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Zu Gast auf Gut Neuwerk

Neu in Kall die beiden früheren Profisportler Sara und Michael Niedrig auf Anwesen in Urft – Sie ist zweifache Beachvolleyball-Europameisterin, er Fußballer beim 1. FC Köln – Ein Bericht von Michael Nielen im Schleidener Wochenspiegel

Kall-Urft – Die Füße stecken in Gummistiefeln, in der Hand befindet sich der Spaten. Familie Niedrig verrichtet gerade Gartenarbeit – und die fällt umfangreich aus. Das Areal ist sechs Hektar groß, es gibt einen See, einen Bachlauf, zwei Esel, neun Katzen, sieben Schafe, zwei Gänse „und hoffentlich auch bald einige Hühner“, erzählt Sara Niedrig schmunzelnd.

Sie ist mit ihrem Mann Michael und den beiden Kindern Max und Romy auf Gut Neuwerk heimisch geworden. Seit Mai bewohnt die Familie einen großen Teil des über 250 Jahre alten Anwesens, auf dem der Römerkanal unter anderem Teil einer Hauswand ist. Jetzt standen die beiden dem Redakteur Michael Nielen vom Schleidener Wochenspiegel auch für den Kaller „Rundblick“ und den Webauftritt der Gemeinde Kall in einem Interview Rede und Antwort.

Sara, Max und Michael Niedrig (v.li.) haben auf Gut Neuwerk viel zu tun. Denn auf dem Anwesen sollen noch einige Visionen verwirklicht werden. Tochter Romy ist für die Gartenarbeit noch zu klein. Foto: Michael Nielen/pp/Agentur ProfiPress

Nielen schreibt: Die Eheleute nehmen die Größe des Grundstücks sportlich – denn Sport, das können die Niedrigs. Sara Niedrig ist zweifache Europameisterin und vierfache deutsche Meisterin im Beachvolleyball, bei den Olympiscien Spielen in London 2012 erreichte sie, damals noch unter ihrem Mädchennamen Goller, Platz 5. Heute ist Sara Niedrig als freie Sportjournalistin tätig und absolviert zudem eine Ausbildung zur Heilpraktikerin.

Ihr Ehemann Michael Niedrig ist eng mit dem 1. FC Köln verbunden. Als Fußballspieler durchlief er alle Jugendabteilungen, gehörte zur zweiten Mannschaft und schaffte auch den Sprung in den Profikader. Nach dem BWL-Studium übernahm er als Geschäftsführer das Sportinternat und ist zudem für die Fußballschule sowie die Stadiongastronomie zuständig.

Leben in der Natur

An das Leben in der Eifel haben sich die beiden und ihre Kinder bereits gewöhnt. Längst schreckt man bei der Gartenarbeit nicht mehr vor kleinen Spinnen zurück, sondern genießt das Leben in und mit der Natur. „Das ist es schließlich, was wir gesucht haben“, sagt Michael Niedrig.

Gesunde Luft, eine natürliche Umgebung – mit dem Gut im Rosental wurde man recht schnell fündig. „Es war das zweite Objekt, das wir besichtigt haben. Wir haben uns sofort verliebt“, sagt Sara Niedrig. Und das Objekt beflügelte gleich die Fantasie, was man dort nicht alles umsetzen könnte. Einige dieser Visionen haben Sara und Michael Niedrig bereits verwirklicht.

Im ehemaligen Atelier eines Künstlers und im alten Haus des Verwalters entstanden nach behutsamer Restaurierung Feriendomizile mit viel urigem Charme, die bei „Airbnb“ angeboten werden. „Wir hatten eigentlich mit Gästen aus den umliegenden Städten gerechnet“, erzählt Michael Niedrig und schmunzelt. „Tatsächlich kommen die Menschen aus der ganzen Welt, selbst aus Kalifornien haben wir Gäste beherbergt.“

Zehn Mal im Jahr zu mieten

Auch den Festsaal richtete man her. „Der ist etwa für Hochzeiten eine tolle Location, die man auch dafür mieten kann“, so Sara Niedrig. Man stelle aber nur den Raum zur Verfügung. „Wir betreiben kein Event-Management und wollen die Vermietungen daher auch auf maximal zehn Veranstaltungen pro Jahr beschränken“, sagt Michael Niedrig.

Weitere Pläne gibt es reichlich: Die Anlage eines Permakulturgartens und einer Streuobstwiese sind ebenso vorgesehen wie die Nutzung von erneuerbaren Energien – ganz so, wie es einst an diesem Ort schon einmal praktiziert wurde. Begeistert ist das Paar bislang von der Eifeler Bevölkerung. Man habe viele liebenswerte und hilfsbereite Menschen kennengelernt. Das dürfte auch an der offenen Art des Ehepaars liegen. Kontakte hat man unter anderem auch zu der Nordeifel Tourismus GmbH oder BEA (Business-Eifel-Aktiv) geknüpft.

Michael Nielen/pp/Agentur ProfiPress