„Zweck heiligt die Mittel nicht!“
Absage an Terror und Gewalt bei Volkstrauertags-Feierlichkeiten am Ehrenmal in Weyer
Mechernich-Weyer – Gut besucht war der Volkstrauertag am Weyerer Ehrenmal, zu dem Ortsbürgermeister Björn Wassong am Sonntagmittag Freiwillige Feuerwehr, Musikverein und Chorgemeinschaft Kallmuth/Weyer versammelt hatte. Gedacht wurde nicht nur der Weltkriegstoten aus Weyer und Urfey, sondern aller Opfer der Gewalt in vergangenen und heutigen Tagen.
Besonders beklagte Björn Wassong die aktuellen Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten. Ins Fürbittgebet bezog Diakon Manni Lang auch die Sorgen und Ängste der Anwesenden mit ein, die zivilen Opfer der militärischen Auseinandersetzungen, die Terroropfer, die Geiseln der Hamas und alle Angehörigen, die um sie bangen.
Gebetet wurde ebenfalls für alle, die von Wasser, Lebensmitteln und ärztlicher Hilfe abgeschnitten sind, für alle, die Hilfslieferungen schicken und beim Wiederaufbau helfen, für alle Menschen, denen das Nötigste zum Leben fehlt, für alle, die Hass und Ausgrenzung erfahren, die wegen ihres Glaubens angefeindet werden, für alle, die durch den Klimawandel bedroht sind durch Hitzewellen, Hochwasser und Überschwemmungen.
„Wir beten am Volkstrauertag für die Opfer der beiden Weltkriege; für alle, die sich heute für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen und diejenigen, die sich im Alltag für Glaube, Liebe und Hoffnung unter ihren Mitmenschen stark machen“, so Diakon Lang. Ortsbürgermeister Björn Wassong betonte, dass „Erinnerung kein Selbstzweck und keine Bußübung ist – wir erinnern uns um der Gegenwart und der Zukunft Willen.“
Völkermord und Bombenterror
Der Kirchenmusiker Stefan Weingartz intonierte mit seiner Chorgemeinschaft Kallmuth/Weyer das „Da pacem, Domine“ (Gib Frieden, Herr) von Melchior Franck, der frühere Militärmusiker Peter Züll mit dem Musikverein Weyer einen Choral, „Ich hatt’ einen Kameraden“ und die Nationalhymne „Einigkeit und Recht und Freiheit“.
Björn Wassong erinnerte in seiner Ansprache zum Volkstrauertag an Völkermord, Bombenterror, Flucht, Vertreibung und Verschleppung im Zweiten Weltkrieg: „Kaum eine Familie blieb von den Auswirkungen dieses Krieges verschont. Unsere Gedanken sind noch immer bei denen, die nicht mehr nach Hause kamen…“
Wie sie, müssten aber noch immer täglich Menschen ihre Heimat und ihre Familien verlassen und ins Ungewisse aufbrechen, so Wassong. „Und diese Kriege von heute machen uns wegen der permanent wiederholten Drohungen aus Russland auch deshalb Angst, weil wir ahnen, dass wir die nächsten sein könnten“, so Diakon Lang, der an den Appell von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius erinnerte, dass unser Land wieder „kriegsbereit“ werden müsse.
„Kein Platz für Hetze!“
Ortsbürgermeister und Ratsherr Björn Wassong nutzte den Volkstrauertag auch, um dem jüdischen Volk und dem Staat Israel grundsätzlich Solidarität auszusprechen, aber auch allen ungerecht Verfolgten und Geschundenen: „Hetze und Antisemitismus haben keinen Platz in unserer Gesellschaft! Unrecht bleibt Unrecht, Gewalt bleibt Gewalt, ganz gleich wie man sie weltanschaulich zu begründen sucht. Der Zweck heiligt die Mittel nicht!“
Am Schluss machte Wassong noch auf das Kirchenkonzert des Musikvereins am Sonntag, 26. November, um 17 Uhr in der Pfarrkirche St. Cyriacus aufmerksam, den Weihnachtströdel im Hof der Familie Krings am Sonntag, 10. Dezember, von 11 bis 18 Uhr, die Kinder-Krippenfeier an Heiligabend, 24. Dezember, um 15.30 Uhr und die Christmette mit der Chorgemeinschaft Kallmuth/Weyer um 18 Uhr.
pp/Agentur ProfiPress