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Feinde wurden Freunde

Europäische Solidarität auch unter Soldaten: Bundeswehr-Reservisten übernahmen belgisches Denkmal in Pflege – Einsegnung und Kranzniederlegung im Beisein von Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick und Adjutant a.D. Jean Wille

Mechernich-Roggendorf – Im Beisein von Mechernichs Bürgermeister Dr, Hans-Peter Schick, dem früheren belgischen Adjutanten Jean Wille von der „KVRA-FRACh“ (Vereinigung der königlich-belgischen berittenen Artillerie) und deren Vorstandsmitglied Wilfried Hufkens sowie aktiven Soldaten und Reservisten der Bundeswehr in Mechernich, allen voran Reservistenkameradschaftschef Karl-Heinz Cuber, segnete Diakon Manfred Lang am Sonntag das generalüberholte Soldatendenkmal an der B 266 am Mühlenparkkreisel ein.

Militärische Ehren am Mühlenpark-Kreisel: Wo Mechernicher Reservesoldaten seit Jahren ein belgisches Soldatendenkmal renovierten und unterhalten, trafen sich jetzt hohe belgische und deutsche Vertreter, darunter auch Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, Adjutant a.D. Jean Wille und Reservistenchef Karl-Heinz Cuber (hinten v.r.) zur Einsegnung und Kranzniederlegung. Foto: Max Hauman/Bw/pp/Agentur ProfiPress

Es war Mitte der 50er Jahre an der Unfallstelle errichtet worden, an der am 20. Mai 1954 mehrere Lastwagen, darunter auch Truppenfahrzeuge der belgischen Armee, zusammenstießen und es mehrere Schwerverletzte und ein Todesopfer zu beklagen gab. Nach dem Fortgang des Truppenübungsplatzes Vogelsang in der Eifel war das Denkmal mit der Zeit in Unstand geraten. Mechernicher Reservisten um Karl-Heinz Cuber und Robert K. Lang übernahmen die Wiederinstandsetzung und Pflege.

Mit dem namentlich auf einer Gedenktafel benannten getöteten belgischen Artilleristen Herve Decooman erinnere das Denkmal stellvertretend auch an alle anderen Nato-Soldaten, die erst wenige Jahre zuvor einander noch als Feinde gegenübergestanden hatten, so Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick. Am deutschen Volkstrauertag trauere man heute über die Grenzen gemeinsam um alle Kriegs- und Gewaltopfer aller Völker Europas, so Diakon Manni Lang.

Der Mechernicher Diakon Manfred Lang sagte, am deutschen Volkstrauertag beweinten Deutsche in Solidarität mit allen Völkern Europas und der Welt jeden Einzelnen, der durch Krieg, Terror und Menschenverachtung sein Leben verlor. Es sei ein Segen, dass sich die Feinde von einst trotz aller Gräuel, die von deutschem Boden ausgingen, heute als Freunde und Gefährten zur Seite stehen. Foto: Max Hauman/Bw/pp/Agentur ProfiPress

Blumen, Schleifen und Grüße

Die Reservisten Bernd Nelles und Roland Schenk legten einen Kranz nieder, Bürgermeister Dr. Schick und Hauptfeldwebel a.D. Karl-Heinz Cuber ordneten die Schleifen und entboten Ehrengrüße. Die Ehrenwache hielten aktive Soldaten des Bundeswehrdepots West und anderer Einheiten. Adjutant Jean Wille entbrachte Grüße von Ehrenoberst Erik de Muynck, dem Vorsitzenden der belgischen Artillerievereinigung, und legte Blumen und eine Genedenkschleife nieder.

Ehrengäste bei der Kranzniederlegung am Volkstrauertag, in der Mitte Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick. Foto: Max Hauman/Bw/pp/Agentur ProfiPress

Er sagte, er sei von der Freundschaft der deutschen Soldaten von Mechernich tief beeindruckt, die sich vor Jahren der Renovierung und Pflege des belgischen Denkmals angenommen hatten. Auch Bürgermeister und Geistlichkeit dankte Jean Wille für ihre einfühlsamen Worte und Gesten und die Zeichen deutsch-belgischer Freundschaft.

Mitglieder der rund 70 Mitglieder starken Reservistenkameradschaft Mechernich/Bad Münstereifel und Aktive aus der Beleibergkaserne hatten am Volkstrauertag zuvor als militärischer Ehrenzug an den Trauerfeierlichkeiten auf dem Soldatenfriedhof Oberreifferscheid teilgenommen.


Der frühere belgische Adjutant Jean Wille von der „KVRA-FRACh“ (Vereinigung der königlich-belgischen berittenen Artillerie) und deren Vorstandsmitglied Wilfried Hufkens legten ein Blumengebinde am Denkmal für den am 20. Mai 1954 bei Roggendorf tödlich verunglückten jungen belgischen Soldaten Herve Decooman stellvertretend für alle in Ausübung ihres Dienstes gestorbenen und gefallenen belgischen und deutschen Kameraden nieder. Foto: Max Hauman/Bw/pp/Agentur ProfiPress

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