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Heilkräuter gesegnet

Im Freilichtmuseum Kommern wird wie in vielen Eifelgemeinden tausend Jahre altes Brauchtum an Mariä Himmelfahrt gepflegt

Mechernich-Kommern – So viele Menschen nahmen noch nie an der Kräuterweihe an Mariä Himmelfahrt im Freilichtmuseum Kommern teil. Auch Museumsdirektor Dr. Carsten Vorwig und Pressesprecher Daniel Manner gesellten sich am 15. August unter laufenden WDR-Kameras („Aktuelle Stunde“) zur kleinen Gottesdienstgemeinde vor dem Schützendorfer Kapellchen in der Baugruppe Eifel/Köln-Bonner Bucht.

Die Museumshauswirtschafterinnen Monika Blaeser, Jenny Zimmermann, Anita Wolfgarten und Petra Spürkel (v.l.) hatten für das kirchliche Hochfest Maria Himmelfahrt in Feld und Flur viele Kräuter und Getreidehalme für den „Krockwösch“ gesammelt und zu Sträußen gebunden. Foto: Sabine Roggendorf/pp/Agentur ProfiPress
Die Museumshauswirtschafterinnen Monika Blaeser, Jenny Zimmermann, Anita Wolfgarten und Petra Spürkel (v.l.) hatten für das kirchliche Hochfest Maria Himmelfahrt in Feld und Flur viele Kräuter und Getreidehalme für den „Krockwösch“ gesammelt und zu Sträußen gebunden. Foto: Sabine Roggendorf/pp/Agentur ProfiPress

Vorwig bediente zur Einleitung sogar eigenhändig das Kapellenglöckchen. Der Mechernicher Diakon Manfred Lang sang und betete mit den knapp hundert Gläubigen und segnete die Heilkräutergebinde, die die Leute selbst mitgebracht hatten oder von Museumshauswirtschafterinnen geschenkt bekamen.

In die Sträuße gehören Heilkräuter wie Wermut, Beifuß, Johanniskraut und Schafgarbe sowie die Grundgetreidearten aus Eifel und Börde: Weizen, Hafer, Gerste und Roggen. Foto: Sabine Roggendorf/pp/Agentur ProfiPress
In die Sträuße gehören Heilkräuter wie Wermut, Beifuß, Johanniskraut und Schafgarbe sowie die Grundgetreidearten aus Eifel und Börde: Weizen, Hafer, Gerste und Roggen. Foto: Sabine Roggendorf/pp/Agentur ProfiPress

In die Sträuße gehören Heilkräuter wie Wermut, Beifuß, Johanniskraut und Schafgarbe sowie die Grundgetreidearten aus Eifel und Börde: Weizen, Hafer, Gerste und Roggen. Anzahl und Art der Bestandteile variieren von Dorf zu Dorf, meist handelt es sich um Zahlen, denen in der Volksfrömmigkeit mystische Bedeutung beigemessen wird, also sieben, neun, zwölf, 14, 21, 40 oder noch mehr gesegnete Kräuter je Strauß.

„Böndeknöpp“ und „Biber“

Im Museum durfte „Wurmkrock“ (Rainfarn) nicht fehlen, ebenso „Böndeknöpp“ (Großer Wiesenknopf), Schafgarbe, „Biber“ (Beifuß), Wermut, Kamille, Königskerze und „Maria Bettstrüh“ (Oregano). Die zu anmutigen Sträußen („Krautwisch“) gebündelten Heilkräuter wurden nach über 1000 Jahre altem kirchlichen Brauch von Lang gesegnet. Sie dienen als Hausschmuck und Zierde, werden aber auch bei gesundheitlichen Beschwerden zur Hand genommen oder beispielsweise als Segen mit unter die Haustürschwelle gelegt.

Hochbetrieb herrschte an Maria Himmelfahrt anlässlich der Kräutersegnung vor dem Schützendorfer Sankt-Michaels-Kapellchen. Auch der WDR, Museumsleiter Dr. Carsten Vorwig und Pressesprecher Daniel Manner waren da. Foto: Sabine Roggendorf/pp/Agentur ProfiPress
Hochbetrieb herrschte an Maria Himmelfahrt anlässlich der Kräutersegnung vor dem Schützendorfer Sankt-Michaels-Kapellchen. Auch der WDR, Museumsleiter Dr. Carsten Vorwig und Pressesprecher Daniel Manner waren da. Foto: Sabine Roggendorf/pp/Agentur ProfiPress

Die Segnung geschieht immer am Festtag Mariä Himmelfahrt, dem 15. August. Die Kräutersegnung sei eine Art Symbol für die Verbindung zwischen Himmel und Erde, sagte der Ständige Diakon aus Mechernich: „Neben die gesundheitliche Wirkung der Kräuter tritt der Glaube an die spirituelle Wirkung des Segens.“ Bei genauem Hinsehen könne man Gottes Spuren in der Natur entdecken.

Der Küster und eine kleine Delegation aus der Pfarre St. Hubertus in Mechernich-Obergartzem brachte Sträuße für die Gemeinde zur Segnung ins Museum, rechts Diakon Manni Lang. Foto: Sabine Roggendorf/pp/Agentur ProfiPress
Der Küster und eine kleine Delegation aus der Pfarre St. Hubertus in Mechernich-Obergartzem brachte Sträuße für die Gemeinde zur Segnung ins Museum, rechts Diakon Manni Lang. Foto: Sabine Roggendorf/pp/Agentur ProfiPress    

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