Begeistert im Rockeroutfit
Stimmungsvoller Familiengottesdienst mit offizieller Karnevalisten-Beteiligung in der Pfarrkirche St. Johannes Baptist – Ordensverleihung am Altar – „Dörch dat Nonnejäßje“ als „Rausschmeißer“ von Erik Arndt auf der Orgel gespielt – Nach dem Auszug des Familienmesskreises alles startklar für den Tulpensonntagszug gemacht
Mechernich – Unter dem Motto „Wir rocken St. Johannes B.“ wurde am Sonntag in der Mechernicher Pfarrkirche ein schwungvoller Karnevalsgottesdienst gefeiert. Der Familienmesskreis um Agnes Peters hatte zum Thema eine Liturgie zusammengestellt, die von Erik Arndt an der Orgel, seinem Mechernicher Kinderkirchenchor, zahlreichen Mitwirkenden und Diakon Manni Lang gestaltet wurde.
Fahnenabordnungen von zwei der drei Mechernicher Karnevalsgesellschaften, Prinzengarde und Festausschuss Mechernicher Karneval, der Holzheimer Prinz Kalli I. (Dr. Karl-Heinz Ponsen) mit Gefolge, FMK-Vorsitzender Albert Meyer und Prinzengarde-Vize Rainer Kratz, vor allem aber 40 als Rocker verkleidete Kinder, Jugendliche und Mütter vom Familienmesskreis Mechernich und Diakon Lang zogen unter gewaltigem Motorradgetöse und dem „Steppenwolf“-Klassiker „Born tob e wild“ ins Gotteshaus ein.
Statt auf schweren Choppern wie weiland Peter Fonda und Dennis Hopper im Film „Easy Rider“, saßen und standen die Mechernicher Nachwuchs-„Rocker“ auf Rollern und Fahrrädern. Nach dieser Ouvertüre begann der Gottesdienst ganz friedlich. Und zwar „im Namen des Vaters, der uns Freude im Leben schenkt, im Namen des Sohnes, der das Leben geliebt hat, und im Namen des Geistes, der uns ansteckt mit Lebensfreude.“
Von Jesus begeistert
Damit war die Kernbotschaft des vom Familienmesskreis konzipierten Gottesdienstes auch schon raus. Es ging an diesem Tulpensonntag um Glaubens- und Lebensfreude und im Wortsinn um „Be-geisterung“. Die sollten die 40 Mitwirkenden später am Nachmittag auch noch zusammen mit einer Reihe Familien mit Kindergartenkindern im Mechernicher Karnevalsumzug ausleben.
Als Gottesdienstelemente gab es Spielszenen, viele Lieder und eine Lesung über die Charaktere der einzelnen Monate, unter denen der Februar als eine Art Luftikus eine Ausnahmestellung zwischen Winter und Frühling einnimmt. Die Rocker trugen selbstformulierte Fürbitten vor und ließen sich von Manni Lang in ein Interview verwickeln, in dem sie selbst mitpredigten, was ihrer Meinung nach Freude, Glaube, Hoffnung und Begeisterung ausmacht.
„Jesus war wie ein Rockstar, viele junge Leute sind ihm nachgelaufen“, sagte ein Kind. Und ein anderes: „Jesus hat die Menschen in ihren Herzen berührt und bewegt mit dem, was er getan und über Gott erzählt hat…“ Im Kyriegebet hieß es. „Jesus, du bist zu uns gekommen, um uns zu zeigen, wie sehr du uns liebst. Das begeistert uns!“
Die Erwachsenen konnten im Gottesdienst einiges von den Kindern lernen, beispielsweise ihre Ausdrücke für Begeisterung: „Mega, krass, geil, Hammer, Super, toll, fantastisch, phänomenal, ideal, dufte, gigantisch, cool, Spitze, sensationell, genial, klasse, fabelhaft, prima, wunderbar, perfekt.“ Begeisterung sei wie ein Schlüssel, der die Tür öffnet, oder eine Flamme, die man weitergeben kann, so Manni Lang. Einzige Bedingung: „Es muss in uns selbst brennen, damit wir es weitergeben können.“
In einem um-getexteten Glaubensbekenntnis (Credo) beteten die Gläubigen gemeinsam: „Ich glaube an Jesus Christus, der uns das alles vorgelebt hat:
Mitdenken, Dasein, Zuneigung, Liebe bis in den Tod, der Mutterliebe bei Maria erfahren durfte und am eigenen Leib spüren musste, wie weit Hass Menschen treiben kann….“
Rundum-sorglos-Frieden
Beim Friedensgruß kam Bewegung ins Kirchenschiff, weil einer der anderen diesen allumfassenden Frieden wünschte und weitergab, den die Juden „Schalom“ nennen und mit dem das vollkommende Eins-werden und Einssein mit Gott, mit sich selbst und mit unseren Mitmenschen gemeint ist. Der Kinderchor intonierte dazu „Gib uns Frieden jeden Tag“.
Beim Segensgebet hieß es: „Der Herr erfülle Deine Füße mit Tanz und Deine Arme mit Kraft, Dein Herz mit Zärtlichkeit und Deine Augen mit Lachen. Er erfülle Deinen Mund mit Jubel und Dein Herz mit Freude. Er gebe uns allen immer neu die Kraft, der Hoffnung ein Gesicht zu geben.“ Danach wurde die Mechernicher „Nationalhymne“ zu den gewaltigen Orgelklängen Erik Arndts angestimmt und geschunkelt, was das Zeug hielt: „Dörch dat Nonnejäßje“.
pp/Agentur ProfiPress