Sie „brennen“ für die Feuerwehr
Mechernicher Brandbekämpfer freuen sich über deutlichen Mitgliederzuwachs – Feuerwehrchef Jens Schreiber berichtete im Haupt- und Finanzausschuss zudem über Fahrzeuganschaffungen, Baumaßnahmen und über die erste Gebäudefunkanlage auf Mechernicher Stadtgebiet
Mechernich – Konkurrenz belebt das Geschäft. Positiver Wettstreit noch mehr – und davon profitiert die Mechernicher Feuerwehr. „Die Werbekampagnen der einzelnen Löschgruppen sind einfach top. Jede möchte die meisten Mitglieder haben“, sagt Feuerwehrchef Jens Schreiber. Das sei einer der Gründe dafür, dass die Feuerwehr der Stadt am Bleiberg wächst. Von 45 Quereinsteigern zwischen 18 und 45 Jahren berichtet Schreiber in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses. „Eine Zahl die landes- und bundesweit seinesgleichen sucht“, ergänzt er nicht ohne Stolz. Dazu beigetragen habe sicherlich auch das Interesse am Ehrenamt nach der Flut.
So verfügt die Einsatzabteilung zum Stichtag 1. Juli über 43 weibliche und 417 männliche Mitglieder. Die Jugendfeuerwehr ist auf 145 Mitglieder angewachsen. Sechs Mädchen und 26 Jungs sind zudem in der Kinderfeuerwehr, für die sogar eine Warteliste angelegt werden musste. Die sieben Betreuerinnen und Betreuer kommen aus der Unterstützungsabteilung. In der Ehrenabteilungen sind 113 Mitglieder gelistet, wodurch sich die Gesamtzahl der Mitglieder im Stadtgebiet Mechernich auf 773 aufsummiert.
Motivation weiter hochhalten
„Jetzt gilt es, die Motivation bei den Kameradinnen und Kameraden hoch zu halten“, weiß Jens Schreiber. Denn nur so lassen sich die Zahlen langfristig sichern. Der Feuerwehrchef möchte mit seinem Team daher auf qualifizierte Ausbildung setzen und setzt darauf, dass auch weiterhin in die Ausstattung der Feuerwehrleute investiert wird.
Auch beim Thema „Technische Ausrüstung“ geht es in Mechernich voran. Die Kommerner Löschgruppe soll in zwei bis drei Wochen ihr Wechselladerfahrzeug (WLF) erhalten. Die Einsatzleitfahrzeuge (ELF) für Obergartzem, Kommern und Bleibuir sind laut Schreiber derzeit beim Innenausbau. Das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) für Obergartzem soll voraussichtlich Mitte 2023 ausgeliefert werden, das mit Landesförderung finanzierte Fahrzeug für die Kinderfeuerwehr soll noch in diesem Herbst in Mechernich ankommen. Zudem hat Jens Schreiber noch ein Löschgruppenfahrzeug (LF 20) für Mechernich und ein Tanklöschfahrzeug (TLF 3000) für Kommern in der Ausschreibung.
„Nach der Flut haben wir zudem drei neue Schlauchboote angeschafft“, erläuterte der Feuerwehrchef weiter. Die seien auch von der DLRG als sinnvoll und sehr praktisch erachtet worden. Die Umstellung auf den digitalen Einsatzstellenfunk sei inzwischen auch abgeschlossen worden. Weil die Geräte in großen Gebäuden mitunter nicht funktionieren, musste die Firma Hochwald in ihrem Werk die erste Gebäudefunkanlage auf Mechernicher Stadtgebiet installieren. „Die ist seit Mitte August in Betrieb“, so Schreiber.
Ausreichend Personal vorhanden
Das Einsatzcontrolling sieht derweil recht gut aus. „Von 13 controlling-pflichtigen Einsätzen im 1. Halbjahr 2022 waren wir in neun Fällen rechtzeitig vor Ort“, so Jens Schreiber. Bei zwei Einsätzen sei man zwei Sekunden, und bei einem nur 45 Sekunden außerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Hilfsfrist eingetroffen. Durch die analoge Alarmierungstechnik verliere man aber gut 50 Sekunden, so der Feuerwehrchef, der auch darauf verwies, dass weiterhin alles dafür getan werde, dass Mechernich auch weiterhin keine hauptamtliche Feuerwehr benötige. „Personal ist jedenfalls ausreichend da und wir entwickeln gerade Ideen, um noch schneller zu sein“, so Schreiber.
Der hatte auch noch einen Überblick über Baumaßnahmen im Gepäck. So werde aktuell in den Gerätehäusern in Wachendorf (Fußboden, Einfahrt, Dachentwässerung) und Floisdorf (Ertüchtigung Umkleide)
an der Fertigstellung der Maßnahmen gearbeitet. Derweil läuft die Ausschreibung für den Hallenanbau in Eiserfey. Zudem stehen die Neubauten der flutgeschädigten Gerätehäuser in Kommern und Bleibuir auf der Agenda. In Planung sind zudem der Neubau des Gerätehauses Weyer und die angepasste Umkleidesituation in Obergartzem. Für Harzheim werden aktuell Planungsgespräche geführt.
pp/Agentur ProfiPress