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Ein Glaskonstrukt als Verbindung

Entwurfsplanung für die Alte Schule wurde vorgestellt – Miteinbeziehung des alten Gerätehauses – Betreibermodell noch zu entwickeln

Kall/Sistig – Im Dorfentwicklungskonzept für Sistig kommt der Alten Schule eine besondere Bedeutung zuteil. Sie soll Dreh- und Angelpunkt für das Dorfleben werden. Im aktuellen Zustand ist das noch schwer vorstellbar, weshalb unabhängig vom Dorfentwicklungskonzept eine eigene Entwurfsplanung für die Alte Schule erarbeitet wurde. Nico Schlich vom Büro Sampels Schlich Ingenieure aus Mechernich stellte seine Ideen jüngst dem Ausschuss für Liegenschaften vor.

Sein Konzept sieht eine Sanierung in Kombination mit dem alten Feuerwehrhaus vor. Eine Bestandsanalyse ergab: Die Grundsubstanz der Alten Schule ist intakt. Allerdings sei die Decken-Holzkonstruktion marode und müsse erneuert werden. Ein Schädlingsbefall wurde aber nicht festgestellt. Das gesamte Gebäude müsse inklusive der Technik kernsaniert werden. Kein einfaches Unterfangen, schließlich steht das Bauwerk unter Denkmalschutz. „Vieles muss deshalb so erhalten bleiben, wie es jetzt ist, beispielsweise die Zargen, die Böden, die Treppe oder die Fassade“, erklärte Schlich.

Die Alte Schule in Sistig und das ehemalige Feuerwehrgerätehaus sollen durch eine Glaskonstruktion miteinander verbunden werden. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Äußerlich auffallend: Die Alte Schule und das alte Feuerwehrhaus sollen zukünftig durch eine Glaskonstruktion verbunden werden, die zusammen mit dem Gerätehaus einen mehr als 100 Quadratmeter großen Multifunktionsraum ergibt. Im Erdgeschoss der Alten Schule werden außerdem eine Küche, ein Abstellraum, Toiletten und ein Besprechungs- und Bürobereich eingerichtet. Diese Etage wird zudem auch barrierefrei nutzbar sein. Da die historische Eingangsstufe zur Alten Schule bestehen bleiben muss, könnte die Barrierefreiheit mittels einer Anstellrampe oder ein Glaspodest sichergestellt werden.

Im Obergeschoss soll den derzeitigen Plänen nach der Jugendraum untergebracht werden. Das Dachgeschoss wird aus Brandschutzgründen nicht mehr für Besucher zugänglich sein. Deshalb sei es denkbar, dort die neue Heiztechnik unterzubringen, um weitere Raumkapazitäten im Untergeschoss zu erhalten. Mit der Installation der neuen Heiztechnik können in Zukunft jeweils alle Räume individuell mit Wärme versorgt werden, was zu einer Reduzierung der Heizkosten beiträgt. Ein kurzfristiges Hochheizen vor jeder Nutzung ist möglich.

Nico Schlich vom Mechernicher Büro Sampels Schlich Ingenieure stellte die Entwurfsplanung für die Alte Schule vor. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Rückfragen aus der Politik zielten auf eventuelle Folgekosten durch einen erhöhten Heizbedarf. Schlich erklärte, dass der Glasneubau den heutigen Standards entspreche und deshalb energetisch unbedenklich sei. Problematisch wird es im denkmalgeschützten Altbau. Eine Veränderung der Fassade sei nicht gestattet, wodurch auch keine Dämmung von außen möglich ist. Eine Innendämmung sei zwar möglich, aber wegen Folgeproblemen, etwa durch Schimmelbefall bei falscher Lüftung, eher umstritten. Bauteile, die kältedurchlässig sind, sollten nach Möglichkeit im Rahmen der Sanierung gedämmt werden. Zwischen Obergeschoss und Dachgeschoss sei außerdem eine Dämmebene geplant.

Die Gesamtkosten für die vollständige Sanierung der Alten Schule beziffert Schlich mit rund 800.000 Euro. Wie Bürgermeister Esser mitteilte, liegen der Gemeinde Kall bereits drei konkrete Förderzusagen aus verschiedenen Förderprogrammen vor, sodass am Ende bis zu 90 Prozent der anfallenden Sanierungskosten durch öffentliche Fördermittel refinanziert werden können. Unter Einbeziehung dieser Fördermittel wurde bereits mit den Arbeiten begonnen. Es gilt allerdings noch, ein Betreibermodell zu entwickeln.

pp/Agentur ProfiPress