„Es wird jemand sterben“
„Nachkriegsroman“ vor Eifeler Kulisse von Herbert Pelzer –Inspiration kam aus dem Mechernicher Freilichtmuseum in Kommern – Lesungen während des Nordeifel-Mordeifel-Festivals und der Hillesheimer Krimitage
Mechernich/Nörvenich – Die beiden Nissenhütten auf dem Nachkriegs-Marktplatz im Rheinischen Freilichtmuseum in Kommern (Stadt Mechernich) inspirierten den Nörvenicher Krimiautor Herbert Pelzer zu Szenen seines neuesten Krimis, eines chronologisch verspäteten „Nachkriegsromas“ mit dem Titel „Es wird jemand sterben“, den er druckfrisch im Hillesheimer KBV-Verlag von Ralf Kramp veröffentlicht hat.
Pelzer will bei Lesungen während der Krimitage „Nordeifel-Mordeifel“ kommenden Dienstag, 31. August, um 19.30 Uhr auf dem Flugplatz Weilerswist sowie am Samstag, 18. September, ab 15 Uhr im Rahmen der Hillesheimer Krimitage bei einer „Leserundreise im Krimibus“ aus seinem neuesten Buch vorlesen.
Der Roman spielt 1955 in einem Nachkriegs-Dorf am Rand der Eifel, ein Gegenbild zur üblichen Wahrnehmung der angeblich blitzsauberen Wirtschaftswunderzeit. Die Kriegsspuren sind zwar größtenteils beseitigt, und die Bewohner schauen voller Hoffnung nach vorne. Doch die Idylle trügt.
In jenem Sommer verschwinden Menschen spurlos, finden bei Unfällen den Tod oder werden ermordet. Als die Serie nicht abreißt, wird Kommissar Kaul aus Düren ins Dorf geschickt. Er ist jung und ehrgeizig und wagt den Blick hinter die biedere Fassade.
Unterdessen kommt die gegen Kriegsende geflüchtete Metha Markwitz mit ihrer Tochter Ursula in einer Behelfsunterkunft unter – eben in einer jener Wellblechbaracken, wie man sie im Freilichtmuseum Kommern besichtigen kann und die als „Nissenhütten“ bekannt wurden. Tochter Ursula verschwindet spurlos…
Recherche vor lebensnaher Kulisse
Autor Pelzer recherchierte vor Ort auf dem Kommerner Kahlenbusch in lebensnaher Kulisse: „Ich selbst habe solche Unterkünfte, Relikte der Amerikaner, noch bis in die 1970er Jahre in Düren stehen sehen!“ Bei einem Museumsbesuch entdeckte er in Kommern zwei dieser Hütten und nahm sie genau in Augenschein. Sie zeigen lebensnah die Wohnsituation der Flüchtlinge nach 1945.
Für Pelzer war die Möglichkeit, solche Schauplätze aus der Vergangenheit zu studieren, ideal: „Ich habe mir ein genaues, auch atmosphärisches Bild machen können. Von außen gleicht die Hütte in meinem Roman exakt den Hütten im Museum.“
Herbert Pelzer (Jahrgang 1956) lebt und schreibt in Nörvenich – „auf dem platten Land vor den Toren Kölns“, wie es im KBV-Verlagsprospekt heißt. Zuletzt hat er bis zum Frühjahr 2020 in der Film- und Fernsehausstattung gearbeitet, nebenher widmet er sich seit einigen Jahren dem Schreiben.
Abgründe des idyllischen Landlebens
Seit 2008 verfasst er Beiträge zur Regionalgeschichte, 2017 dann erschien mit „Durch die Jahre“ sein Debütroman. Seine Bücher beschäftigen sich vordergründig mit der Nachkriegsgeschichte seiner Heimat, in der er sorgfältig und schonungslos die gesellschaftlichen Verwerfungen und Abgründe des nicht immer idyllischen Landlebens an- und offenlegt.
Informationen zur Premierenlesung am Dienstag, 31. August, um 19.30 Uhr im Rahmen des Nordeifel-Mordeifel-Festivals (Veranstaltung: „Todesflug – Lesung unter Flugzeugflügeln“) auf dem Flugplatz Weilerswist findet man unter www.nordeifel-mordeifel.de
Zur Buslesereise mit dem Nörvenicher Autor und anderen Kriminalschriftstellern am Samstag, 18. September, ab 15 Uhr in Hillesheim kann man sich unter www.krimiland-eifel.de informieren.
Herbert Pelzer: „Es wird jemand sterben“: ISBN 978-3-95441-561-8, KBV-Verlag Hillesheim, 13 Euro.
hg/pp/Agentur ProfiPress