„Die Grundschule der Feuerwehr“
In Mechernich startet in Kürze eine Kinderfeuerwehr – 30 Kinder zwischen 6 und 10 Jahren sind momentan möglich – Ausbildungsstandort ist Strempt – Anmeldung über die Löschgruppenführer
Mechernich – In Mechernich gründet sich in Kürze eine Kinderfeuerwehr. Ein entsprechendes Konzept haben Wehrleiter Jens Schreiber, Stadtjugendfeuerwehrwart Ingo Esser und Daniel Bürling jüngst Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, Erstem Beigeordneten Thomas Hambach und Silvia Jambor, Teamleiterin Feuerwehr bei der Stadt, vor. Nun werden Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren gesucht, die in der Kinderfeuerwehr mitwirken wollen.
„Wir müssen mit der Zeit gehen. Zülpich hat als erste Kommune im Kreis eine Kinderfeuerwehr gegründet, dann folgte Euskirchen. Mechernich mit der größten Feuerwehr im Kreisgebiet muss sich deshalb dieser Aufgabe stellen“, meint Jens Schreiber. Ingo Esser ergänzt: „Wir stellen außerdem die größte Jugendfeuerwehr im Kreis Euskirchen.“
Die Mechernicher Wehr hat erkannt: Es reicht nicht mehr, die Kinder ab zehn Jahren für die Jugendfeuerwehr abzuholen. Um Nachwuchssorgen vorzubeugen, sei eine Kinderfeuerwehr wichtig. Spielerisch sollen die Kinder an die Aufgaben einer Wehr herangeführt werden, meint Ingo Esser: „Wir wollen in dieser Grundschule der Feuerwehr frühzeitig Brandschutzerziehung vornehmen, zum Beispiel über Malen, Basteln oder das Anschauen eines Feuerwehrautos.“ Außerdem fördere die Kinderfeuerwehr soziale Kompetenzen, die Kommunikations- und Konfliktfähigkeit.
„Wie in den Kindergärten auch schon, wird an das Thema Feuerwehr herangeführt. Die Kinder lernen etwa, wie man einen Notruf absetzt“, erklärt Schreiber. Im vorgelegten Konzept stehen auch Bereiche wie Verkehrs-, Gesundheits- und Umwelterziehung, Maßnahmen zur Ersten Hilfe und Ausflüge, etwa zu den Feuerwehren im Stadtgebiet.
Betreuer sind Pädagogen
Dies setzt bei den Betreuern natürlich pädagogische Vorbildung voraus. Aus diesem Grund steht Ingo Esser, der neben der Jugendfeuerwehr in Zukunft auch für die Kinderfeuerwehr zuständig ist, mit Daniel Bürling als Stellvertreter ein Lehrer zur Seite. „Alle Betreuer müssen über einen pädagogischen Hintergrund verfügen, egal ob Erzieher, Lehrer, Sozialarbeiter. Es können auch engagierte Mütter oder Väter sein“, so Esser. Die Vorlage eines erweiterten Führungszeugnisses sei aber zwingend erforderlich. Die Betreuer müssen außerdem bereit sein, am Jugendgruppenleiterlehrgang des Kreisfeuerwehrverbandes teilzunehmen. Gleichzeitig werden die Betreuer in die Unterstützungsabteilung der Feuerwehr aufgenommen.
Als Ausbildungsstandort wurde das Feuerwehrgerätehaus in Strempt ausgewählt, weil es einigermaßen zentral im Stadtgebiet liege. Das Gerätehaus in Mechernich schied aufgrund der unruhigeren Verkehrssituation aus. Außerdem könne man in Strempt im Winter die Turnhalle mitnutzen. Die Kinder treffen sich einmal im Monat an einem Samstagnachmittag für eine 90-minütige Gruppenstunde.
Die Anzahl der Kinder ist zunächst auf 30 Kinder beschränkt. Jeder der derzeit fünf Betreuer soll maximal für sechs Kinder zuständig sein. Weil es im Mechernicher Stadtgebiet 15 Löschgruppen gibt, hat die Feuerwehr festgelegt, dass aus jeder Löschgruppe maximal zwei Kinder gemeldet werden dürfen. Eltern, deren Kinder in die Kinderfeuerwehr eintreten wollen, sollen sich bei den Löschgruppenführern melden oder über kinderfeuerwehr@fw-mechernich.de. Die 30 Teilnehmer der Kinderfeuerwehr werden dann per Losentscheid ermittelt.
Das von der Feuerwehr vorgelegte Konzept stieß bei der Verwaltungsspitze auf großen Anklang. „Die Nachfrage wird riesig sein“, meint Hans-Peter Schick, der der Feuerwehr ein großes Lob aussprach. Thomas Hambach ergänzt: „Wir können froh sein, dass es Leute gibt, die sich um solche Dinge kümmern.“
Das Konzept der Kinderfeuerwehr kann hier komplett gelesen werden: https://www.mechernich.de/fileadmin/user_upload/Feuerwehr/Kinderfeuerwehr_Mechernich_Konzept_V3.pdf.
pp/Agentur ProfiPress