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Der Bauernhof als Lernort

Der Bauernhof als Lernort
Landwirtschaft im Schulunterricht – Landwirtschaft und Weinbau zum Anfassen
Wittlich – Auf dem Helenenhof in Wittlich veranstaltete der Arbeitskreis Landwirtschaft und ländliche Entwicklung in der Region Trier einen informativen Nachmittag für Schulleiter und Lehrer. Dr. Walter Schmalen von der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz begrüßte die Gäste und stellte das seit zehn Jahren erfolgreich bestehende Projekt kurz vor.
Er dankte den Partnern aus der Landwirtschaft, den Winzern, Sponsoren und Landfrauen für die jahrelange Unterstützung sowie den Schulen für ihr Engagement, den Schülern die Landwirtschaft und den Weinbau in der Region eingehender zu vermitteln.
Jutta Wirtz vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Eifel gab einen umfassenden Überblick über das gesamte Projekt “Landwirtschaft und Weinbau zum Anfassen”, das im August 2001 begann. “Nicht jedem Kind ist der Umgang mit der Landwirtschaft geläufig. Das Wissen natürlicher Kreisläufe geht verloren”, hob sie den Grundgedanken hevor.
Wie kommen die Lebensmittel heute auf den Tisch? Um unter anderem diese Frage zu beantworten, werden Lehrkräfte als Multiplikatoren eingesetzt. Ziel der Landwirte soll sein, den “Verbrauchern von morgen” durch persönliche Erlebnisse bei Bauern und Winzern das Bewusstsein für den Ursprung der Lebensmittel zu vermitteln. Dabei wird der Bauern- oder Winzerhof zum Lernort.
Dank der 98 Bauern- und Winzerbetriebe im Bereich der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz konnten in den zehn Jahren seit Bestehen des Projektes 13.000 Schüler davon überzeugt werden, “dass die Fabrikation von Milch, Fleisch, Eiern und Wein nicht im Supermarkt stattfindet”, so Jutta Wirtz. Ökonomierat Leo Blum, Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau e.V., gratulierte zur Initiative. Es sei ein positiver Rückblick auf zehn Jahre eines Projektes, das absolut überzeugt habe, sagte er.
Die engagierten Lehrerinnen Angela Feiten und Diana May von der Kurfürst-Balduin-Realschule in Wittlich referierten aus ihrer Sicht über die Betriebsbesuche mit den Schülern. So hatte Angela Feiten bereits fünf Mal die Möglichkeit, mit ihren Schülern den Helenenhof der Familie Zelder zu besuchen. Diana May berichtete aus ihrem Schulalltag, wie erschreckend wenige Kinder selbst aus dem ländlichen Raum etwas über Landwirtschaft und Weinbau wüssten.
Manfred Zelder, Vorsitzender des Kreisverbandes Bernkastel-Wittlich im Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau und Hausherr auf dem Helenenhof in Wittlich, betonte, dass er sehr offen und ehrlich mit den Kindern umgehe und bereit sei, auch auf kritische Themen einzugehen. Er ist überzeugt, dass es nur durch das “Anfassen” möglich ist, die Kinder von der Realität zu überzeugen.
In einem anschließenden Rundgang demonstrierten Manfred Zelder und seine ebenfalls im Betrieb tätigen Söhne Rainer und Christoph den Besuchern, wie so eine “Schulstunde” auf seinem Hof abläuft. Vom vielfältigen Futter, über die hochtechnisierte Melkanlage, einem modernen Mistroboter und den diversen Haltungsarten der Kühe und Kälber bleibt nichts verborgen. Und als müsste eine Kuh die Wichtigkeit der Aufklärung unterstützen, brachte sie sie vor den Augen der faszinierten Besucher “werbewirksam” ein Kalb zur Welt.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

09.09.2011