Protest gegen Atommüllendlager Eifel
Auch Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick und Kalls erster Bürger Hermann-Josef Esser unterzeichneten eine Erklärung an die belgische Regierungschefin und die Atommüllbehörde des Nachbarlandes
Kall/Mechernich/Eifel – In einer gemeinsamen Erklärung haben sich Oberbürgermeister, Bürgermeister und Landräte aus der gesamten Region, darunter auch Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, der Kaller Verwaltungschef Hermann-Josef Esser und Landrat Günter Rosenke, kritisch mit einem möglichen Atommüllendlager auf der belgischen Seite der die Nordeifel durchschneidenden grünen Grenze auseinandergesetzt.
Die zentrale Botschaft lautet: „Die Region spricht sich in aller Entschiedenheit gegen die Einrichtung eines Atommüllendlagers in der deutsch-belgisch-luxemburgischen Grenzregion aus.“ Außer Hermann-Josef Esser, Dr. Schick und Rosenke haben sich aus dem Kreis Euskirchen die Bürgermeister Ingo Pfennings (Schleiden), Sabine Preiser-Marian (Bad Münstereifel), Rudolf Westerburg (Hellenthal) und Rolf Hartmann (Blankenheim) der gemeinsamen Erklärung angeschlossen.
Das Schreiben ist an Premierministerin Sophie Wilmés in Brüssel und Marc Demarche, den Generaldirektor der NERAS gerichtet, die Nationale Einrichtung für radioaktive Abfälle und angereicherte Spaltmaterialien. Erwogen wird ein Endlager für radioaktiven Abfall unter anderem im Stavelot-Massiv und im Synclinal de Neufchateau-Eifel.
Zu den jahrelangen Sorgen um das für störfallanfällig gehaltene belgische Kernkraftwerk Tihange 2 bei Lüttich komme jetzt die Angst vor einem Atommüllendlager in unmittelbarer Nachbarschaft. „Ein Schlag ins Gesicht“ für viele Menschen in der Eifel, so heißt es. Die Bürgermeister und Landräte fordern von den belgischen Stellen die Verlängerung des 60 Tage währenden Beteiligungsverfahrens, das bereits Mitte Juni 2020 enden soll.
pp/Agentur ProfiPress