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Im Notfall Betten für 500 Menschen

Im Notfall Betten für 500 Menschen
Rotes Kreuz hat nun die nötige Ausrüstung, um im Katastrophenfall mehrere hundert Menschen betreuen zu können
Kreis Euskirchen – “Land unter” hieß es in der Nacht vom 27. auf den 28. September 2007, als Starkregen im Kreis Euskirchen einen der bisher größten Einsätze der Hilfsorganisationen in Nordrhein-Westfalen nach sich zog. Die Bad Münstereifeler Ortschaft Gilsdorf, wo der Eschweilerbach über die Ufer trat, war besonders stark überflutet und musste teilweise evakuiert werden. Damals brachte das Rote Kreuz knapp 200 Bürger in der Heinz-Gerlach-Halle unter – jedoch ohne für eine derartige Evakuierung gewappnet zu sein.
“Aus diesem Einsatz haben wir eine Lehre gezogen”, sagte Kreisbrandmeister Udo Crespin. Er, Rotkreuz-Geschäftsführer Rolf Zimmermann und Bert Spilles von der Kreisbereitschaftsleitung präsentierten nun einen neuen Container, der speziell für solche Großschadensfälle konzipiert ist. “Abrollcontainer AB-BTP Logistik-Betreuung” lautet die offizielle Bezeichnung des 8.500 Kilogramm schweren Behälters. Genannt wird er jedoch ganz einfach “Herbert-Container” – nach seinem Initiator Herbert Schmitz, Schirrmeister beim Roten Kreuz. Er war 2007 Einsatzleiter in Gilsdorf. Die mehr oder weniger behelfsmäßige Unterbringung der Gilsdorfer in der Heinz-Gerlach-Halle ließ ihm keine Ruhe, und so machte er sich dafür stark, einen Container zu konzipieren, der an Ort und Stelle gebracht werden kann und dessen Equipment ausreicht, um im Notfall 500 Leute unterbringen und mit dem Nötigsten versorgen zu können.
Sein Inhalt umfasst beispielsweise vakuumierte Betten, Decken und Hygieneartikel für bis zu 500 Personen. Stationiert ist er im Rotkreuz-Logistikzentrum in Zülpich, kann aber jederzeit mit einem Hakenwagen zum Einsatzort transportiert werden. Die Kosten für den Container betrugen rund 50.000 Euro, davon steuerte der Kreis Euskirchen die Hälfte bei.
Die offizielle Übergabe des neuen Containers ans Rote Kreuz nutzten Kreisgeschäftsführer Rolf Zimmermann und Kreisbrandmeister Udo Crespin, um auf die enorme Bedeutung der Ehrenamtler für die Hilfsorganisationen im Kreis Euskirchen hinzuweisen. “Rund 95 Prozent der Hilfe leistenden Kräfte sind Ehrenamtler”, so Crespin. “Wenn die ehrenamtlichen Helfer nicht wären, würde dies einen enormen Kostenaufwand bedeuten”, machte Zimmermann deutlich. Um jeden Ehrenamtlichen zu ringen und ihm dankbar zu sein, sei daher oberste Prämisse.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

07.09.2011