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Start zur Jahreswende

Hochwald-Konzern gibt Bilanzpressekonferenz in Obergartzem – Leichte Bauverzögerungen wegen Corona-Pandemie – Energierecycling durch Gasgegendruck und Photovoltaik – Das Ziel ist die energetische Autonomie im Werk Mechernich

Mechernich-Obergartzem -Ob Privatperson oder Konzern – die Covid-19-Pandemie ist an niemandem spurlos vorübergegangen. Auch an der Hochwald Food GmbH nicht, wie sich vergangenen Freitag bei der Präsentation des aktuellen Geschäftsberichtes in der Nähe der Baustelle der modernsten Molkerei des Konzerns in Obergartzem herausstellte.

Bei der Pressekonferenz Hochwald Food GmbH im Krewelshof Obergartzem (v.l.): Thilo Pomykala (Geschäftsführung), Matthias Bug (Vorstand), Detlef Latka (Geschäftsführer), Aufsichtsratsvorsitzender Anton Streit und Thorsten Oberschmidt (Geschäftsführung). Foto: Cedric Arndt/pp/Agentur ProfiPress

Hygiene- und Abstandsregeln, mobiles Arbeiten sowie Maskenpflicht und Teststrategien am Bau seien letztlich verantwortlich für – wenn auch insgesamt sehr geringfügige – Verzögerungen bei der Fertigstellung des 200-Millionen-Baus im Mechernicher Gewerbegebiet „Obergartzem III“. Statt Oktober rechnet Geschäftsführer Detlef Latka jetzt mit einem Anlaufen des Betriebs spätestens zum Jahreswechsel.

„Obwohl aufgrund der geltenden Beschränkungen zwischenzeitlich ein kompletter Bautrupp aus Polen nicht einreisen durfte, liegen wir noch sehr gut im Zeitplan“, sagte Latka vor Pressevertretern im benachbarten Krewelshof. Sein Geschäftsbericht hinterließ einen positiven Eindruck.

Seit dem Spatenstich im Jahr 2018 wächst im Mechernicher Ortsteil Obergartzem das neue Produktionswerk des Unternehmens Hochwald in die Höhe. Foto: Hochwald/pp/Agentur ProfiPress

Höhere Milchpreise für Bauern

Nach einem starken Einbruch der Preise für Milchprodukte in der ersten Jahreshälfte folgte eine rasche Erholung, hieß es in der Pressekonferenz. Diese habe zwar das Niveau von vorher nicht ganz erreicht, aber insgesamt die Zahlung überdurchschnittlicher Milchpreise an die Bauern ermöglicht.

Durch den Corona-bedingt gestiegenen Absatz von Milchprodukten über den Einzelhandel profitierte das Unternehmen sogar von der Krise und konnte 2020 einen Umsatz von 1,65 Milliarden Euro erzielen. 204,9 Millionen flossen wieder in zukunftsorientierte Investitionen, das meiste davon in die neue Produktionsstätte in Mechernich.

„Unsere vor fünf Jahren entwickelte Strategie »Hochwald 2020« ist voll aufgegangen“, betonte Detlef Latka in der Pressekonferenz in Obergartzem. Die darin festgelegte Steigerung des Eigenkapitals um 40 Prozent habe die Verwirklichung des Mechernicher Werkes überhaupt erst möglich gemacht.  „Das sind Zahlen, auf die wir sehr stolz sein können“, so der Geschäftsführer.

Ab dem kommenden Jahr sollen in Mechernich auf einer Fläche von 60.000 Quadratmetern rund 800 Millionen Kilogramm Milch pro Jahr verarbeitet werden. Dies sei jedoch nur die erste Ausbaustufe, wie Thorsten Oberschmidt von der Geschäftsführung in der Pressekonferenz erklärte.

Baustelle mit Parkplätzen: Auch auf den Zubringerstraßen ist mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen zu rechnen. Insgesamt sollen im Werk Obergartzem 100 Lkw-Ladungen Milch pro Tag verarbeitet werden. Man rechnet mit 300 Lkw-Bewegungen am Tag. Foto: Hochwald/pp/Agentur ProfiPress

Nachhaltigkeit spielt große Rolle

„Im Werk Mechernich-Obergartzem ist noch ausreichend Platz für weitere Maschinen und eine mögliche Ausweitung der Produktion vorhanden“, so Oberschmidt zu Medienvertretern. Auch das Thema Nachhaltigkeit spiele bei dem Bauprojekt eine gewichtige Rolle, führte Detlef Latka aus: „In sogenannten Gasgegendruckkabinen erzeugen wir mehr Druck, als für den eigentlichen Molkereiprozess notwendig wäre. Diesen Überschuss nutzen wir mit dem gezielten Ablass durch Turbinen zur Energiegewinnung.“

Zwischen 40 und 50 Prozent der benötigten Energie könne dadurch direkt vor Ort erzeugt werden. Zudem sei der Bau einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Werkes geplant. Auf lange Sicht sei völlige CO2-Neutralität das Ziel: „Mit unserem Partner Nestle arbeiten wir derzeit an einem »Zero-Projekt«, das 2022 an den Start gehen soll.“ Aktuell sei man auf einem guten Weg, die finalen Verträge für diese Kooperation zu entwerfen, mit denen man dieses zukunftsorientierte Ziel erreichen möchte.

Der Geschäftsführer bei Hochwald Foods GmbH, Detlef Latka, rechnet im Lauf des Jahres mit steigenden Milchpreisen. Das sei „angesichts der deutlich gestiegenen Kosten auf den Milchviehbetrieben auch eine dringend notwendige Entwicklung“.

Ausgehend von der Umsatzentwicklung der ersten Monate des Geschäftsjahres geht das Unternehmen den Angaben zufolge für 2021 von einem Jahresumsatz und einem Konzernjahresüberschuss über dem Niveau des Vorjahres aus. Der Hauptsitz der genossenschaftlichen Muttergesellschaft Hochwald Milch eG ist im rheinland-pfälzischen Thalfang im Hunsrück.

Cedric Arndt/pp/Agentur ProfiPress