Dreikönigskonzert
Premiere im Rathaus: Ratssitzungssaal wurde am Samstag zum ausverkauften Konzertsaal für das 16köpfige Streichorchester der „Mainzer Musici“ unter der Leitung von Prof. Benjamin Bergmann – Benefizabend des Sozialwerkes der Communio in Christio für die Langzeitpflege – Geschäftsführer Norbert Arnold: „Begründung einer neuen Tradition in Mechernich“ – Begeistertes Publikum spendete stehende Ovationen – Werke von Bach, Mozart, Vivaldi und Strauß und als Zugabe eine rasante „Fiddle“-Folknummer
Mechernich – Gleich mehrfach erhoben sich die rund 130 Konzertbesuch im ausverkauften Mechernicher Ratssaal am Samstag von ihren Plätzen, um den 16 Streichern der „Mainzer Musici“ stehende Ovationen zu spenden.
Die Begeisterung über das anderthalbstündige Benefizgastspiel des 2006 gegründeten Kammerorchesters aus Studierenden und Absolventen der Hochschule für Musik an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz kannte keine Grenzen.
„Vielleicht haben wir damit der Geburtsstunde einer neuen Tradition im kulturellen Leben der Stadt Mechernich beigewohnt“, meinte Norbert Arnold, der Geschäftsführer des veranstaltenden Sozialwerks der Communio in Christo am Ende. Mechernichs Kämmerer Ralf Claßen, pflichtete ihm bei: „Vorausgesetzt, es finden sich Sponsoren“. Das Konzert wurde zugunsten der Langzeitpflege der Communio in Christo in Mechernich mit über 150 schwerstpflegebedürftigen Menschen mit einem Durchschnittsalter von nur 40 Jahren veranstaltet.
Communio, Stadt und Rotary
Zustande gekommen war das bejubelte Benefizkonzert im Rathaus durch die enge Verbundenheit zwischen Rat und Verwaltung und Communio, aber auch durch die persönlichen Beziehungen zwischen dem bei der Communio lebenden und wirkenden Schönstatt-Pater Rudolf Amann und dem Mainzer Medizinprofessor Dr. Paul-Georg Knapstein, dem Schatzmeister des dortigen Rotary-Clubs Mainz-Churmeyntz.
Die Rotarier, die eng mit den „Mainzer Musici“ verbunden sind, sponserten die Busfahrt des Ensembles in die Eifel. Die Musiker selbst um Professor Bergmann traten ohne Gage auf, so dass die Eintrittsgelder und auch die Einnahmen aus dem Getränkeverkauf in der Pause vollständig zugunsten von Ausflügen und Freizeitaktivitäten der schwerstpflegebedürftigen Bewohner der Communio-Langzeitpflege aufgewendet werden können.
Musikalisch war das Konzert absolut hochwertig, das Programm war so gewählt worden, dass auch jene Zuhörer großen Gefallen fanden, die üblicherweise vielleicht keine leidenschaftlichen Besucher von Klassikkonzerten sind. Dabei eröffneten die „Mainzer Musici“ Benjamin Bergmann, Jaeho Lee und Marta Kovalova als Solisten den Abend mit dem Konzert für drei Soloviolinen und Orchester in D-Dur (BWV 1064) von Johann Sebastian Bach, eine selten zu hörende Kostbarkeit.
Dabei erwiesen sich die Musiker trotz ihres zum Teil noch jungen Lebensalters als ausgesprochen talentierte und technisch versierte angehende Profimusiker. Sie führten das für drei Cembali vorgesehene Werk auf seine Urform für drei Violinen zurück. Die drei genannten Violin-Solisten und das sie begleitende Orchester überzeugten mit homogenem Zusammenspiel und guter Interpretation bachtypischer Harmonik.
Wunderbar zum Dreikönigstag passte die warme und verträumte Interpretation von Wolfgang Amadeus Mozarts Salzburger Sinfonie Nr.2 (KV 137) in B-Dur. Da wiegte sich leicht mit zur einnehmenden Melodie, wer mochte, und wer bei geschlossenen Lidern nicht von Salzburg träumen konnte, weil er noch nie da war, der dachte am Ende womöglich an Innsbruck oder Trier oder an das Kind in der Krippe und die drei Weisen aus dem Morgenland . . .
„Bravo“-Rufe und Ovationen
Furioser Auftakt nach der Pause mit gleich fünf Solisten dann Antonio Vivaldis Konzert für vier Soloviolinen, Solovioloncello und Streicher in h-Moll, op.3 Nr. 10. Marlene Crone, Maria Schönwälder, Tomomi Motomura und Ji Youn Kim brillierten an den Sologeigen, Lucija Ruper am Violoncello. „Bravo“-Rufe aus dem und strahlende Gesichter im Publikum waren die Folge. Die Begeisterung brach sich bei diesem ersten von wahrscheinlich folgenden Mechernicher Dreikönigskonzerten allmählich Bahn.
Nach dem berühmten Walzer „An der schönen blauen Donau“ und der Polka „Leichtes Blut“ von Johann Strauß, dem Jüngeren, gab es kein Halten mehr. Stehende Ovationen, nicht enden wollender Applaus. Man konnte Professor Benjamin Bergmann und seinen 15 Eleven die immense Freude über den Zuspruch des Mechernicher Premierenpublikums ansehen.
Mechernichs Kämmerer Ralf Claßen, der die Führungsspitze der Verwaltung bei diesem ersten Rathaus-Klassikkonzert vertrat, war voll des Lobes: „Nach dem »Brings«-Konzert am Rathaus mit mehr als 2000 Besuchern und dem ausverkauften Konzert des Ü-50-Blas-Orchesters zugunsten der Mechernich-Stiftung im Advent sind jetzt mit dem ebenfalls ausverkauften Kammerkonzert im Rathaus fast alle Musikrichtungen in Mechernich vertreten.“
Quartette, Sextette, Pianisten
Claßen würde es sehr begrüßen, wenn das von Norbert Arnold angeregte „Dreikönigskonzert“ zur festen kulturellen Einrichtung am Bleiberg werden würde: „Vorausgesetzt, es finden sich Sponsoren wie diesmal die Mainzer Rotarier. Ohne deren großzügige Unterstützung wäre der Erlös sicher nur minimal gewesen.“ So könne die Communio fast die gesamten Einnahmen als Nettoerlös verbuchen.
Denkbar bleibt, dass auch kleinere kammermusikalische Ensembles und beispielsweise Pianisten bei den Dreikönigskonzerten zum Einsatz kommen.
Einen Auszug aus dem Konzert befindet sich auf der YouTube-Seite der Agentur ProfiPress. Unter folgendem Link ist das Video zu sehen: Konzert Mainzer Musici.
pp/Agentur ProfiPress