Aktuelles

ProfiPress

Agentur für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, journalistische und redaktionelle Dienstleistungen.

Nachrichten

Mechernicher sortieren mehr Müll

Mechernich – Mehr Gerechtigkeit bei den Müllgebühren und die gesetzlichen Vorgaben zu Müll-Reduzierung und -Trennung erreichen, das wollte die Stadt Mechernich mit der neuen Abfallgebührensatzung. Die ist zum Anfang des Jahres in Kraft getreten und Christian Baans, Erster Beigeordneter der Bleibergstadt, zog zusammen mit Helmut Schmitz, Betriebsleiter Stadtwerke, und Dieter Karls, zuständig für Abfallwirtschaft, nach einem guten halben Jahr das Resümee: “Wir haben unsere Ziele erreicht.”
Denn wer weniger Müll produziert, zahlt in der Bleibergstadt auch weniger. Vor der Satzungsänderung wurde die Biotonne durch die Restmüllgebühren quersubventioniert, außerdem gab es eine personenbezogene Gebühr. Baans: “Damit hat vor der Änderung eine vierköpfige Familie mit einer 80-Liter-Biotonne exakt viermal soviel Abfallgebühr wie ein Single mit großem Park und drei 240-Liter-Tonnen gezahlt!”
Nun herrsche das gerechtere Verursacherprinzip. Das führt unter anderem dazu, dass ein Vier-Personen-Haushalt mit je einer 80-Liter Tonne für Bio- und Restmüll statt 263,20 Euro nur noch 212,56 Euro bezahlt – also 50, 64 Euro weniger. Natürlich gebe es nicht nur “Gewinner”, sondern auch “Verlierer” bei der Gebührenumstellung, wie Christian Baans sagte. Auch könne er verstehen, dass die Umstellung bei diesen Personen teilweise zu Unmut geführt habe. Dennoch ist das Verursacherprinzip, wo jeder nur für den Müll bezahlt, den er auch verursacht, insgesamt gerechter und für die Leute nachvollziehbar.
Insgesamt war die Umstellung eine große logistische Herausforderung, denn von etwa 9000 angeschlossenen Haushalten habe es bei rund 3000 Haushalten Änderungsanträge gegeben. Dadurch kam es bei der zuständigen Entsorgungsfirma zu Lieferengpässen bei den kleinen Tonnen. Aber die Stadt Mechernich half ihren Bürgern fair und unbürokratisch: Auch wenn es manche kleine Tonne erst mit Verzögerung gab, mussten die betreffenden Bürger nur für das reduzierte Gebinde zahlen und konnten solange die große Tonne weiternutzen.
Insgesamt habe die Umstellung dazu geführt, dass der Müll besser getrennt werde. So sei die Menge an Restmüll im zweiten Quartal um 56,15 Tonnen gesunken, die Mengen an Bio-Abfall (+ 26,31 Tonnen), Sperrmüll (+ 17,47 Tonnen) und Abfall der “Gelben Tonne” (+ 25,64 Tonnen) hingegen gestiegen. Im ersten Quartal und dort gerade im Januar fiel die Differenz noch stärker aus: Im ersten Jahresmonat sparten die Bürger ganze 118,57 Tonnen an Restmüll ein, wie Dieter Karls berichtete.
Und noch eine gute Nachricht konnte Christian Baans aus dem Mechernicher Rathaus vermelden: “Durch die gesunkene Restmüllmenge sinken die an den Kreis zu entrichtenden Kosten für die Verbrennung. Dadurch wird im Jahre 2009 wohl ein Überschuss entstehen, mit dem die Verluste aus den Vorjahren abgedeckt werden können.”
Baans weiter: “So wie es jetzt aussieht, wird auch im Jahr 2010 nicht an der Gebührenschraube gedreht werden müssen. Dank der reduzierten Restmüllmenge und den damit verbundenen Einsparungen werden die im Jahre 2010 erwarteten Kostensteigerungen bei den Gebühren des Kreises sowie bei den Abfuhrkosten des Entsorgungsunternehmens aufgefangen werden können.”
Christian Baans findet es bemerkenswert, was für umgerechnet 17,71 Euro im Monat für einen Vier-Personen-Haushalt mit 80-Liter-Tonnen an Leistung erbracht wird: “Man braucht nur seine Tonnen an die Straße zu stellen, der Abfall wird pünktlich und zuverlässig abgeholt. Wenn man dann sieht, was in anderen Ländern bei Streiks oder schlecht funktionierender Abfallwirtschaft passiert, mit stinkendem Müll und Ratten auf der Straße – was ich hier an Leistung bekomme, kostet ungefähr soviel wie manches Zeitschriftenabo.”
Der Stadtwerke-Leiter Helmut Schmitz gab noch den Tipp: “Und wenn es doch mal eng wird in der Tonne, kann man für einen Euro einen 70-Liter-Sack für Biomüll kaufen, der Sack für Restmüll kostet 3,70 Euro.” Erhältlich sind die zusätzlichen Säcke, die man zusammen mit seinen Tonnen an die Straße stellen kann, beim Bürgerservice der Stadt Mechernich und im Rewe-Center am Mechernicher Markt.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

14.08.2009