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Ein Beruf – viele Möglichkeiten

Ausbildung zum Heilerziehungspfleger: Menschen mit Behinderung in ihrem Alltag fördern – Noch freie Ausbildungsplätze bei der Lebenshilfe HPZ für den Start im August

Zülpich-Bürvenich – Was macht die Arbeit als Heilerziehungspfleger mit Menschen mit Behinderung so besonders und wie sieht es mit Karrierechancen bei der Lebenshilfe HPZ aus? Vier junge Talente geben Einblick in ihren Berufsalltag und ihre ganz persönliche Motivation. „Wir helfen Menschen in ihrem alltäglichen Leben“, fasst Michelle Reuland ihre Aufgabe als Heilerziehungspflegerin zusammen. Die junge Frau ist Auszubildende der Lebenshilfe HPZ und hat gerade erfolgreich ihre Abschlussprüfungen bestanden. Schon jetzt weiß sie: „Ich liebe meinen Beruf, weil ich zu etwas Wichtigem beitragen kann.“

So abwechslungsreich wie das Leben ist auch der Beruf, jeder Tag ist anders. „Ich mag meinen Beruf, weil er mich täglich vor neue Herausforderungen stellt und ich mich so weiterentwickeln kann“, fasst Jessica König zusammen. Die 25-Jährige ist Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin und seit einem Jahr Wohnbereichsleitung in der Wohnstätte Bürvenich. Parallel befindet sie sich gerade in der Endphase ihres Masterstudiums „Klinische Sozialarbeit und Innovationsmanagement“.

„Wir sind ein gutes Team!“ Diese Bemerkung von ihrem Schützling Marcel Weiss war das größte Lob für Sozialarbeiterin Jessica König. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Aus verschiedenen Blickwinkeln

„Bei Menschen mit Einschränkungen kommt es immer wieder zu Krisen und schwierigen Situationen und ich bin daran interessiert, Lösungen mit ihnen zu finden“, erklärt Jessica König. Auf jede Situation gebe es verschiedene Blickwinkel – medizinische, psychologische oder rechtliche – und als Heilerziehungspfleger nutze man ganz bewusst die verschiedenen Sichtweisen, um eine Lösung zu erarbeiten.

Ihr Anspruch ist es, den Menschen mit Behinderung die Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen: „Die Rechte sind da, aber sie werden in der heutigen Gesellschaft in der Praxis häufig nicht umgesetzt.“ Das sieht auch Andreas Karkoska so. Der 26-Jährige hat seine duale Ausbildung zum Heilerziehungspfleger bei der Lebenshilfe HPZ gemacht und ist inzwischen stellvertretende Einrichtungsleitung in der Wohnstätte im Förderzentrum. „Erwachsene Menschen mit Behinderung haben die gleichen Rechte und Pflichten wie andere Menschen auch, aber sie sind geistig häufig gar nicht auf dem Stand, das fassen zu können“, betont er.

Als Heilerziehungspfleger begleitet er deshalb seine Klienten im Alltag, fördert einen normalen Umgang, obwohl sie in der Gesellschaft oft wie „Kleinkinder“ behandelt werden. „Sie haben wie jeder andere das Recht, ihre Wünsche und Ziele zu äußern und umzusetzen. Wenn sie rausgehen möchten, helfe ich ihnen, verkehrssicher zu werden; wenn sie eine Beziehung eingehen möchten, ist es wichtig, dass sie aufgeklärt sind; um ihnen ein Verständnis für Geld zu vermitteln, gehört es dazu, dass sie früh aufstehen, um zu arbeiten.“

Wieviele Fördermöglichkeiten in alltäglichen Dingen wie einem Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel stecken, lernen Philipp Braun (links) und Michelle Reuland (rechts) bei ihrer praxisorientierten Ausbildung zum Heilerziehungspfleger. Foto: Michaela Hölz/pp/Agentur ProfiPress

Gemeinsam Ziele erreichen

In diesem Zusammenhang sei es wichtig, sich immer wieder auch selbst zu reflektieren: „Wir sind Bezugsperson unserer Klienten – aber auch Dienstleister. Deshalb versuchen wir, gemeinsam mit den Bewohnern Ziele zu definieren und dann darauf hinzuarbeiten“, erklärt Jessica König und Andreas Karkoska ergänzt: „Wenn wir gemeinsam ein Ziel erreichen, ist das auch mein eigener Verdienst – da können wir uns dann auch gemeinsam freuen.“

Neben seiner Arbeit studiert Andreas Karkoska seit einem Jahr soziale Arbeit und Sozialpädagogik: „Der Gruppendienst in der Wohnstätte ist schon sehr abwechslungsreich, aber ich möchte gerne auch selber neue Kollegen anleiten und übergeordnet organisieren.“ Schon jetzt begleitet er einige der Auszubildenden der Lebenshilfe HPZ. „Offenheit und Empathie sollte man für den Beruf des Heilerziehungspflegers mitbringen, aber wichtig ist es auch, authentisch und verlässlich zu sein“, weiß der 26-Jährige.

