Der Ablehnung folgte ein Sieg
Blick in die Nachbarschaft: Kuriosum bei der neunten Kaller „Schockermeisterschaft“ – Petra Graf musste zur Teilnahme überredet werden und räumte dann Preise ab – „Luisjen Cup“ überwintert in Blumenthal – Ein Bericht des Kaller Journalisten Reiner Züll
Kall/Mechernich – Manchmal muss man Menschen regelrecht zu ihrem Glück zwingen. Das zeigte sich jetzt bei der neunten Kaller „Schockermeisterschaft“ des „Vereins zur Erhaltung der Gaststätte Gier“ in Mechernichs Nachbargemeinde Kall, nachdem mehrere Coronafälle die angemeldete Teilnehmerzahl von 44 auf 35 hatte sinken lassen. Weil die Meisterschaftswertung allerdings eine Viererbesetzung der Spieltische voraussetzt, fehlte zum Beginn des Turniers der 36. Teilnehmer. Mit Petra Graf aus Blumenthal, die eigentlich das Personal in der Gaststätte unterstützen sollte, schien eine Lösung möglich, doch die Dame aus der Gemeinde Hellenthal lehnte ab.
Spielleiter Reiner Züll und Vereinskassierer Peter Berbuir redeten mit Engelszungen so lange auf Petra Graf ein, bis diese sich dann tatsächlich breitschlagen ließ und in die Würfelschlacht um den „Luisjen Cup“ einstieg. Und das erfolgreich: Fünf Stunden später hielt sie nämlich drei Trophäen in den Händen und konnte das selbst kaum fassen. Sie hatte am Ende den Großen Preis des „OBI“-Marktes Kall, den Wanderpokal „Luisjen Cup“ und die Wertung „Beste Dame“ gewonnen.
Pokal zur Erinnerung an Oma Luise
Zum achten Mal ging es hier um den „Luisjen-Cup“. Dieser erinnert an die Kultwirtin Luise Gier, die 70 Jahre lang die Gäste im „Gasthaus Gier“ bewirtet hatte, ehe sie 1985 im Alter von 86 Jahren verstarb. Um den Namen seiner Großmutter wach zu halten, hatte Andreas Gier, Enkel der einstigen Kult-Wirtin, 2016 den großen Wanderpokal gestiftet.
Die 36 Teilnehmer waren aus der Kall, Mechernich, Schleiden, Hellenthal, Zülpich und sogar aus Brühl zur Meisterschaft in den Kaller „Schocker-Tempel“ gekommen. Bei den drei Durchgänge mit je zwölf Spielen, wurde die Tischbesetzungen nach jedem Durchgang neu ausgelost. Fünf Stunden lang tanzten die Würfel so über die Tische, wobei die Spieler verbissen um „Schock aus“, „Straße“ oder „Pasch“ kämpften.
„Schlusslicht“ konnte Titel verteidigen
Der Tisch mit den Pokalen und Sachpreisen war reichlich gedeckt, was einige Mitspieler zu Höchstleistungen anspornte. Es ging schon auf Mitternacht zu, als Turnierleiter Reiner Züll und dessen Assistentin Marion Groll zur Siegerehrung schritten, in dessen Verlauf alle Würfelartisten Preise bekamen. Sieger der neunten Meisterschaft wurde die zuvor erwähnte Petra Graf aus Blumenthal, die am Ende stolze 136 „Zähler“ und 17 „Schock-aus-Volltreffer“ erzielt hatte und damit beispielsweise den „Luisjen Cup“ gewann, der nun im Blumenthal überwintert.
Platz zwei belegte mit 133 Punkten und 18 „Schock-aus“ der Kaller Robin Hausmann, gefolgt von Marco Klein aus Kall, der mit 130 Punkten und 17 „Schock-aus“-Würfen Platz drei belegte. Den Titel der „Schock-aus-Königin“ errang Laura Heyertz aus Brühl, die es auf 19 „Schock-aus“-Volltreffer gebracht hatte. Im Verlauf des Abends warfen die 36 Spieler die drei Einsen insgesamt 407 Mal.
Patrick Sander aus Schleiden, der bei der Meisterschaft zuvor als Wertungs-Letzter eine goldene Ananas als „Schlusslicht“ gewonnen hatte, schaffte es jetzt, mit nur 68 Zählern und sechs Schock-aus seinen Titel als „Schlusslicht“ zu verteidigen. Von der Turnierleitung bekam er „zum Aufwachen“ einen Wecker überreicht – und natürlich eine weitere goldene Ananas.
pp/Agentur ProfiPress