Harzheimer üben auf Airbase
Löschgruppe aus der Stadt Mechernich absolviert Feuerwehr-Trainingseinheiten auf der Training-Base-Weeze der Westenergie AG
Mechernich-Harzheim/Weeze – Einen Trainingsaufenthalt auf dem Airport Weeze am Niederrhein verbrachten jetzt 14 aktive Mitglieder der Löschgruppe Harzheim der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Mechernich. Arrangiert wurde das Flughafenfeuerwehr-Programm vom Energiedienstleister Westenergie AG, den man in der Regel mit Stromlieferung, Gas- und Wasserversorgung und Versorgung mit Breitbandinternet verbindet.
Westenergie bietet aber auch besondere Schulungen an, zum Beispiel für die Feuerwehren ihrer Partnerkommunen, zu denen auch die Stadt Mechernich gehört. „Mit drei Fahrzeugen, zwei Mannschafts-Transportfahrzeugen (MTF) und einem Tanklöschfahrzeug (TLF 3000) der Mechernicher Zentrumsfeuerwache, ging es in Richtung Niederrhein zur knapp 170 Kilometer entfernten Training Base Weeze auf dem Gelände des ehemaligen Stützpunktes der Royal Air Force Germany – jetzt Airport Weeze“, heißt es in einem Pressebericht der Westenergie.
Dabei handelt es sich um das größte Ausbildungs- und Trainingszentrum für Rettungs- und Sicherheitskräfte in Westeuropa auf einer Gesamtfläche von über 38 Hektar. Dort können Einsatzszenarien für Feuerwehr, Rettungsdienst, THW, Bundeswehr und Polizei simuliert werden. Insbesondere für die Feuerwehren stehen diverse Wohn- und Industriegebäude zur Verfügung. Sie werden mit Festbrennstoffen befeuert und versetzen die Einsatzkräfte in realistische Einsatzlagen.
An die Belastungsgrenzen
„Bei absoluter Nullsicht, völlig verrauchten Räumen und Brandtemperaturen von über 400 °C kommt man in seiner persönlichen Schutzausrüstung (PSA) und den Atemschutzgeräten sehr schnell ins Schwitzen und auch an seine Belastungsgrenzen“, heißt es in einem Erlebnisreport der Harzheimer Feuerwehrkameraden von Willi Zervos.
Neben den Gebäudebränden können Fahr- und Flugzeugbrände, Verkehrs- und Bahnunfälle, ABC-Unfälle (Austritt von atomaren, biologischen und chemischen Stoffen) und viele weitere Szenarien geprobt werden.
In verschiedenen Situationen lernen die Teilnehmer von zertifizierten Trainern, wo Gefahren lauern und wie man schnell und sicher die richtige Entscheidung trifft: Was ist das passende Löschmittel beim Brand einer Photovoltaikanlage? Oder wie „fängt“ man eine offene Gasflamme mit Hohlstrahlrohren?
Den Besuch in Weeze hatten die Harzheimer Floriansjünger bereits seit der Kontaktaufnahme im Herbst 2021 und weiteren Gesprächen vorbereitet. Nach einem herzlichen Willkommen durch das Trainerteam, einer kurzen Geländeeinweisung und Zuweisung der Umkleiden, wurden die Teilnehmer theoretisch in die Gefahren an der Einsatzstelle durch elektrischen Strom unterwiesen.
„Vermisste“ gefunden
Anschließend wurde in Einsatzkleidung die erste Einsatzlage geübt, das Löschen einer brennenden Trafostation. Unter Anleitung der Trainer wurde die Herangehensweise an ein solches Szenario (Beachtung der Mindestabstände bei Nieder- und Hochspannungsanlagen), die verschiedenen Möglichkeiten der Strahlrohrführung ohne und mit Einsatz von ABC-Pulver geübt.
Auf einer Freifläche mit umlaufenden Barracken und Brandcontainern, die auch als Flugfeld genutzt wird, lauteten die Einsatzbefehle: „Menschenrettung und Brandbekämpfung“. Es galt, in einem brennenden Industriegebäude zwei vermisste Personen (Trainingspuppen) zu finden und zu retten sowie diverse Brandherde im Gebäude zu lokalisieren und zu bekämpfen.
Im Erlebnisbericht der Harzheimer Feuerwehr heißt es: „Mit insgesamt drei Trupps ging es unter Atemschutz und einer Menge Schlauchmaterial über verschiedene Zugangsöffnungen und ins Gebäude. Bei völliger Dunkelheit, Brandrauch und großer Hitze wurden die Etagen des Gebäudes durchkämmt und erkundet.“
Die beiden vermissten Personen wurden gefunden und außerhalb des Gefahrenbereiches gebracht, die Brandbekämpfung im Inneren des Gebäudes lief bei allen Trupps erfolgreich. Die beiden Brandübungen wurden unter ständiger Begleitung und Anleitung von Trainern der Training Base Weeze (allesamt hauptberuflich bei einer Berufsfeuerwehr beschäftigt) durchgeführt. Es gab wertvolle Tipps und Empfehlungen aus der Praxis für die Praxis.
pp/Agentur ProfiPress