Einer der Auszubildenden ist Philipp Braun, der gerade sein zweites Lehrjahr in der Wohnstätte im Förderzentrum absolviert. Kurz vor seinem Studienabschluss der Volkswirtschaftslehre stellte er fest, dass ein sozialer Beruf besser zu ihm passt. Diese Planänderung hat er bis heute nicht bereut: „Es macht Spaß zur Arbeit zu gehen. Ein kleines Lachen und die Dankbarkeit der Bewohner sind eine tolle Erfahrung“, erzählt er.

Mit der Zeit hat er gelernt, wieviel Förderpotential in ganz alltäglichen Dingen stecken kann. „Am Anfang habe ich mit den Bewohnern »Mensch-ärgere-dich-nicht« gespielt und dachte, das sei gar nichts Besonderes. Aber es werden so viele Dinge beim Spielen gefördert: Pinzettengriff, Zahlenverständnis, die Initiative ergreifen, Auge-Hand-Koordination, Respekt dem Mitspieler gegenüber, …“

Andreas Karkoska (26) und Jessica König (25) sind beide stellvertretende Einrichtungsleitungen in zwei Wohnstätten für Erwachsene mit Behinderung bei der Lebenshilfe HPZ in Bürvenich. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Verschiedene Einsatzmöglichkeiten

Michelle Reuland und Philipp Braun machen eine praxisorientierte Ausbildung bei der Lebenshilfe HPZ. Das bedeutet, dass sie jede Woche zwei Tage in der Schule und drei Tage im Ausbildungsbetrieb sind. „In der Schule können wir uns austauschen und reale Fälle besprechen“, sagt Michelle Reuland und Philipp Braun ergänzt: „Umgekehrt können wir die Theorie direkt in der Praxis anwenden und sehen, ob es funktioniert.“

Andreas Karkoska begleitet die Auszubildenden aus Überzeugung für seinen Job. Das liegt auch daran, dass der Beruf so viele Möglichkeiten bereithält. „Bei der Lebenshilfe HPZ werden Menschen mit Behinderung ab ihrem sechsten Lebensjahr begleitet“, erklärt Karkoska. Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren finden dort ambulante Angebote sowie besondere Wohnformen. Das schafft auch für die Mitarbeitenden vielfältige Einsatzmöglichkeiten, sodass sie mit Menschen in ganz unterschiedlichen Lebensabschnitten arbeiten können.

Die Vorteile für eine praxisorientierte Ausbildung zum Heilerziehungspfleger liegen für Philipp Braun und Michelle Reuland auf der Hand: was sie in der Theorie in der Schule lernen, können sie direkt in der Praxis ausprobieren. Foto: Michaela Hölz/pp/Agentur ProfiPress

Um die Herausforderungen im beruflichen Alltag zu meistern und auf Wunsch auch zwischen den verschiedenen Einsatzbereichen zu wechseln, werden den Mitarbeitenden in der eigenen HPZ-Akademie durchgängig eine Vielzahl von Fortbildungen angeboten – von der „Förderplanung“ über „Grundlagen Autismus“ bis zum Deeskalationstraining in der „PART-Schulung“. Andreas Karkoska hat selbst schon in verschiedenen Bereichen der Lebenshilfe HPZ gearbeitet und ist sich sicher: „Heilerziehungspfleger ist ein Beruf, den ich mir über Jahrzehnte vorstellen kann.“

Für den nächsten Ausbildungsjahrgang, der am 1. August 2022 beginnt, gibt es noch freie Ausbildungsplätze zum Heilerziehungspfleger bei der Lebenshilfe HPZ. Interessenten können sich noch bis Ende Juli mit ihren Unterlagen (Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnis) bewerben. Voraussetzung für die Praxisorientierte Ausbildung (PIA) ist die Zusage für einen Platz an einer Schule, die staatlich anerkannte Heilerziehungspflege anbietet. Bewerbungen nimmt Lena Voigt entgegen, per E-Mail an bewerbung@lebenshilfe-hpz.de (Anhänge bitte als PDF) oder per Post an Lebenshilfe HPZ, Aachener Straße 104, 53909 Zülpich.

pp/Agentur ProfiPress