Reserve beim neuen „Alten“
Kameradschaft Mechernich/Bad Münstereifel macht Oberstleutnant Jochen Schnabel und Standortfeldwebel Rainer Paulsen das Angebot der Unterstützung im Wachdienst und Objektschutz
Mechernich – Ihren Antrittsbesuch bei Oberstleutnant Jochen Schnabel, dem neuen Kommandeur des Bundeswehrdepots West und Standortältesten der Bundeswehr in der Garnisonsstadt Mechernich, machte jetzt die 94 Mitglieder zählende Reservistenkameradschaft Mechernich/Bad Münstereifel.
Vertreten wurden die aus dem aktiven Dienst geschiedenen Soldaten vom Kameradschaftsvorsitzenden Dr. Ralf Heming, seinem Stellvertreter Karl-Heinz Cuber, Holger Witzsche und Manfred Lang. Das Gespräch mit dem neuen „Alten“, wie der Chef im Bundeswehrjargon genannt wird, und Standortfeldwebel Rainer Paulsen drehte sich nicht nur um die veränderte sicherheitspolitische Lage und einen Mehrbedarf an zeitweise herangezogenen Reservesoldaten.
Es ging auch ganz konkret um Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen aktiver Truppe und Reserve am Mechernicher Bleiberg sowie an anderen Bundeswehrstandorten im Kreis Euskirchen. Außerdem brauchen die Reservisten eine neue feste Bleibe, die sie verloren haben, als das Offiziers- und Unteroffiziersheim in der Friederich-Wilhelm-Straße zur Unterkunft für flüchtige Menschen umgebaut wurde.
Es gibt nach dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine einen verstärkten Unterstützungsbedarf besonders im Wachdienst und Objektschutz für militärische Einrichtungen. Dazu bedürfen längere Zeit nicht wehrübende ehemalige Bundeswehrangehörige eine Auffrischungsausbildung und Übungsmöglichkeiten.
900.000 Mann im Hintergrund
Umgekehrt stünden im Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V. rund 900.000 nicht beorderte Ex-Soldaten zur Verfügung, die die aktive Truppe im Bedarfsfall unterstützen könnten, so Dr. Heming. 36.000 Reservisten seien bereits fest in Truppenteile beordert, hätten also Planstelle und temporäre Verwendungsmöglichkeiten in der aktiven Truppe.
Kameradschaftschef Dr. Ralf Heming, der wegen des Ukrainekriegs wieder beim Reservistenverband „eingestiegen“ ist, sagte, die Reserve sei zunehmend „der verlängerte Arm der aktiven Truppe“. Was die Auslotung möglicher Zusammenarbeit angehe, renne die Kameradschaft bei ihm „offene Türen ein“, so Oberstleutnant Jochen Schnabel.
Auch Standortfeldwebel Rainer Paulsen sicherte den Altgedienten Zusammenarbeit und Unterstützung zu. Im Juli darf Dr. Ralf Heming seine Vorstellungen für Aus- und Weiterbildung in der Standortrunde vor insgesamt 14 verschiedenen Einheiten am Bleiberg vortragen. Der Reservistenverband müsse aus Hinterzimmern und Folklore raus, so seine Forderung auch an die Gesellschaft. Er wolle mit seiner Reservearbeit das Ansehen der Bundeswehr und der aktiven Kameraden stärken.
pp/Agentur ProfiPress