„Satzveyer Firma ist insolvent“
Insolvenzverwalter: „Corona-Pandemie war für duotherm Stark Isoliersysteme GmbH & Co. KG aus Satzvey wohl der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat“ – Noch alle Mitarbeiter an Bord, weiter Aufträge an Land gezogen
Mechernich-Satzvey – Die Firma duotherm Stark Isoliersysteme GmbH & Co. KG aus Satzvey hat Insolvenz angemeldet. Das bestätigte der zuständige Insolvenzverwalter Jochen Müller laut Tageszeitungsberichten auf Nachfrage. Das Unternehmen ist seit 27 Jahren in Satzvey beheimatet und produziert keramische Hochtemperaturisolierungen und Heizsysteme für höchste Ansprüche.
Produkte aus Satzvey werden auf allen fünf Kontinenten verwendet, sie werden in der Luft- und Raumfahrttechnik ebenso gebraucht wie bei den Automobil-Branchenführern Mercedes, Audi und Porsche. Es handelt sich um ein Familienunternehmen im besten Wortsinn.
Als Gabriele und Johannes Stark sich gegen den Rat ihrer früheren Arbeitgeber 1993 im ehemaligen Nordhaus-Anwesen auf 900 Quadratmetern angemieteter Hallenfläche selbständig machten, packten ihre Kinder Alexander und Barbara schon kräftig mit an. Der Erfolg ermöglichte es 1994, die ersten Mitarbeiter einzustellen. Sie kamen meist von der Firma Steibe in Euskirchen, die zu der Zeit schloss.
Antrag im Juli gestellt
Der Insolvenzantrag sei bereits Ende Juli gestellt worden, schreibt die Redakteurin Julia Reuß, seit Oktober sei das Verfahren eröffnet. Bislang habe es keine Kündigungen aufgrund der Insolvenz gegeben, sagte der Insolvenzverwalter der Rheinischen Redaktionsgemeinschaft für „Kölner Stadt-Anzeiger“ und „Kölnische Rundschau“.
Die etwa 40 Mitarbeiter seien alle noch an Bord. Auch Kunden und Auftraggeber habe man überzeugen können, weiterhin Aufträge zu erteilen. Die Firma hat ein breites Portfolio, stellt aber laut Müller hauptsächlich Dämm- und Heizsysteme für die Industrie her. Nun gehe es darum, Investoren zu finden.
Es gebe Gespräche mit möglichen Geldgebern. Eine endgültige Prognose für das Unternehmen könne er noch nicht abgegeben, so der Insolvenzverwalter.
Ursache für die finanzielle Schieflage seien viele Faktoren, einer davon die Corona-Pandemie. „Das war sicherlich der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat“, sagte Jochen Müller im Interview. Das Familienunternehmen duotherm ist seit 27 Jahren in Satzvey ansässig und hatte erst im vergangenen Jahr eine neue, 6000 Quadratmeter große Halle für 2,5 Millionen Euro gebaut. Die Agentur ProfiPress berichtete.
„duotherm in Satzvey ist ein Unternehmen, das auf das Knowhow eines einzelnen Mannes aufgebaut ist“, hieß es im damaligen Artikel: „Dieser Mann heißt Johannes Stark und ist studierter Maschinenbauingenieur. Sein kaufmännisches Wissen verdanke er Heinz Termath von der Euskirchener Firma Steibe, wo auch er beschäftigt war. Henry Meumann, der später in seine Firma nach Satzvey kam, habe ihn in die Geheimnisse der Keramik und Keramikfasern eingeführt.“ Das Knowhow ist bis heute das Geschäftsgeheiminis des Satzveyer Familienbetriebs.
pp/Agentur ProfiPress