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Bleiboden entsorgt beim Hochwasserschutz

Stadtverwaltung Mechernich löste an der früheren Bleigrube „Gute Hoffnung“ zwischen Bescheid, Bleibuir und Wielspütz zwei Probleme mit einer Maßnahme

Mechernich-Bleibuir – Alle paar Jahre bei sogenannten „Jahrhundertregen“ tritt der ansonsten fast wasserlose Quaibach oder Schliebach in Bleibuir über die Ufer. Besonders überschwemmungsgefährdet sind dann die Grundstücke „Um die Weiher“, weil es sich dabei um frühere Fischteiche handelt, deren Sohle unterhalb des Bachspiegels liegt.

Der Quaibach verläuft im oberen Bilddrittel genau parallel zur Verbindungsstraße nach Bescheid und zur K 27 – in der rechten oberen Bildecke befindet sich das Gelände der früheren Bleigrube „Gute Hoffnung“. Luftbild: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Vorzeiten ertranken bei solchen starkregenbedingten Hochwassern gelegentlich die Mastschweine, während die Rinder ihre Köpfe über der Flut behielten und überlebten. Verstärkt wird das Problem durch die unterirdische Wasserführung von Rotbach und Quaibach, die unter dem Schulhof zusammenfließen. Bei überdurchschnittlichem Wasserandrang kommt es zu Rückstauungen – vor allem im Quaibach entlang der Straße „Um die Weiher“.

Jetzt hat die Stadt Mechernich weit oberhalb des Dorfes Erdmodellierungen vornehmen lassen, um das Hochwasserproblem am Quaibach schon an der Wurzel in den Griff zu bekommen, nämlich in Höhe des früheren Bleibergwerks „Gute Hoffnung“.

Zwischen Feldweg Bleibuir-Wielspütz und dem früheren Bergwerksgelände wurde ein Wall aufgeschüttet, der ein Überschwappen von Wassermassen in das Quaibachbett verhindern soll. So entstand eine provisorische Regenrückhaltung. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Gleichzeitig ließ sie die dort vom Bleibergbau zurückgebliebenen Sandhalden und Letten-Weiher von der Firma Peter Schneider (Harzheim) abtragen und einige Lkw auf der Deponie entsorgen, so Franz-Josef Caster, der für die Maßnahme zuständige Mitarbeiter der Stadtverwaltung Mechernich.

3000 qm Boden ausgetauscht

Blick in die Mulde, die zwischen Berghang und jüdischem Friedhof entstanden ist, und die gewisse Wassermengen bei Starkregen zeitweise zurückhalten kann. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

„Der Großteil der Fläche, rund 3000 Quadratmeter, wurde aber nicht abgetragen, sondern mit unbelastetem Mutterboden dünn abgedeckt. „Dünn, damit die ursprüngliche Flora durchkommen kann“, so Caster. Zwischen Bergwerksgelände und Quaibachbett schütteten Bagger einen Wall auf, das Terrain wurde modelliert und eingesät. Die so entstandene Wanne erhielt auch einen Notüberlauf in das Quaibachbett.

Wie Peter Dierichsweiler, der im Rathaus für Wirtschaftsförderung und Immobilien verantwortlich ist, ergänzte, handelt es sich in Bleibuir um eine ökologische Ausgleichsmaßnahme für Baumfällungen zwischen Gewerbegebiet Obergartzem und Park & Ride-Parkplatz Burg Veynau. Dort wurde jetzt die Wasserversorgungsleitung für die Molkerei Hochwald verlegt und ein provisorischer Radweg angelegt. Der vierspurige Ausbau der B 266 soll folgen.

Das frühere Bergwerksgelände wird im Volksmund „Jees“ genannt und diente bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts als kommunale Müllkippe. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Wie Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick dem „Bürgerbrief“ erklärte, soll in der Zukunft auch über eine weitere Hochwasserrückhaltung oberhalb der Dorflage Bleibuir nachgedacht werden, falls die jetzt ergriffenen Maßnahmen nicht ausreichend sind.

pp/Agentur ProfiPress