„Auf den richtigen Arzt kommt es an“
Die Mechernicherin Maria Tillenburg feierte im Barbarahof ihren 100. Geburtstag – Bürgermeister Schick überbrachte Glückwünsche von Ministerpräsident Laschet
Mechernich – 100 Jahre – so alt ist Maria Tillenburg jüngst geworden. Und natürlich wurde an diesem Tag auch kräftig gefeiert. Ihre Tochter Elisabeth Grove hatte bereits Vorkehrungen getroffen und das Zimmer im Barbarahof feierlich eingerichtet. Für jeden Gast stand ein liebevoll eingepacktes Piccolöchen bereit. „Heute Nachmittag feiern wir hier eine Riesenparty“, sagte Einrichtungsleiterin Sabine Koch.
Geboren wurde Maria Tillenburg 1919 in Sistig als Maria Klinkhammer. Vor 70 Jahren zog sie mit ihrem aus Mechernich stammenden Mann in die Bergstraße und gründete dort eine Familie, Tochter Elisabeth ist 69, Sohn Wilfried 62. Mittlerweile hat sie vier Enkel und vier Urenkel.
Maria Tillenburg arbeitete als Reinigungskraft in der Schule, in der Kirche und im Pfarrheim. „Ehrliche Arbeiterhände hat sie“, sagt Elisabeth Grove. Die Tätigkeit als Putzfrau war ihr wichtig, aber auch der Spaß kam nicht zu kurz. „Maria Tillenburg ist immer gut drauf“, bestätigt Sabine Koch und Elisabeth Grove erzählt, dass ihre Mutter ein richtiger Karnevalsjeck sei. Jeden Tag telefonieren Mutter und Tochter zusammen – und das, seitdem Maria Tillenburg im März 2011 in den Barbarahof einzog.
Auf die Frage wie man es schafft, 100 Jahre alt zu werden, antwortete sie wie aus der Pistole geschossen: „Auf den richtigen Arzt kommt es an.“ Das freute mit Sicherheit ihren Hausarzt Dr. Markus Pauli, der ebenfalls zu Besuch kam und ein Piccolo-Fläschchen in der Hand hielt. Weitere Tipps von Maria Tillenburg lauteten: „Viel Arbeit, viel Bewegung. Und Ehrlichkeit erhält den Menschen.“ Laut Sabine Koch ist Maria Tillenburg „die fitteste Hundertjährige, die hier lebt“.
Neben ihrem Hausarzt war sogar noch ein weiterer „Doktor“ zu Besuch: Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick ließ es sich nicht nehmen, einen Blumenstrauß und eine Urkunde von der Stadt zu überreichen. Er brachte außerdem die Glückwünsche von Ministerpräsident Armin Laschet mit, der Maria Tillenburg im Namen der Bürger des Landes gratulierte. Dabei ließ er wichtige historische Ereignisse aus den vergangenen hundert Jahren Revue passieren, von der schweren Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, dem Zweiten Weltkrieg, der Teilung Deutschlands und der Wiedervereinigung. Bürgermeister Schick erwähnte auch den technischen Fortschritt und erinnerte sich selbst an die erste Mondlandung, wegen der er sogar bis in die Nacht aufbleiben durfte.
Einen Rat gab er Maria Tillenburg und ihrer Tochter aber noch mit auf den Weg. „Sie haben viel erlebt, unter anderem auch eine sehr schwere Zeit. Es wäre wichtig, wenn man das einmal alles aufschreiben würde.“
Emanuel Klinkhammer/pp/Agentur ProfiPress