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B 477 ab 2011 im Tunnel?

B 477 ab 2011 im Tunnel?

Durchstich Bahnhofsberg: Mechernicher Verkehrslösung in greifbarer Nähe – Planfeststellung für Zehn-Millionen-Euro Projekt ist angelaufen – Beginn der Bauarbeiten im Jahr 2011 geplant – Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick im Zeitungsinterview: “Eine super Sache!”
Mechernich – Die Eisenbahn war zuerst in Mechernich, erst sehr viel später kam der Autoverkehr. Wenngleich sich die Verhältnisse und die Bedeutung der Verkehrsmittel völlig verändert haben: Die Bahn hat noch immer Vorfahrt. Und weil die Bahnlinie Köln-Trier schienengleich mitten durch Mechernich führt, läuft auf den Straßen gar nichts mehr, wenn ein Zug kommt und alle Schranken geschlossen sind. Und das ist vier- bis fünfmal pro Stunde der Fall.
Seit Mittwoch besteht nun definitiv Hoffnung, dass das Ende dieses Mechernicher Kernproblems in greifbare Nähe gerückt ist. “Unter der Voraussetzung, dass keine Klagen eingereicht werden und die Finanzierung gesichert ist, kann mit einem Baubeginn Anfang 2011 gerechnet werden”, teilte der Landesbetrieb Straßen NRW Euskirchen in einer Presseerklärung mit.
Der Redakteur Michael Schwarz schreibt in der “Kölnischen Rundschau”: “Seit Montag läuft das Planfeststellungsverfahren zur Beseitigung des Bahnübergangs an der Friedrich-Wilhelm-Straße (Bundesstraße 477) bei der Bezirksregierung in Köln.” Dies dauere zwei Jahre. Gehe alles glatt, könne mit der 10,1 Millionen Euro teuren Maßnahme begonnen werden.
Darauf hofft auch Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick. “Das ist eine super Sache”, sagte das Stadtoberhaupt im Gespräch mit Michael Schwarz. Gegen mögliche Klagen und damit verbundene Verzögerungen sei man zwar nicht gefeit, doch hoffe er, dass es 2011 losgehe.
Die Deutsche Bahn AG habe schließlich auch deutlich gemacht, zu diesem Zeitpunkt mit dem Projekt beginnen zu wollen, so Schick, der mit einem kleinen Seitenhieb auf die Bürgerinitiative gegen den Ostring erklärte: “Die Stadt Mechernich hat – entgegen anders lautender Aussagen – ihre Hausaufgaben gemacht und das nötige Gelände erworben.”
Mehrere Generationen von Kommunalpolitikern haben sich schon die Köpfe zerbrochen, wie das zentrale Verkehrsproblem Mechernichs zu lösen sei. Anfang der 80er Jahre dachte man sogar zeitweise daran, die Bahnlinie abzusenken und in einem 80 Millionen D-Mark teuren Tunnel verschwinden zu lassen. Ende der 90er Jahre kam dann der Ratsherr Winfried Simons auf die Idee, nicht die Bahn, sondern die durch Mechernich führende Bundesstraße 477 in einem Tunnel unter der Bahnlinie durchzuführen.
Die Idee gefiel rasch auch allen anderen Ratsvertretern und wurde politisch vorangetrieben. Parallel hat die Stadt Mechernich ihre “Hausaufgaben” gemacht. In einer Pressekonferenz der Bürgerinitiative “Gegen den Ostring” war unlängst kritisiert worden, die Stadt Mechernich fordere “nicht nachdrücklich genug” den geplanten Bahnhofsberg-Durchstich (Bundesstraße 477). Schon damals erklärte Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, er rechne um die Jahre 2010/2011 mit dem Bau der B-477-Untertunnelung der Bahnlinie Köln-Trier und anschließend mit reibungsloserem Verkehrsfluss durch Mechernich. Es gebe positive Signale, auch seitens der Bahn, dass noch dieses Jahr in die Planfeststellung eingestiegen werden kann.
Grundstücksmäßig seien keine größeren Probleme zu erwarten, da die Stadt Mechernich in den vergangenen drei Jahren im fraglichen Bereich große Flächen von der Deutschen Bahn erworben hat. Die Stadt habe in Sachen Durchstich Bahnhofsberg alles andere als die Hände in den Schoß gelegt, so Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick bereits vor einigen Wochen zur Agentur ProfiPress: “Da ist ganz massiv dran weitergearbeitet worden!” Weiter sagte Schick: “Bis zur Realisierung der Untertunnelung der B 477 unter den Bahngleisen hindurch ist an der Osttangente noch keine Schaufel Erde bewegt worden.” Mithin könne man selbstverständlich erst die Veränderung der Verkehrsströmungen abwarten.

Die wichtigsten Fakten zu dem Vorhaben, wie sie Michael Schwarz von der “Kölnischen Rundschau” zusammenfasste:
Am Abzweig Strempt geradeaus unter der Bahn durch
Die neue Bundesstraße 477 soll an der Einmündung der aus Richtung Strempt/Roggendorf kommenden Bleibergstraße (Kreisstraße 81) mit einem Kreisverkehr und dann durch eine Unterführung unter der Bahnlinie Köln-Tier und weiter südlich der Bahngleise bis zur Friedrich-Wilhelm-Straße geführt werden. “Dort wird die Bahnstraße durch einen weiteren Kreisverkehrsplatz angebunden”, so Theo Schmidt vom Landesbetrieb Straßen NRW. Die Fußgänger und Radfahrer würden an der Stelle des bisherigen Bahnübergangs durch eine Unterführung unter der Bahn durchgeleitet.
12 000 Autos täglich – Übergang vier Stunden geschlossen
Die Verkehrsbelastung des Kernorts Mechernich ist immens: Heute fahren bis zu 12 000 Autos täglich über den Bahnübergang Friedrich-Wilhelm-Straße (B 477), so der Landesbetrieb Straßen. Es gibt noch zwei beschrankte Bahnübergänge mehr, an der Weierstraße und an der Turmhofstraße, ein weiterer wurde bereits geschlossen. Der Bahnhof Mechernich werde werktäglich 56 Mal von Personenzügen passiert, heißt es weiter in der Pressemitteilung des Landesbetriebs Straßenbau.
Dadurch sei der Bahnübergang täglich für insgesamt vier Stunden geschlossen. “Den hieraus resultierenden Rückstaus soll mit der vorliegenden Straßenbaumaßnahme begegnet werden”, ist in der Mitteilung zu lesen.
Kostenteilung
6,25 Millionen Euro trägt der Bund, 3,3 Millionen die Deutsche Bahn, 288 000 Euro gibt das Land Nordrhein-Westfalen und mit 206 000 Euro ist die Stadt Mechernich mit von der Partie.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

10.11.2008