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Das rot-weiße Ballett

Beinahe 30 Jahre ist die Spiel-Gemeinschaft Rotbachtal/Strempt nun vereint und seither eine der großen Anlaufstellen für den Jugendfußball in der Vor-Eifel. Ein Vereinsportrait von Jakob Seibel für das Festheft zum 50jährigen Stadtjubiläum.

Strempt/Voissel/Glehn – In den Herbstferien wird es gleich doppelt rot-weiß, wenn der Sportplatz in Glehn Ort des Geschehens für das mobile Team der Fußballschule des 1.FC Köln ist. In Kooperation mit dem Erstligisten dürfen Kinder im Alter von 6 bis 15 Jahren vom 21. bis zum 23. Oktober professionelle Trainingseinheiten erleben, kleine Turniere austragen und vor allem Spaß haben – und das alles unter der Anleitung von professionellen Jugendtrainern der Mannschaft, die einst das erste „weiße Ballett“ der Bundesliga-Geschichte tanzte.

Einen Titel, den man sich beispielsweise mit Real Madrid teilte und auf die schneeweißen Trikots zurückzuführen ist, die der Effzeh für die erste Bundesliga-Saison von Dior in Frankreich produzieren ließ. Am Rotbach allerdings spielt man, wie der Kölner Erstligist heute auch, ein „rot-weißes Ballett“. Wer selbst bei dem Fußballcamp „mittanzen“ möchte, kann sich unter fc-fussballschule.de anmelden.

Ort der Begegnung

Für Alessandro Filipponi ist klar: „Die SG Rotbachtal ist mehr als nur ein Sportverein – sie ist ein Ort der Begegnung, des Engagements und der Nachwuchsförderung.“ Der 2. Vorsitzender der SG Rotbachtal/Strempt erklärt weiter: „In unseren Ortschaften bringt der Verein Menschen zusammen und gibt besonders Kindern und Jugendlichen Raum zur Entfaltung – auf und neben dem Platz.“

Gespielt und trainiert wird dabei in der Waldrand-Arena in Glehn, dem Bergstadion in Voissel und dem Sportplatz in Strempt. 

Das Traum eines jeden fußballbegeisterten Kindes: Unter der Leitung professioneller Jugendtrainer der FC-Fußballschule können Kinder „wie die Profis“ trainieren. Foto: SG Rotbachtal/Strempt/pp/Agentur ProfiPress
Das Traum eines jeden fußballbegeisterten Kindes: Unter der Leitung professioneller Jugendtrainer der FC-Fußballschule können Kinder „wie die Profis“ trainieren. Foto: SG Rotbachtal/Strempt/pp/Agentur ProfiPress

Neues Aushängeschild des Vereins mit den rot-weißen Trikots und Zeichen des großen Engagements der Mitglieder ist die frisch errichtete Verkaufshütte am Sportplatz in Glehn. „Von der Idee bis zur Umsetzung wurde das Projekt von engagierten Vereinsmitgliedern getragen.“ Auf freiwilliger Basis wurde nicht nur der Stand selbst auch eine neue gepflasterte Fläche inklusive Sitzgelegenheiten errichtet. Ein Projekt abgeschlossen, steht bereits das nächste in den Startlöchern. Wie der Stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion NRW, Klaus Voussem, mitteilte, erhält die SG Rotbachtal im Rahmen des NRW-Programms „Struktur- und Dorfentwicklung“ 240.000 Euro für die Erbauung eines neues Mini-Spielfelds in Glehn. Die SG hatte sich hierfür eigenständig bei der Bezirksregierung beworben.

Ehrenamt macht’s möglich

Und freiwillig ist wohl das richtige Stichwort. „Unsere Trainer arbeiten allesamt ehrenamtlich“, erzählt Tobias Milz. Zusammen mit Jörg Breuer und Louis Bartsch leitet er die Jugendabteilung der SG Rotbachtal. Für die Trainer, Organisatoren und allen anderen fleißigen Unterstützer ist der Spaß der Kinder Lohn genug. „Es ist schön, die Kinder und Jugendlichen an Sport heranführen zu können.“, so Milz.

Wie so oft im Sport geht es aber nicht nur um Bewegung, Schweiß und Erfolg, sondern um das gemeinsame Erleben und das Knüpfen sozialer Kontakte. Umso größer die Aufgabe des Trainers, die Stimmung hoch und Konflikte klein zu halten. Aber auch eine Chance „eigene Erfahrung nicht nur auf, sondern eben auch neben dem Platz weitergeben zu können“, berichtet Tobias Milz aus eigener Erfahrung. Von 2015 bis 2016 fungierte er selbst als Trainer der B-Jugend.

Das Sportgelände in Glehn wurde dank der fleißigen Anhänger um eine neue Verkaufshütte erweitert „Von der Idee bis zur Umsetzung wurde das Projekt von engagierten Vereinsmitgliedern getragen.“ Foto: Jakob Seibel/pp/Agentur ProfiPress
Das Sportgelände in Glehn wurde dank der fleißigen Anhänger um eine neue Verkaufshütte erweitert „Von der Idee bis zur Umsetzung wurde das Projekt von engagierten Vereinsmitgliedern getragen.“ Foto: Jakob Seibel/pp/Agentur ProfiPress

Arbeit, die von den Eltern gewürdigt und belohnt wird. „Ich selbst bekomme von den Eltern wenig mit und das ist in dem Sinne schon mal ein Zeichen für wenig Beanstandungen“, so Milz lachend, aber spätestens, wenn es auf Turniere oder größere Veranstaltungen zu gehe, merke man, wie engagiert und dankbar sie seien. „Die Eltern übernehmen dann beispielsweise Grilldienste. Es ist ihnen eine Freude was zurückzugeben und wir wissen, auf sie ist immer Verlass!“

Zusammenarbeit ein voller Erfolg

Obwohl der „Rotbach“ nur eine kurze Strecke von 37 Kilometern aus der Vor-Eifel durch die Zülpich-Jülicher Börde fließt, ist der in Eicks entspringende Fluss namensgebend für die zur Winterpause 1996/97 entstandene Spielgemeinschaft zweier Eifeler Fußballvereine.

Denn als damals die Erste Mannschaft der DJK Glehn-Hostel aus der Kreisliga A in die Kreisliga B abzusteigen drohte und die Erste Mannschaft der SpVg Bleibuir-Voißel es nicht zu schaffen schien, aus der Kreisliga B in die Kreisliga A aufzusteigen, entschlossen sich die beiden Vereinsvorstände unter dem Namen Rotbachtal eine Spielgemeinschaft einzugehen. Die besten Spieler der beiden Teams spielten die Saison unter Glehn-Hostel weiter, der Rest spielte unter Bleibuir-Voißel. In der folgenden Saison wurde dann erstmals unter dem Namen SG Rotbachtal gespielt.

2012 verbündete man sich dann mit dem TuS Strempt zu einer Spielgemeinschaft im Jugend- und Seniorenbereich. Der Turn- und Sportverein aus Strempt umfasst, außer der Abteilung für Fußball, noch drei weitere: Schach, Tischtennis und Gymnastik, sodass von Montag bis Freitag täglich sportliche Aktivitäten angeboten werden.  Zusätzlich kommen natürlich die Wettkämpfe am Wochenende.

„Für die einzelnen Dorfvereine wird es zunehmend schwerer und Spielgemeinschaften sind oft unausweichlich.“, erzählt Tobias Milz. Umso besser, dass „die Zusammenarbeit der Clubs bisher ein voller Erfolg ist.“

pp/Agentur ProfiPress