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Maria und Josef noch nicht da

Wachsende Weihnachtskrippe im alten Hosteler Spritzenhaus will Wanderer, Betrachter und Beter anziehen – „Altgesellen Hostel“ haben sich vorgenommen, das Dorfleben trotz Corona zu aktivieren und zu attraktivieren

Mechernich-Hostel – Das ist mal eine produktive und neue Idee in pandemischen Lockdown-Zeiten, die allerorten liebgewordene Sitten und Gebräuche außer Vollzug setzen. Der erst im Februar gegründete „Altgesellenverein Hostel“ hat im ehemaligen Feuerwehrgerätehaus am Hosteler Dorfanger eine frei zugängliche große Krippe aufgebaut.

Sie ist bereits am zweiten Adventswochenende mit einigen Figuren bestückt, soll sich aber erst nach und nach mit allen weihnachtlichen Protagonisten füllen. Und zwar peu-a-peu alle Adventswochenenden ein paar Figuren mehr.

Ein gutes halbes Dutzend „Altgesellen“ stellten sich am zweiten Adventssamstag an der wachsenden Krippe im früheren Feuerwehrgerätehaus zum Foto und Interview für den Mechernicher „Bürgerbrief“ ein, ganz rechts Ortsvorsteher Joachim Wagner. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Bis dann am 24. Dezember auch endlich der ersehnte Messias als Jesuskind in die Krippe zu liegen kommt. Aber auch danach geht es noch weiter, denn Kaspar, Melchior und Balthazar werden mit Tragtieren und einem farbigen Kameltreiber am 6. Januar erwartet.

Josef Thomas, der Sprecher des Altgesellenvereins Hostel (AGH), sagte dem Mechernicher „Bürgerbrief“, es sei der Plan, das Kultur- und Dorfleben in Hostel allgemein zu aktivieren und zu attraktivieren. Doch die meisten aktuellen Vorhaben des im Februar gegründeten Vereins – Zeitlager, Martinszug und Nachtwanderung – seien wegen Corona nicht umzusetzen gewesen.

Lieder mit Stephan Brings

Blieb das Krippenprojekt, das ursprünglich allerdings auch mit einem kleinen Fest am 28. November hätte eröffnet werden sollen, bei dem man Glühwein ausgeschenkt und zusammen mit dem neuerdings im Ort lebenden Kölschrocker Stephan Brings Weihnachtslieder gesungen hätte. „Das ist zwar ausgefallen, aber die Sache mit der Krippe ziehen wir plangemäß durch“, so Josef Thomas.

Das frühere Feuerwehrgerätehaus gehört Ortsvorsteher Joachim Wagner. Die Krippe wurde in der Toreinfahrt aufgebaut und kann für die Nächte mit einem Rolltor verschlossen werden. Den Krippenstall haben Ingo Hochgürtel und sein Sohn Louis gebastelt. Die Krippenfiguren stammen aus der Hosteler Kirche St. Hubertus und zu den heiligen drei Mauren.

Ingo und Louis Hochgürtel (v.r.) bastelten den neuen Krippenstall, die Figuren, die jetzt über Wochen nach und nach aufgestellt werden, stammen aus der Hosteler Kirche. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Pfarrer Heinz-Josef Arenz, der als Verfechter der früher als zweite Fastenzeit geltenden und begangenen stillen und dunklen Adventszeit gilt, beriet die Altgesellen, wie sie den Spannungsbogen bis Weihnachten und Epiphanias aufrecht erhalten, ohne gleich die ganze „fertige“ Krippe zu präsentieren.

„Am dritten Adventswochenende erwarten wir das Eintreffen der Heiligen Familie am Krippenstall“, beschied Josef Thomas im Beisein eines halben Dutzends Hosteler Altgesellen und von Ortsvorsteher Joachim Wagner.

Die „Männ“ sind guter Dinge, dass die Krippe viele Besucher haben wird und auch der eine oder andere Euro in der aufgestellten Spendenbox landet. Denn am Stall von Bethlehem im ehemaligen Spritzenhaus von Hostel führt der vielbegangene VIA-Wanderweg entlang der Römerstraße Trier-Köln vorbei.

pp/Agentur ProfiPress