklung der Stadt Mechernich wäre anders verlaufen ohne die Bundeswehr, betont Schick.
Oberstabsfeldwebel a.D. Jürgen Görlich, stellvertretender Bundesvorsitzender des Bundeswehrverbandes (DBwV) überbringt die Schleife persönlich, im feierlichen Rahmen, mit Zeit für Gespräche. Vom Standort, der Bleibergkaserne sind der Standortälteste und Leiter des Bundeswehrdepots Mechernich, Oberstleutnant Dirk Hagenbach, und Standortfeldwebel Stabsfeldwebel Rainer Paulsen in den Ratssaal gekommen sowie André Korb, der in Mechernich lebt und Vorsitzender der Standortkameradschaft in Euskirchen ist.
Gute Zusammenarbeit
Mit der Übergabe der Gelben Schleife wurde von beiden Seiten der Wunsch zur Fortführung der jahrzehntelangen guten Zusammenarbeit noch einmal bekräftigt. „Die Bundeswehr ist eine Bereicherung für unsere Stadt. Es ist mir ein großes Bedürfnis, das positive Verhältnis weiterhin zu pflegen“, so Schick.
Aus Görlichs Sicht ist damit auch ein weiterer wichtiger Schritt gemacht, die eigene, gesteckte Ziellinie zu erreichen: „Wir wollen jedes Rathaus im Kreis Euskirchen mit einer gelben Schleife versehen.“ Drei – Nettersheim, Hellenthal und Kall – fehlen noch. Doch Mechernich ist in der Reihe der insgesamt elf Orte schon etwas Besonderes. „In jedem leben zwar Soldaten, aber außer Euskirchen und Mechernich haben alle anderen keine Kaserne“, so Görlich.
Bereits kurz nach Gründung der Bundeswehr 1955 ist mit dem Aufbau des Standortes in Mechernich mit der speziellen Untertageanlage (UTA) begonnen worden. „Im Laufe dieser Jahre bis heute sind unzählige Bundeswehrsoldaten nach Mechernich gekommen und haben hier ihren Lebensmittelpunkt gefunden“, betonte Schick. Zu Spitzenzeiten waren rund 1.500 Soldaten und Zivilbeschäftigte am Garnisonsstandort stationiert. Heute als Stützpunkt der Streitkräftebasis zählt man immerhin noch gut die Hälfte.
Als Soldat immer willkommen
„Das Verhältnis zwischen Bundeswehr, Stadt und Bürgern ist immer ein sehr gutes gewesen“, berichtet der Bürgermeister. Auch André Korb kann das bestätigen: „Man ist als Soldat in Mechernich immer willkommen und mit Uniform erhält positives Feedback.“ Auch Rainer Paulsen fühlt sich wohl und gut aufgenommen: „Auch nach Dienst mit Uniform einkaufen zu gehen funktioniert.“
Dirk Hagenbach berichtet von geplanten Investitionen am Mechernicher Standort. Schwerpunkt sei dabei der Depotbereich, „Den werden wir einmal auf links drehen.“ Beginnend ab 2023 sollen alte Lagerhallen abgebaut werden und modernste Technik und weitere Hallen einziehen. Dafür werde das Stabsgebäude im Depotbereich weichen müssen und auf das gegenüberliegende Areal der Bleibergkaserne mit seinen Truppenunterkünfte ziehen. Der Leiter beziffert das Investitionsvolumen im zweistelligen Millionenbereich und blickt zuversichtlich in die Zukunft. Er vertraue auf Aussagen Annegret Kramp-Karenbauers, die als Verteidigungsministerin der Truppen zusicherte: „Es werde keine Standortschließungen geben.“ Jürgen Görlich ist da vorsichtiger: „Das wird die nächste Legislatur zeigen.“ Er plädiert dafür, politisch wachsam und engagiert zu bleiben.
pp/Agentur ProfiPress