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„Immer weniger gedenken der Kriegsopfer“

Feierstunde in der Pfarre St. Wendelinus am Ehrenmal an der Hauserbachstraße mit Ortsbürgermeister Walfried Heinen, Diakon Manfred Lang und dem Musikverein Weyer

Mechernich-Eiserfey – „Es werden immer weniger Teilnehmer“, klagte eine Gruppe Eiserfeyer Männer um Ortsbürgermeister Walfried Heinen und seinen Vorgänger Rudi Mießeler, die sich am Volkstrauertag an der Pfarrkirche St. Wendelinus versammelt hatten, um gemeinsam mit einer Fackelträgerabteilung der Freiwilligen Feuerwehr im Schweigemarsch zum Ehrenmal an der Hauserbachstraße zu gehen.

Fackelträgerabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Eiserfey sind am Ehrenmal für die Gefallenen und Kriegstoten aus der Pfarre St. Wendelinus am Hauserbach zur Feierstunde am Volkstrauertag angetreten. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Fackelträgerabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Eiserfey sind am Ehrenmal für die Gefallenen und Kriegstoten aus der Pfarre St. Wendelinus am Hauserbach zur Feierstunde am Volkstrauertag angetreten. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Dort war die hergebrachte Feierstunde zum Gedenken an die Weltkriegstoten und die Opfer der Gewaltherrschaft vorbereitet worden. Die Fahnen des Landes Nordrhein-Westfalen und der Bundesrepublik waren aufgezogen, eine offene Feuerschale entzündet worden.

Der Musikverein Weyer um den früheren Militärmusiker Peter Züll hatte Aufstellung genommen, Diakon Manfred Lang segnete das Denkmal und gedachte im Gebet derer, die fernab ihrer Eifeler Heimat den gewaltsamen Tod fanden. Ortsbürgermeister Walfried Heinen hielt die Festansprache. Dabei nahm er sich natürlich auch des aktuellen Ukrainekrieges an, der auch hierzulande Angst unter den Menschen schürt.

Ortsbürgermeister Walfried Heinen rief die Eiserfeyer Trauergemeinde auf, nicht nur der eigenen, sondern der Kriegs- und Gewaltopfer aller Nationen zu gedenken, „besonders derer aus der Ukraine“. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Ortsbürgermeister Walfried Heinen rief die Eiserfeyer Trauergemeinde auf, nicht nur der eigenen, sondern der Kriegs- und Gewaltopfer aller Nationen zu gedenken, „besonders derer aus der Ukraine“. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

„Näher mein Gott zu Dir“

Heinen warf die Frage auf: „Lernt der Mensch überhaupt etwas aus der Geschichte?“ 26 Kriege oder bewaffnete Konflikte würden zurzeit auf dem blauen Planeten ausgetragen, teilweise seit mehreren Jahrzehnten. Er rief die Eiserfeyer Trauergemeinde auf, nicht nur der eigenen, sondern der Kriegs- und Gewaltopfer aller Nationen zu gedenken, „besonders derer aus der Ukraine“.

Der Musikverein spielte den Choral „Näher mein Gott zu Dir“, „Ich hatt` einen Kameraden und die Nationalhymne. Bei der Totenehrung rief Walfried Heinen insbesondere die Opfer von Gewalt und Krieg, Kinder, Frauen und Männer aller Völker, auf, die Soldaten, die in den Weltkriegen starben, die Menschen, die durch Kriegshandlungen oder danach in Gefangenschaft, als Vertriebene oder Flüchtlinge ums Leben kamen und die, die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurde.

Der Musikverein Weyer unter der Leitung des Vollemer Dirigenten Peter Züll, ehedem Trompeter im Stabsmusikkorps der Bundeswehr, begleitete die Feierstunde an der Hauserbachstraße zum Volkstrauertag musikalisch. Ansonsten war die Zahl der Teilnehmer überschaubar. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Der Musikverein Weyer unter der Leitung des Vollemer Dirigenten Peter Züll, ehedem Trompeter im Stabsmusikkorps der Bundeswehr, begleitete die Feierstunde an der Hauserbachstraße zum Volkstrauertag musikalisch. Ansonsten war die Zahl der Teilnehmer überschaubar. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Weiter sagte der Ortsbürgermeister: „Wir gedenken derer, die ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft leisteten, und derer, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten. Wir trauern um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung, um die Opfer von sinnloser Gewalt, die bei uns Schutz suchten. Wir trauern mit den Müttern und mit allen, die Leid tragen um ihre gefallenen Angehörigen.“

Abschließend erklärte Walfried Heinen, dass allem Unheil, Tod und Leid zum Trotz „wir im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern stehen, und unsere Hoffnung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Hause und in der Welt.“

pp/Agentur ProfiPress