Keine Radfahrer im Georgsritt
Wallfahrtsausschuss Kallmuth kam im Vorfeld der 71. traditionellen Reiter- und Fußprozession am 1. Mai zusammen – 320 Liter Erbsensuppe und 400 Würstchen werden geordert, Festprediger ist dieses Jahr Benediktinerpater Elias aus der Abtei Maria Laach
Mechernich-Kallmuth – Der traditionelle Sankt-Georgs-Ritt von Kallmuth am 1. Mai wirft seine Schatten voraus. Jetzt kam der Wallfahrtsausschuss unter der Leitung von Gerhard Mayr-Reineke in den Pfarrräumen der alten Schule zusammen, um über das Procedere der 71. Reiter- und Fußprozession zu beraten.
Als Fußprozession fand diese Wallfahrt nachweislich schon im 17. Jahrhundert statt. Nach einer langen Unterbrechung durch die Weltkriege wurde der Georgsritt 1953 wiederbelebt. Bis zu 400 Reiter und Pferde nahmen schon daran teil, in den letzten Jahren seit der Pandemie deutlich weniger, im vergangenen Jahr aber wieder deutlich über hundert.

Das Organisationsteam freut sich über helfende Hände, die beim Aufbau und Abräumen anpacken, die Gäste mit bedienen oder Kuchenspenden mitbringen (Kontakt: Rita Breuer, Tel. 0 24 84 -15 14). Wer die Traditionsveranstaltung mit einer Geldspende unterstützen möchte, kann dies per Überweisung auf das Konto IBAN DE 65 3825 0110 0001 6457 12 tun.
Los geht es am Donnerstag, 1. Mai, um 11.15 Uhr ab der Burg, Ortseingang Schevener Straße. Als Festprediger konnte die größte Reiterprozession der Eifel und des gesamten Rheinlandes im vergangenen 70. Jubiläumsjahr den Aachener Diözesanbischof Dr. Helmut Dieser begrüßen. Dieses Jahr gibt der in Kallmuth geborene Priester Karl-Heinz Stoffels alias Pater Elias aus der Benediktinerabtei Maria Laach am Georgspütz ein Heimspiel.
Pfarrer Erik Pühringer wird vermutlich wieder weit über 1000 Pilger zu Fuß und zu Pferde und zahlreiche Konzelebranten willkommen heißen dürfen. Fahrradfahrer, da war sich der Wallfahrtsausschuss in seiner ersten Sitzung im neuen Jahr einig, müssen sich an das Ende der langen Prozession anschließen. Der Verkehrsdienst aus Polizei und Feuerwehr darf aus Sicherheitsgründen nicht mehr tolerieren, dass die Drahtesel-Lenker sich zwischen den Prozessionspilgern hindurchschlängeln. Das hat in der Vergangenheit zu gefährlichen Situationen geführt.

„Zum Glück kein Unfall“
Dietmar Evertz, der seit Jahrzehnten auf dem Kutschbock des Sakramentenwagens zu finden ist, sagte in der Versammlung: „Wir haben am 1. Mai 2024 sehr viel Glück gehabt, dass es zu keinem Unfall gekommen ist.“ Gerhard Mayr-Reineke, der den Wallfahrtsausschuss gemeinsam mit Ortsbürgermeister Robert Ohlerth leitet, bat mit dem Fahrrad anreisende Pilger dringend um Zurückhaltung und Rücksichtnahme auf die anderen Prozessionsteilnehmer.
Auch in diesem Jahr sollen für den großen Festtag am Georgspütz und auf der Festwiese vor Kallmuth am Ortsrand nach Scheven Zelte aufgebaut werden. Getränke und 320 Liter Erbsensuppe, 400 Würstchen sowie jede Menge Kaffee und Kuchen sollen für das Fest nach dem Georgsritt vorbereitet werden.
Die Pilger ziehen vom Dorf zum modernisierten „Georgspütz“, wo 2020 auf Initiative von Michael Reitz eine Freiluftbühne eigens für die Prozession nahe der Kallmuther „Brunnenstube“ errichtet wurde. Auch dort werden helfende Hände gebraucht, die alles säubern, Hecken und Bäume stutzen und Sitzmöbel für den Freiluftgottesdienst bereitstellen. Auch auf dem Festplatz muss angepackt und bedient werden.

DRK, Feuerwehr und Polizei passen auf
Der Euskirchener Landrat Markus Ramers und der Mechernicher Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick werden eingeladen, das Rote Kreuz aus Kall und die Freiwilligen Feuerwehren Lorbach und Weyer sind einsatzbereit. „Die Dorfjugend schmückt in der Vorwoche das Dorf und so sind wir zuversichtlich, dass wir auch in diesem Jahr gemeinsam einen schönen »St. Georgsritt« erleben werden“, so Gerhard Mayr-Reineke. Der Musikverein Kallmuth sorgt während der Prozession, bei der heiligen Messe und anschließend auf dem Festplatz für Begleitung und Unterhaltung.
Der Reiterheilige St. Georg wird aufgrund seines unbeugsamen Charakters gegenüber dem römischen Kaiser Diokletian, der die Christen unbarmherzig verfolgen ließ, seit der christlichen Frühzeit verehrt. In Kallmuth war St. Georg schon Patron der 1243 erstmals erwähnten Burgkapelle und wurde auch Schutzpatron der Pfarrkirche, als Kallmuth 1804 eine eigene Kirchengemeinde wurde.
pp/Agentur ProfiPress